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                              Die Pubertät

                              Zwei Teenager-Mädchen
                              ©
                              GettyImages

                              Während der Entwicklungsphase vom Mädchen zur geschlechtsreifen Frau wird der Körper umgestaltet, die Persönlichkeit entwickelt sich weiter und auch im Gehirn finden verschiedene Veränderungen statt. Die psychischen und psychosozialen Entwicklungen werden unter dem Begriff Adoleszenz zusammengefasst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert diese Periode als Lebensphase zwischen 10 und 20 Jahren. Dagegen bezeichnet man die biologischen Veränderungen samt der Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale, welche die Geschlechtsreife signalisieren, als Pubertät.

                              Die Steuerung der Geschlechtsreifung


                              Die Geschlechtsreifung beginnt normalerweise im Alter zwischen 8 und 13,5 Jahren. Gesteuert wird sie von Hormonen, die im Hypothalamus, in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und in den Eierstöcken produziert werden (Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock-Regelkreis). Follikel in den Eierstöcken beginnen - angeregt durch das FSH des Hypophysenvorderlappens - Östrogene zu bilden. Die Östrogene werden ins Blut ausgeschüttet und regen das Wachstum und die Reifung der Geschlechtsorgane an. Durch Störungen im Hypothlamus-Hypophyse-Ovar-Regelkreis kann die Pubertät vorzeitig (Pubertas praecox) oder auch verspätet (Pubertas tarda) stattfinden. Zusätzlichen Einfluss auf Verlauf und Ausprägung der Pubertät haben genetische Faktoren, Umweltfaktoren, der Ernährungszustand und Fettanteil des Körpers sowie die körperliche und emotionale Gesundheit.

                              Die ersten Anzeichen


                              Ungefähr ein bis eineinhalb Jahre vor der ersten Regelblutung kann der sogenannten „Weissfluss“ mehr oder weniger ausgeprägt auftreten. Östrogenbedingt kommt es zu einer verstärkten Absonderung eines wässrigen oder weisslich-gelben Fluors vom Muttermund. Dieser Weissfluss riecht nicht unangenehm und ist kein Zeichen für eine Scheideninfektion. Eine ärztliche Abklärung sollte nur dann erfolgen, wenn es neben Ausfluss gleichzeitig zu einem Jucken oder Brennen in oder an der Scheide kommt, oder der Geruch des Ausflusses als unangenehm empfunden wird.

                              Die beginnende Pubertät zeigt sich auch an der Schambehaarung (Pubarche) sowie der Brustentwicklung (Thelarche).

                              Die Menarche


                              Die erste Monatsblutung (Menarche) setzt ungefähr eineinhalb bis zwei Jahre danach ein – im Durchschnitt mit 12,8 Jahren. Erst zwei bis drei Jahre nach der ersten Regelblutung treten regelmässige Zyklen mit einem Eisprung auf. Zu diesem Zeitpunkt haben auch die Gebärmutter und die Scheide ihre ausgewachsenen (adulte) Form und Grösse erreicht und das Körperwachstum ist zu 98 % abgeschlossen. Bei früher Geschlechtsreife kann somit ein Mädchen schon mit 12 bis 13 Jahren ausgereift sein und ein Kind austragen.

                              Die Psychosexuelle Reife kommt meistens erst zu einem späteren Zeitpunkt als die Geschlechtsreife. Hierfür muss sich eine Jugendliche mit ihren körperlichen Veränderungen auseinandersetzen und diese für sich akzeptieren. Als wichtige Entwicklungsaufgaben gelten die Herausbildung der eigenen sexuellen Identität und die Integration dieser Sexualität in die eigene Persönlichkeit.

                              Wichtige Aspekte der psychosexuellen Reife sind auch ein verantwortungsvoller Umgang mit der Sexualität, der Schutz vor ungewollten Schwangerschaften sowie vor sexuell übertragbaren Erkrankungen.

                              In der Pubertät verändert sich der eigene Körper sehr stark, was bei vielen Teenagern Verunsicherungen entstehen lässt. Schönheitsideale und Wertvorstellungen hinterlassen Mädchen und jungen Frauen oft ein Gefühl der Unzufriedenheit mit ihrem eigenen Körper oder die Angst nicht „normal" zu sein. Dies kann zu lebenslangen Problemen mit der eigenen Sexualität führen. Umso wichtiger sind daher vertrauliche Gespräche mit den Bezugspersonen oder mit Freundinnen, damit junge Mädchen lernen, ihren eigenen Körper zu verstehen und zu akzeptieren.

                              Quelle: Frauenärzte im Netz

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