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                              Er­leb­nis­be­richt ei­ner be­trof­fe­nen Mut­ter: Cra­nio­sa­kral-The­ra­pie

                              Baby in Behandlung
                              ©
                              GettyImages

                              Ich schrei­be die­sen Be­richt, weil ich über­zeugt bin, dass mit die­ser Me­tho­de noch ganz vie­len Kin­dern und El­tern ge­hol­fen wer­den kann.

                              Zoe’s Ge­burt ging sehr schnell - nur drei­ein­halb Stun­den von der ers­ten Wehe zu­hau­se an ge­rech­net. Für mich ein tol­les Er­leb­nis, für sie zu schnell. Sie such­te stän­dig mei­ne Nähe, ich konn­te sie nie in ihr Bett le­gen, auch nicht im Spi­tal. Ich hat­te sie stets im Ba­byb­jörn oder in mei­nem Bett. Auch nachts. Wenn ich sie den­noch al­lei­ne hin­leg­te, ru­der­te und fuch­tel­te sie mit Ar­men und Bei­nen wie ein Er­trin­ken­der, der Halt sucht. Da­bei ächz­te, stöhn­te und chnorz­te sie. Und das bis zu zwei Stun­den am Stück! Wenn ich dann Kis­sen um sie her­um­ge­legt hat­te, wur­de es et­was bes­ser, rich­tig be­ru­hi­gen konn­te ich sie aber nur, wenn ich sie auf­nahm. 

                              Als sie et­was mehr als ein­ein­halb Mo­na­te alt war und sich dar­an noch nichts ge­än­dert hat­te, rief ich eine Heb­am­me an, die Cra­nio­sa­cral-The­ra­pie macht. Denn ich hat­te ein­fach das Ge­fühl, dass Zoe sich „raus­ge­schmis­sen“ vor­kam bei die­ser schnel­len Ge­burt.

                              Wir gin­gen das ers­te Mal hin. Die The­ra­peu­tin er­tas­te­te ei­ni­ge Punk­te am Kopf, an der Wir­bel­säu­le und liess Zoe die Be­we­gun­gen ma­chen, die sie woll­te, sich win­den etc. Manch­mal wein­te die Klei­ne, manch­mal lä­chel­te sie. Schluss­end­lich stiess sich Zoe im­mer mit den Füss­chen ab. Bri­git­te, die Heb­am­me, sag­te, ich sol­le mei­ne Hän­de an die Füs­se hal­ten, sie selbst form­te mit ih­ren Hän­den ein Loch am Köpf­chen. Zoe be­gann zu stos­sen, Bri­git­te be­glei­te­te sie, und half ihr bei den Dre­hun­gen, wel­che die Ba­bies un­ter der Ge­burt auch ma­chen. Zwi­schen­durch war mei­ne Klei­ne ganz ent­spannt, manch­mal wein­te sie. Dann mach­te sie wie­der eine Pau­se. Schluss­end­lich stiess sie sich voll­ends, mit dem gan­zen Kör­per durch die Hän­de der Heb­am­me. Da­nach lag sie ge­nau so da wie nach der Ge­burt. Und wein­te ganz son­der­bar, wie bei der Ge­burt!!! Die­ses Wei­nen....Es lös­te bei mir noch ein­mal die glei­chen Emo­tio­nen aus, wie im Ge­bär­saal.

                              Zoe war fix und fer­tig! Ich leg­te mich mit ihr hin und still­te sie. Sie hat­te Rie­sen­hun­ger von der "Pro­ze­dur" - und ich sah mich zu­rück­ver­setzt in den Ge­bär­saal, hat­te die­sel­ben Emo­tio­nen, mir ka­men die Trä­nen. Und das al­les nur aus­ge­löst durch die­ses Wei­nen. Ich war über­wäl­tigt! Da­nach schlief Zoe fast den gan­zen Tag. Abends wein­te sie sehr viel. Vom nächs­ten Tag an war das Fuch­teln und Äch­zen ver­schwun­den, ich konn­te sie ru­hig hin­le­gen! Zu­dem nimmt sie seit­her ih­ren Dau­men in den Mund. Und den Nug­gi (bis­her bei­des nie). Sie hat also für sich ei­nen Weg ent­deckt, wie sie sich sel­ber be­ru­hi­gen kann!

                              Eine Wo­che spä­ter gin­gen wir noch mal hin. Die The­ra­peu­tin er­tas­te­te wie­der ei­ni­ge Punk­te an Kopf und Wir­bel­säu­le und sag­te, es habe sich auch eine Blo­cka­de am Na­cken ge­löst, ob Zoe eine be­vor­zug­te Sei­te habe, auf die sie im­mer schaue. Ich sag­te er­staunt: "Ja". In den nächs­ten Ta­gen schau­te sie aber wei­ter­hin nur nach rechts, so zwei bis drei Tage. Seit­her wech­selt sie die Sei­ten ab!

                              Und das Fas­zi­nie­rends­te: Zoe mach­te seit Ge­burt ein Atem­ge­räusch, das sich nie­mand er­klä­ren kann, ein so­ge­nann­ter gut­ar­ti­ger Stri­dor. Sie war auch noch vier Tage im Kin­der­spi­tal des­we­gen und hat­te et­li­che Un­ter­su­chun­gen, dar­un­ter eine Luft­röh­ren­spie­ge­lung. Sie fan­den nichts, was das Ge­räusch aus­löst. Wir müs­sen ein­fach da­mit le­ben, bis es sich ver­wächst, hiess es. Es sei harm­los. Nach der zwei­ten Cra­nio­sit­zung mach­te sie das Ge­räusch (das nicht im­mer da ist) drei Tage lang ex­trem laut und ex­trem häu­fig. Es kann also, wie bei der Ho­möo­pa­thie eine Erst­ver­schlech­te­rung ge­ben. Hin und wie­der taucht das Ge­räusch jetzt wie­der auf, aber viel schwä­cher, aus­ser wenn sie er­käl­tet ist. Nach ei­ner drit­ten Sit­zung wur­de es er­staun­li­cher­wei­se wie­der stär­ker – nach der vier­ten ver­schwand es wie­der bei­na­he! Wir sind be­geis­tert!

                              Zoe ist mitt­ler­wei­le fast fünf Mo­na­te alt und ein ru­hi­ges, zu­frie­de­nes Kind, das sich sehr gut mit sich sel­ber be­schäf­ti­gen kann. Das hät­ten wir nie ge­dacht! Den Nug­gi nimmt sie üb­ri­gens nicht mehr, da­für umso mehr den Dau­men!

                              Ich kann die­se The­ra­pie nur emp­feh­len, für un­ru­hi­ge Ba­bies, Schreiba­bies, Ge­burts­trau­men (des Kin­des und der Mut­ter!), Kai­ser­schnitt­kin­der, die noch ge­bo­ren wer­den wol­len, usw. Was ich von Bri­git­te auch noch ge­lernt habe: Man soll die Kin­der auch mal chnor­zen oder wei­nen las­sen und ih­nen da­bei zu­hö­ren. Denn viel­leicht ha­ben sie uns et­was zu er­zäh­len?

                              Ani­ta Bur­kard

                              Bit­te le­sen Sie dazu auch das Ex­per­ten-In­ter­view mit Bri­git­te R. Meiss­ner zum The­ma Cra­nio­sa­kral­the­ra­pie.

                              Letzte Aktualisierung: 06.11.2019, Anita Burkard

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