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                              Verbale Misshandlung wirkt sich ähnlich aus wie körperlicher Missbrauch

                              Mann schimpft mit Kind, das sich die Ohren zuhält
                              ©
                              Shutterstock

                              Verbale Gewalt in der Kindheit kann ähnliche Auswirkungen auf die spätere psychische Gesundheit haben wie körperliche Gewalt. Zu diesem Ergebnis kommt eine gross angelegte generationenübergreifende Studie der Liverpool John Moores University. Das Forschungsteam hat dazu Daten aus sieben relevanten Studien mit insgesamt 20'687 Erwachsenen aus England und Wales, die zwischen 2012 und 2024 veröffentlicht wurden, zusammengefügt. 

                              Die Analyse der Daten ergab, dass Erfahrungen mit körperlicher oder verbaler Gewalt in der Kindheit mit einer rund 50 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit für ein geringes psychisches Wohlbefinden im Erwachsenenalter einhergehen. Selbst bei Personen, die in der Kindheit körperliche Misshandlungen erlebt hatten, waren diejenigen, die auch verbale Gewalt erlebt hatten, einem zusätzlichen Risiko ausgesetzt. Die Häufigkeit eines geringen psychischen Wohlbefindens lag bei Personen ohne Misshandlungserfahrungen bei 16 Prozent, bei jenen, die körperlichen Misshandlungen ausgesetzt waren, bei 22,5 Prozent, bei jenen, die ausschliesslich verbale Misshandlungen erlebt hatten, bei 24 Prozent und bei Personen, die sowohl körperliche als auch verbale Misshandlung erlebt hatten, bei 29 Prozent. Auch bei einzelnen Komponenten des psychischen Wohlbefindens zeigten sich ähnliche Zusammenhänge: Die Prävalenz, sich in den letzten zwei Wochen nie oder selten Menschen nahe gefühlt zu haben, stieg von 7,7 Prozent bei keiner Misshandlung über 9,9 Prozent bei körperlichem Missbrauch auf 13,6 Prozent bei verbalem Missbrauch und auf 18,2 Prozent bei beiden Misshandlungsformen.

                              Die Analyse zeigte auch einen deutlichen Rückgang von körperlicher Gewalt in der Kindheit: Bei den zwischen 1950 und 1979 Geborenen lag die Häufigkeit bei rund 20 Prozent, bei den im Jahr 2000 oder später Geborenen bei 10 Prozent. Die Häufigkeit von verbaler Gewalt jedoch stieg von rund 12 Prozent bei den vor 1950 Geborenen auf fast 20 Prozent bei den im Jahr 2000 oder später Geborenen. 

                              Die potenzielle Rolle von verbalem Missbrauch in der Kindheit bei der Verschlechterung der psychischen Gesundheit jüngerer Altersgruppen müsse stärker berücksichtigt werden, schreibt das Forschungsteam. Massnahmen zur Verringerung von Kindesmissbrauch sollten sowohl körperlichen als auch verbalen Missbrauch und deren Auswirkungen auf die Gesundheit im Laufe des Lebens berücksichtigen. 

                              Quelle: bmj.com

                              Letzte Aktualisierung: 20.08.2025, swissmom-Redaktion