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                              Hor­mon­er­satz­the­ra­pie in den Wech­sel­jah­ren

                              In wel­chen Fäl­len ist eine Hor­mon­the­ra­pie sinn­voll und wel­che Ri­si­ken sind da­bei zu be­rück­sich­ti­ge?

                              Frau mit Wasserglas und Medikamenten
                              ©
                              GettyImages

                              Be­schwer­den wie Hit­ze­wal­lun­gen, Schlaf­stö­run­gen, de­pres­si­ve Ver­stim­mun­gen und an­de­re Be­schwer­den in den Wech­sel­jah­ren kön­nen die Le­bens­qua­li­tät und Leis­tungs­fä­hig­keit er­heb­lich be­ein­träch­ti­gen. Durch eine Hor­mon­er­satz­the­ra­pie kön­nen sie wirk­sam be­han­delt wer­den.

                              Was ist die Hor­mon­er­satz­the­ra­pie?


                              Bei der Hor­mon­er­satz­the­ra­pie (Hor­mo­nal Re­pla­ce­ment The­ra­py = HRT) wird der in den Wech­sel­jah­ren ent­ste­hen­de Hor­mon­man­gel künst­lich durch Me­di­ka­men­te aus­ge­gli­chen. Da­mit soll aber nicht ein­fach die bis­he­ri­ge Hor­mon­kon­zen­tra­ti­on im Kör­per ex­akt wie­der­her­ge­stellt wer­den. Viel­mehr möch­te man ge­zielt die ös­tro­gen­man­gel­be­ding­ten Be­gleit­erschei­nun­gen der Wech­sel­jah­re be­sei­ti­gen.

                              Eine ver­bind­li­che Emp­feh­lung über die Dau­er ei­ner Hor­mon­er­satz­the­ra­pie gibt es nicht. Man kann nach 3 bis 5 Jah­ren ein lang­sa­mes Aus­schlei­chen der Me­di­ka­men­te über ei­nen Zeit­raum von ca. 2 bis 3 Mo­na­ten in Er­wä­gung zie­hen. Bei er­neut auf­tre­ten­den Be­schwer­den kann die Hor­mon­er­satz­the­ra­pie wie­der er­höht be­zie­hungs­wei­se ver­län­gert wer­den.

                              Nut­zen..


                              Be­vor eine Hor­mon­er­satz­the­ra­pie durch den Frau­en­arzt emp­foh­len wird, ist eine um­fas­sen­de Be­fra­gung, Be­ra­tung und Un­ter­su­chung so­wie even­tu­ell eine Be­stim­mung des Hor­mon­spie­gels mit­tels Blut­un­ter­su­chung un­er­läss­lich. Ärz­tin und Pa­ti­en­tin wä­gen ge­mein­sam Nut­zen und Ri­si­ko der the­ra­peu­ti­schen Mög­lich­kei­ten ei­ner Hor­mon­er­satz­the­ra­pie ab. Die Ent­schei­dung für oder ge­gen eine Be­hand­lung mit Hor­mo­nen hängt vor al­lem vom per­sön­li­chen Lei­dens­druck und der Stär­ke der Be­schwer­den ab, die ge­gen in­di­vi­du­el­le Ri­si­ken ab­ge­wo­gen wer­den müs­sen.

                              Die Vor­tei­le ei­ner Hor­mon­er­satz­be­hand­lung sind ein­deu­tig: Wech­sel­jah­res­be­schwer­den, haupt­säch­lich Hit­ze­wal­lun­gen, kön­nen wirk­sam be­han­delt wer­den. Da­ne­ben ist es auch mög­lich, an­de­re Be­schwer­den wie de­pres­si­ve Ver­stim­mun­gen, Schlaf­stö­run­gen, Leis­tungs- und Ge­dächt­nis­stö­run­gen, Kno­chen­schwund (Os­teo­po­ro­se) und Ge­lenk­be­schwer­den so­wie Haut- und Schleim­haut­ver­än­de­run­gen zu lin­dern.

                              Für Frau­en der jün­ge­ren Al­ters­grup­pen sind auch ver­schie­de­ne prä­ven­ti­ve Ef­fek­te durch eine Hor­mon­er­satz­the­ra­pie be­schrie­ben, die zwar für sich kei­nen aus­rei­chen­den Grund für eine HRT dar­stel­len, im Ein­zel­fall aber be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen: Schutz­wir­kung ge­gen Dick­darm­krebs (Ko­lon­kar­zi­nom), Ri­si­ko­re­duk­ti­on hin­sicht­lich der Ent­wick­lung ei­nes Dia­be­tes mel­li­tus II und Herz­in­farkt.

                              ...und Ri­si­ken der Hor­mon­er­satz­be­hand­lung


                              Wie  bei fast al­len me­di­ka­men­tö­sen Be­hand­lun­gen gibt es auch Ri­si­ken, die ab­zu­wä­gen sind. So wird bei der The­ra­pie­ent­schei­dung un­ter an­de­rem das Al­ter der Frau­en und der Zeit­punkt ih­rer Me­no­pau­se be­rück­sich­tigt. Es soll­ten auch kei­ne er­höh­ten Ri­si­ken für Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen oder Brust­krebs vor­lie­gen. Un­ter Lang­zeit­an­wen­dung ei­ner Hor­mon­er­satz­the­ra­pie (län­ger als 3 bis 5 Jah­re) kann ein er­höh­tes Brust­krebs­ri­si­ko nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Da­bei scheint die Be­hand­lung Brust­krebs nicht aus­zu­lö­sen, son­dern viel­mehr vor­han­de­ne Krebs­zel­len zum Wachs­tum zu sti­mu­lie­ren.

