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                              Bla­sen­ent­zün­dung

                              War­um häu­fi­ger Frau­en un­ter ei­ner In­fek­ti­on der Harn­we­ge lei­den, was Sie da­ge­gen tun kön­nen und wie sie vor­beu­gen.

                              Auf dem WC sitzend
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                              GettyImages

                              Harn­wegs­in­fek­tio­nen be­tref­fen in den al­ler­meis­ten Fäl­len die un­te­ren Harn­we­ge. Die häu­figs­te Ur­sa­che für Harn­wegs­in­fek­tio­nen ist die Ver­schlep­pung von Bak­te­ri­en aus dem Darm zur Harn­bla­se.

                              War­um ha­ben Frau­en häu­fi­ger eine Bla­sen­ent­zün­dun­gen?


                              Frau­en nei­gen acht­mal häu­fi­ger zu Bla­sen­ent­zün­dun­gen als Män­ner. Der Grund da­für ist, dass die weib­li­che Harn­röh­re mit 4 Zen­ti­me­ter Län­ge we­sent­lich kür­zer ist als die­je­ni­ge des Man­nes mit 20 Zen­ti­me­ter. Die meist kör­per­ei­ge­nen Kei­me aus dem Darm müs­sen bei Frau­en also ei­nen kür­ze­ren Weg zu­rück­le­gen, um sich in Bla­se und Harn­we­gen ein­zu­nis­ten und zu ver­meh­ren. Beim Mann hat die kör­per­ei­ge­ne Ab­wehr die Kei­me schon auf dem Weg dort­hin un­schäd­lich ge­macht.

                              Aus­ser­dem liegt bei der Frau der Aus­gang der Harn­röh­re zwi­schen Schei­de und Kli­to­ris. Se­xu­ell ak­ti­ve Frau­en be­kom­men auch des­halb häu­fi­ger eine Bla­sen­ent­zün­dung, die so­ge­nann­te "Ho­ney­moon-Zys­ti­tis". Die ers­ten Sym­pto­me tre­ten ty­pi­scher­wei­se rund 18 Stun­den nach in­ten­si­vem Ge­schlechts­ver­kehr auf. Ein neu­er Part­ner stellt ein zu­sätz­li­ches Ri­si­ko dar, denn sei­ne nor­ma­le Keim­be­sied­lung im Ge­ni­tal­be­reich ist noch un­ge­wohnt. Mit der Zeit ge­wöhnt sich der Kör­per der Frau an die­se Kei­me und das Ri­si­ko ei­ner Ho­ney­moon-Zys­ti­tis nimmt ab.

                              Wei­te­re Ur­sa­chen ei­ner Bla­sen­ent­zün­dung


                              Ne­ben den Ur­sa­chen, die aus­schliess­lich bei Frau­en zu häu­fi­gen Bla­sen­ent­zün­dun­gen füh­ren, gibt es auch Grün­de, die un­ab­hän­gig da­von eine In­fek­ti­on der Harn­we­ge ver­ur­sa­chen kön­nen.

                              • Un­ter­küh­lung ist zwar nicht di­rek­te Ur­sa­che für eine Bla­sen­ent­zün­dung, das sind Bak­te­ri­en. Käl­te re­du­ziert aber die Durch­blu­tung im Be­cken und es kommt zu ei­ner Ab­wehr­schwä­che in die­sem Be­reich.

                              • Wenn die Bla­se nicht aus­rei­chend durch­ge­spült oder ent­leert wird, kann es zu ei­ner Ver­meh­rung von Kei­men kom­men. 

                              • Es kann auch sein, dass die Ab­wehr­kräf­te der Bla­sen­schleim­haut ge­schwächt sind, zum Bei­spiel durch wie­der­hol­te Bla­sen­ent­zün­dun­gen oder eine Atro­phie der Bla­se (Schrump­fung) durch Ös­tro­gen­man­gel. Letz­te­res ist eine ty­pi­sche Be­gleit­erschei­nung der Wech­sel­jah­re.

