Glutenfrei? Erst testen, dann verzichten
Welt-Zöliakie-Tag am 16. Mai: Fachleute warnen
Bis zu 2,5 % aller Menschen sind von einer überschiessenden Immunreaktion auf das Weizeneiweiss Gluten betroffen. Viele Menschen mit verschiedenen Darmbeschwerden ernähren sich deshalb glutenfrei – auch wenn eine Zöliakie gar nicht nachgewiesen ist. Darf man das?
Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) mahnt zum Welt-Zöliakie-Tag am 16. Mai, vor Beginn einer Gluten-Karenz die genauen Ursachen der Beschwerden abzuklären. Die Ernährung vollständig auf glutenfreie Nahrungsmittel umzustellen ist nicht nur teuer, die strenge Diät schränkt auch die Lebensqualität ein und kann unter Umständen sogar der Gesundheit schaden. Denn glutenfreie Ersatzprodukte enthalten oft mehr Zucker, Salz und ungesättigte Fettsäuren als die entsprechenden glutenhaltigen Varianten. Dagegen mangele es ihnen häufig an Ballaststoffen und Vitaminen. Ein Zuviel der Ersatzprodukte kann dazu führen, dass Menschen tendenziell an Gewicht zunehmen. Langfristig könne so auch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes steigen, so die Expertenmeinung.