We­hen­schwä­che

Schwangere mit Wehenschreiber
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Wenn sich der Kopf Ih­res Kin­des trotz We­hen oder Pres­sen nicht vor­wärts be­wegt und die Ge­burt kei­ne Fort­schrit­te macht, be­zeich­net man das als Ge­burts­ver­zö­ge­rung, pro­tra­hier­te Ge­burt oder so­gar Ge­burts­till­stand. Ein Ge­burts­still­stand kann so­wohl wäh­rend der Er­öff­nungs­pha­se wie auch wäh­rend der Aus­trei­bungs­pha­se auf­tre­ten. Dann wird Ihre Heb­am­me, Ihr Ge­burts­hel­fer Mass­nah­men zur Be­schleu­ni­gung der Ge­burt in Er­wä­gung zie­hen müs­sen.

Mög­li­cher­wei­se wird Ih­nen ein in­tra­ve­nö­ser We­hentropf zur Ver­stär­kung der We­hen vor­schla­gen. Manch­mal ge­nügt dies schon, um die Ge­burt wie­der vor­an­zu­brin­gen und bei Ih­nen den Drang zum Pres­sen aus­zu­lö­sen. Falls noch kein Bla­sen­sprung statt­ge­fun­den hat, ist die künst­li­che Er­öff­nung der Frucht­bla­se (Am­nio­to­mie) eine wei­te­re Mög­lich­keit zur Ver­stär­kung der We­hen.

Es gibt ver­schie­de­ne Grün­de für ei­nen man­geln­den Ge­burts­fort­schritt, z.B. dass sich der Mut­ter­mund nicht öff­net oder nur lang­sam er­wei­tert, die Ge­bär­mut­ter­kon­trak­tio­nen nicht ef­fek­tiv oder nicht aus­rei­chend, zu schwach und un­re­gel­mäs­sig sind oder so­gar ganz auf­hö­ren. Das wird als We­hen­schwä­che oder We­hen­dy­s­to­kie be­zeich­net. Ein häu­fi­ger Grund für eine ver­län­ger­te Ge­burts­dau­er kann auch ein re­la­ti­ves Miss­ver­hält­nis zwi­schen der Grös­se des Kin­des und dem müt­ter­li­chen Be­cken oder eine fal­sche Ein­stel­lung des kind­li­chen Köpf­chens sein.

Dau­ern die We­hen zu lan­ge, sind man­che Müt­ter schliess­lich so er­schöpft, dass sie nicht mehr die nö­ti­ge Kraft und En­er­gie zum Pres­sen auf­brin­gen. Ist die We­hen­an­re­gung mit Me­di­ka­men­ten nicht er­folg­reich, wird sich der Frau­en­arzt, die Frau­en­ärz­tin – nach Rück­spra­che mit Ih­nen - mög­li­cher­wei­se für ei­nen in­stru­men­tel­len Ein­griff ent­schei­den, sei es ein Va­ku­um­ge­rät (auch Saug­glo­cke ge­nannt) oder eine ge­burts­hilf­li­che Zan­ge. Ge­ge­be­nen­falls kann auch ein Kai­ser­schnitt in­di­ziert sein.

Letzte Aktualisierung: 08.04.2020, BH / swissmom-Hebammenteam