                              In der Schwan­ger­schaft ist die Si­tua­ti­on noch ein­mal kom­pli­zier­ter: Un­ter der Ein­wir­kung des Hor­mons Pro­ges­te­ron ent­spannt sich die glat­te Mus­ku­la­tur  – auch die Harn­wegs­mus­ku­la­tur – wo­durch Kei­me noch leich­ter in den Harn­we­gen auf­stei­gen kön­nen. Aus­ser­dem ent­hält der Urin schwan­ge­rer Frau­en we­ni­ger in­fek­ti­ons­hem­men­de Stof­fe. Das macht Sie noch an­fäl­li­ger für eine Bla­sen- und Nie­ren­be­cken­ent­zün­dung. 

                              Ty­pi­sche Sym­pto­me ei­ner Bla­sen­ent­zün­dung


                              Eine Bla­sen­ent­zün­dung be­ginnt oft mit ei­nem Krib­beln in der Harn­röh­re und ei­nem Druck­ge­fühl hin­ter dem Scham­bein. Beim nächs­ten Was­ser­las­sen, vor al­lem ge­gen Ende, brennt es. Wenn Sie nicht nur stän­di­gen Harn­drang, son­dern auch Fie­ber ha­ben, beim Was­ser­las­sen Schmer­zen oder ein Bren­nen ver­spü­ren, der Urin un­ge­wohnt riecht oder Blut ent­hält, in­for­mie­ren Sie Ih­ren Haus­arzt. 

                              Be­hand­lung ei­ner Bla­sen­ent­zün­dung


                              Das Be­han­deln mit An­ti­bio­ti­ka kommt heu­te meist nur bei kom­pli­zier­ten Ver­läu­fen, zum Bei­spiel wenn Ver­dacht auf eine Nie­ren­be­tei­li­gung be­steht oder bei chro­ni­schen Bla­sen­ent­zün­dun­gen zum Ein­satz.

                              Die vom Arzt ver­ord­ne­te The­ra­pie kön­nen Sie un­ter­stüt­zen, in­dem Sie min­des­tens drei Li­ter pro Tag trin­ken, das ent­spricht etwa ei­ner Tas­se pro Stun­de.

                              Spe­zi­el­le Bla­sen­tees mit harn­trei­ben­der, ent­zün­dungs­hem­men­der und schmerz­lin­dern­der Wir­kung aus Bren­nes­seln, Gold­ru­te, Or­tho­si­phon (Kat­zen­bart), Lö­wen­zahn, Hau­he­chel­wurz, Ka­mil­le und Bir­ken­blät­tern, so­wie Cran­ber­ry-Saft spü­len die Harn­we­ge und schwem­men die Er­re­ger aus. Sehr gut ist auch lau­war­mes bis war­mes Was­ser ohne Koh­len­säu­re. Ver­mei­den Sie aber alle säu­ern­den und rei­zen­den Ge­trän­ke wie Kaf­fee, Schwarz­tee, Oran­gen- und an­de­re Zi­trus­frucht­säf­te, To­ma­ten und Sauer­amp­fer.

                              Ge­gen un­kom­pli­zier­te Bla­sen­ent­zün­dun­gen hilft D-Man­no­se sehr gut. Dies ist ein na­tür­lich vor­kom­men­der Ein­fach­zu­cker und wird in klei­nen Men­gen vom mensch­li­chen Kör­per selbst pro­du­ziert. Nimmt man mehr da­von ein, wer­den die Bak­te­ri­en dar­an ge­hin­dert, sich an den Schleim­häu­ten an­zu­sie­deln. Las­sen Sie sich in der Apo­the­ke be­ra­ten.

                              Wär­me aus der Bett­fla­sche, auf­stei­gen­de Fuss­bä­der, Rot­licht und Fan­go­pa­ckun­gen lin­dern die Be­schwer­den. 