                              Be­züg­lich Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen gilt, dass ver­gli­chen mit an­de­ren Fak­to­ren, die das Ri­si­ko für Herz- oder Krebs­er­kran­kun­gen er­hö­hen, ist eine Hor­mon­er­satz­the­ra­pie nicht ge­fähr­li­cher. Über­ge­wicht, re­gel­mäs­si­ger Al­ko­hol­kon­sum, Be­we­gungs­man­gel und Rau­chen stei­gern die Ri­si­ken deut­lich mehr als eine Hor­mon­er­satz­be­hand­lung. 

                              Trotz­dem birgt eine Hor­mon­er­satz­the­ra­pie bei vor­be­las­te­ten oder äl­te­ren Frau­en ein er­höh­tes Ri­si­ko für Ver­stop­fun­gen der Blut­bahn (Throm­bo­em­bo­li­en). Von ei­ner Vor­be­las­tung spricht man, wenn die Frau be­reits eine Throm­bo­se hat­te, in der Fa­mi­lie Throm­bo­se­fäl­le auf­ge­tre­ten sind, Über­ge­wicht vor­liegt oder län­ge­re Lie­ge­zei­ten, zum Bei­spiel nach ei­nem Kno­chen­bruch oder ei­ner Ope­ra­ti­on ein­ge­hal­ten wer­den müs­sen. Al­ler­dings wur­de das er­höh­te Ri­si­ko aber nur un­ter ora­ler Hor­mon­er­satz­the­ra­pie be­ob­ach­tet. Durch die An­wen­dung über die Haut – zum Bei­spiel mit ei­nem Gel – und ei­ner Do­sie­rung un­ter­halb von 50 Mi­kro­gramm kann das Ri­si­ko ver­rin­gert wer­den.

                              Wirk­stof­fe und Dar­rei­chungs­for­men der Hor­mon­er­satz­the­ra­pie


                              Idea­ler­wei­se be­ginnt eine Er­satz­be­hand­lung mit dem Ein­tritt der Wech­sel­jah­re, je­doch nicht spä­ter als mit 60 Jah­ren be­zie­hungs­wei­se we­ni­ger als 10 Jah­re nach Be­ginn der Me­no­pau­se.

                              Zwei Grund­sät­ze be­züg­lich Dau­er und Do­sie­rung wer­den bei der Hor­mon­er­satz­the­ra­pie im­mer be­ach­tet: Die nied­rigs­te ef­fek­ti­ve Do­sis kommt wäh­rend der kür­zes­ten er­for­der­li­chen Be­hand­lungs­dau­er zum Ein­satz. Re­gel­mäs­sig muss über­prüft wer­den, ob die be­han­del­ten Wech­sel­be­schwer­den sich zu­rück­bil­den und die Pa­ti­en­tin mit den Be­hand­lungs­er­geb­nis­sen zu­frie­den ist. Jähr­li­che Kon­troll­un­ter­su­chun­gen mit Er­fas­sung des Blut­drucks, Kör­per­ge­wicht und gy­nä­ko­lo­gi­scher Kon­troll­un­ter­su­chung so­wie Brust­un­ter­su­chung sind un­er­läss­lich.

                              Man un­ter­schei­det zwi­schen ei­ner Mo­no­the­ra­pie, bei der nur Ös­tro­ge­ne ein­ge­setzt wer­den, und ei­ner Kom­bi­na­ti­ons­the­ra­pie, bei der eine Kom­bi­na­ti­on aus Ös­tro­gen und Ges­ta­gen ver­wen­det wird. Die Aus­wahl der Wirk­stof­fe, Do­sie­run­gen und Dar­rei­chungs­for­men ist von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab­hän­gig. Eine Wirk­stoff­ga­be über den Mund durch Schlu­cken wird auch als „oral“ be­zeich­net, die Wirk­stoff­auf­nah­me über die Haut als „trans­der­mal“.

                              Als Dar­rei­chungs­form ste­hen Ta­blet­ten, Pflas­ter, Cremes und Gele zur Ver­fü­gung. Zur lo­ka­len Be­hand­lung von nur uro­ge­ni­ta­ler Be­schwer­den (Schei­den­tro­cken­heit, Harn­wegs­in­fek­te) kön­nen ös­tro­gen­hal­ti­ge Cremes und Sal­ben so­wie Va­gi­nal­ta­blet­ten be­zie­hungs­wei­se Ovu­la, Pes­sa­re und Va­gi­nal­rin­ge an­ge­wen­det wer­den.

                              Für den Ein­satz von pflanz­li­chen Arz­nei­mit­teln (Phy­to-The­ra­peu­ti­ka) gibt es bis­her kei­ne ein­deu­ti­gen Emp­feh­lun­gen – auch weil aus­sa­ge­kräf­ti­ge Stu­di­en, die ihre Wirk­sam­keit ein­deu­tig be­le­gen, noch feh­len.

                              Letzte Aktualisierung: 13.09.2021, BH

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