Hunde helfen, Schmerzen zu ertragen
Die Anwesenheit von Hunden kann die Wahrnehmung und die Bewältigung von Schmerzen bei Menschen positiv beeinflussen. Dies zeigt eine Studie, die am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt und im Journal "Acta Psychologica" veröffentlicht wurde.
Um zu untersuchen, wie sich das menschliche Schmerzempfinden in Anwesenheit von Personen oder Hunden verändert, wurden zwei Experimente durchgeführt. Im ersten wurden die Teilnehmer einem sogenannten "Cold-Pressor-Test" unterzogen, bei dem sie die Hand in eiskaltes Wasser tauchen mussten. Dabei waren sie entweder alleine oder wurden von einer befreundeten Person des gleichen Geschlechts oder ihrem eigenen Hund begleitet. Dabei zeigte sich, dass die Anwesenheit des eigenen Hundes die Schmerzintensität signifikant reduzierte, die Schmerzbewältigung verbesserte und die physiologischen Stressreaktionen verringerte. Die Anwesenheit einer befreundeten Person hatte keinen so starken positiven Effekt.
Im zweiten Experiment waren die Teilnehmer beim gleichen Schmerztest entweder alleine oder wurden von einer unbekannten Person oder einem unbekannten Hund begleitet. Auch hier wurden durch die Anwesenheit des Hundes die Schmerzbewältigung verbessert und die physiologische Stressreaktion reduziert. Dies galt insbesondere für Personen mit einer positiven Einstellung gegenüber Hunden.
Die Studienergebnisse legten nahe, dass Hunde effektivere Schmerzhelfer seien als menschliche Begleitpersonen, heisst es in einer Mitteilung der Humboldt-Universität. Dies möglicherweise aufgrund ihrer nicht wertenden und unterstützenden Natur. Um Menschen bei der Schmerzbewältigung zu unterstützen, könnten Hunde deshalb vermehrt in therapeutischen Kontexten eingesetzt werden.
Quelle: sciencedirect.com