Krebsfrüherkennung
Aus der Forschung
Bösartige Erkrankungen können in jeder Lebensphase entstehen, mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko für Krebs jedoch zu. Durch regelmässige Früherkennungsuntersuchungen kann man das Erkrankungsrisiko senken, das Ausmass einer Erkrankung eindämmen und eine grössere Chance auf Heilung bieten.
Was kann ich selbst zur Prävention tun?
Gesunde Ernährung, Vermeidung schädlicher Substanzen wie z.B. Nikotin, regelmässige körperliche Bewegung und ausreichende Erholung haben einen wichtigen, positiven Einfluss auf die Gesundheit. Diese „Primärprävention“ kann die Entstehung einer Krankheit vermeiden. Auch Schutzimpfungen gehören zur Primärprävention.
Warum sollte ich zur Früherkennungsuntersuchung gehen?
„Sekundärprävention“ hat dagegen zum Ziel, Krebsvorstufen oder einen bereits vorhandenen bösartigen Tumor rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor er sich durch Metastasen ausbreitet und lebensbedrohlich wird. Dies kann durch regelmässige Teilnahme an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen (Krebsvorsorge) erreicht werden. Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Auch sind dann oft weniger belastenden Therapieverfahren ausreichend.
Zudem können mit Früherkennungsuntersuchungen gutartige Krebsvorstufen entdeckt und behandelt werden, so dass es gar nicht erst zu einer Krebserkrankung kommt, so z. B. am Gebärmutterhals, dem Darm und der Haut.
Wichtige Argumente für die Vorsorgeuntersuchung:
• Ein negatives Testergebnis beruhigt.
• Sie sind ein Vorbild für andere, z.B. Ihren Partner, ebenfalls die Vorsorgeuntersuchungen wahr zu nehmen.
• Sollte eine Krebserkrankung entdeckt werden, ist die Wahrscheinlichkeit eines Frühstadiums sehr hoch, das besser behandelbar ist.
• Sie müssen sich nicht vorwerfen, die Chancen einer Früherkennung ungenutzt gelassen zu haben.
Gibt es auch Nachteile durch die Früherkennung?
Es gibt wenige gesundheitliche Risiken, die mit der Durchführung einer Früherkennungsuntersuchung in direktem Zusammenhang stehen. Dabei handelt es sich zum Beispiel, um das Risiko einer Infektion, wenn z. B. zur Abklärung eines Befundes endoskopische Untersuchungen vorgenommen werden, oder die Belastung des Körpergewebes durch die Röntgenstrahlung (z.B. bei einer Mammografie). Grundsätzlich ist man aber bemüht, die Risiken so gering wie möglich zu halten, so dass der Nutzen der Untersuchungen die Nachteile überwiegt.
Untersuchungen, Testergebnis sowie Fehlalarme können Besorgnis auslösen. Manche Personen empfinden bereits die Teilnahme an einer Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen als psychisch sehr belastend. Dazu kommt die mögliche Belastung, die mit einem Verdacht oder einem positiven Test-Ergebnis verbunden ist.
Es ist auch möglich, einen „falsch-positiven Befund“ zu erhalten. Das bedeutet: Manche Untersuchungen lösen einen Krebsverdacht aus, der sich nach der Abklärung des Befundes doch nicht bewahrheitet. Die psychischen und physischen Auswirkungen eines solchen „Fehlalarms“ hängen vom Einzelfall von der individuellen Betroffenheit ab. Vorteilhaft sind in dieser Situation eine schnelle weitere Abklärung und Befundung.
Wird ein Verdacht durch eine weiterführende Untersuchung nicht bestätigt, spricht man von einer Überdiagnostik. Im Mammographiescreening sollte die Überdiagnostik 3% der Anzahl der Mammographien nicht überschreiten.
Früherkennungsuntersuchungen bieten keine 100-%ige Sicherheit
Früherkennungsuntersuchungen können - wie übrigens jede andere medizinische Untersuchungsmethode auch – weder eine hundertprozentige Sicherheit mit dem Test-Ergebnis liefern, noch können sie mit hundertprozentiger Genauigkeit gesunde und erkrankte Menschen voneinander unterscheiden.
So kann es vorkommen, dass ein Tumor bei einer Untersuchung nicht erkannt wird. Hierbei spricht man von einem „falsch-negativen Befund“. Dieser gibt der betreffenden Personen eine falsche Sicherheit. Möglicherweise werden dann nach einer kürzlich erfolgten Früherkennungsuntersuchung auftretende Beschwerden und erste Anzeichen für eine Krebserkrankung nicht wahr oder nicht ernst genug genommen.
Aus der Forschung: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): Krebsfrüherkennungs-Richtlinie