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                              Nicht immer gleich Medis

                              Arzneimittel bei Kindern gezielt einsetzen und nicht verharmlosen

                              Vater und Kind sind erkältet
                              ©
                              GettyImages

                              Das deutsche Robert Koch Institut untersuchte die Einnahme von Medikamenten bei Kindern und Jugendlichen bis zu 17 Jahren und ermittelte beunruhigende Zahlen: Von 3.462 Kindern und Jugendlichen hatte jedes dritte mindestens ein Präparat in den letzten sieben Tagen angewendet, Mädchen häufiger als Jungen. Meist waren dies Präparate gegen Husten und Schnupfen. Die Stiftung Kindergesundheit  warnt deshalb vor einer Verharmlosung von Medikamenteneinnahmen bei Kindern. Dies erhöhe die Gefahr, dass unverschlossene Medikamente in einem unbeobachteten Augenblick vom Kind geschluckt oder getrunken werden. Auch sollte bedacht werden, dass nicht nur die Tischsitten in der Familie weitergegeben werden, sondern auch die Trinkgewohnheiten und der Umgang mit Medikamenten. Die Kinder beobachten, wie ihre Eltern Alltagsprobleme zu bewältigen versuchen. Wenn die Mutter bei jedem Unwohlsein oder jeder Verstimmung zur Tablette greift oder der Vater zur Flasche, gewinnen die Kinder den Eindruck, dies sei ganz normal – und machen es später genauso. Viele Suchtexperten sind überzeugt, dass weder Zigaretten noch Haschisch die eigentlichen Einstiegsdrogen für härtere Substanzen sind, sondern Medikamente, die in vielen Familien oft so unbekümmert konsumiert werden. So können Kindern auch durch den regelmässigen Einsatz von frei verkäuflichen Arzneimitteln oder Globuli an die Einnahme einer Tablette gewöhnt werden. Sie lernen dann nicht, ihrem Körper und sich selbst zuzutrauen, auch allein mit Schmerzen oder negativen Gefühlen fertig zu werden, ohne etwas einzunehmen. Sie verinnerlichen schon früh: „Ich nehme eine Tablette, dann geht es mir besser”.

                              Letzte Aktualisierung: 27.07.2022, BH