                              Kann man ei­ner Bla­sen­ent­zün­dung vor­beu­gen?


                              Ei­ner In­fek­ti­on der un­te­ren Harn­we­ge kann man gut vor­beu­gen. Nütz­lich sind vor al­lem hy­gie­ni­sche Mass­nah­men, da vie­le Bla­sen­ent­zün­dun­gen durch Co­li­bak­te­ri­en aus dem Darm ent­ste­hen.

                              • Wi­schen – oder bes­ser so­gar nur zu tup­fen – Sie nach je­dem Toi­let­ten­gang mit dem Pa­pier vor­sich­tig von vorn nach hin­ten. Sie ver­mei­den so, dass Darm­bak­te­ri­en in die Schei­de oder in die Harn­röh­re ge­lan­gen kön­nen.

                              • Be­nut­zen Sie beim Sex ein Gleit­mit­tel: Tra­gen Sie das Gel zu­vor im Be­reich der Harn­röh­ren­öff­nung auf. Kei­me kön­nen dann nicht mehr so leicht bis zur Bla­se wan­dern.

                              • Nach dem In­tim­ver­kehr soll­ten Sie im­mer rasch die Bla­se ent­lee­ren. So wer­den Kei­me aus­ge­schwemmt, die al­len­falls in die Harn­we­ge ein­ge­drun­gen sind.

                              • Wa­schen Sie Ih­ren In­tim­be­reich vor und nach dem Ge­schlechts­ver­kehr.

                              • Zum Wa­schen be­nut­zen Sie am bes­ten nur Was­ser. Möch­­ten Sie den­­noch ein Pfle­ge­­pro­­dukt be­­nu­t­­zen, ach­­ten Sie dar­­auf, dass es sich um ein In­­­tim­pfle­ge­­pro­­dukt han­­delt. Es sol­l­­te sei­­fen- und par­­füm­frei und der pH-Wert nicht neu­­tral, son­­dern eher sau­er (ca. pH 5) sein. Alle gän­gi­gen In­­­tim­­wa­sch­­pro­­duk­­te ha­­ben ei­­nen pH von etwa 4.5 bis 5.5.

                              •  Zö­gern Sie den Toi­let­ten­gang nicht zu lan­ge hin­aus und ent­lee­ren Sie die Bla­se da­bei je­weils voll­stän­dig. Je län­ger Bak­te­ri­en und an­de­re Kei­me in den Harn­we­gen ver­blei­ben, des­to hö­her das Ri­si­ko, dass sie sich ver­meh­ren und eine In­fek­ti­on her­vor­ru­fen.

                              • Trin­ken Sie viel, min­des­tens zwei Li­ter am Tag. Je mehr die Bla­se ge­spült wird, umso we­ni­ger be­steht die Ge­fahr, dass sich Kei­me dar­in ver­meh­ren kön­nen.

                              • Zie­hen Sie sich warm ge­nug an und ver­mei­den Sie kal­te Füs­se.

                              Wenn die Bla­sen­ent­zün­dung im­mer wie­der kommt


                              Wenn Sie mehr­mals im Jahr an ei­ner Bla­sen­ent­zün­dung er­kran­ken, soll­te ge­nau ab­ge­klärt wer­den, was hin­ter die­ser re­zi­di­vie­ren­den Cys­ti­tis steckt. Das kann mit ei­ner Bla­sen­spie­ge­lung, Über­prü­fung der Trink­ge­wohn­hei­ten, Rest­harn­be­stim­mung und ei­nem Ab­strich der Va­gi­nal­schleim­haut zur Dia­gno­se ei­nes Hor­mon­man­gels ge­sche­hen. Ein Hor­mon­man­gel könn­te dann zum Bei­spiel mit ös­tro­gen­hal­ti­gen Schei­den­cremes be­han­delt wer­den.

                              Aus der For­schung


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                              Letzte Aktualisierung: 16.11.2022, BH /KM

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