Vitaminpillen für Kinder sind oft zu hoch dosiert

Nahrungsergänzungsmittel für Kinder sind oft zu hoch dosiert und mit fragwürdigen Gesundheitsversprechen versehen. Dies hat ein Marktcheck des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv) in Deutschland ergeben. 23 von 33 untersuchten Produkten überschreiten die Vitamin- und Nährstoffreferenzwerte, welche die Deutsche Gesellschaft für Ernährung für vier- bis siebenjährige Kinder empfiehlt. Bei sechs Produkten werden gar die vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlenen Höchstmengen für Personen ab 15 Jahren überschritten. Sieben weitere Produkte erreichen diese Höchstmengen. 

Als problematisch bewerten die Verbraucherzentralen auch die Süssigkeiten-ähnliche Darreichungsform (Gummibärchen, Toffees etc.) und die fruchtig-süsse Geschmacksrichtung vieler Produkte. Dies könne zu Verwechslungen mit Süssigkeiten führen und zu überhöhtem Konsum verleiten. Dadurch steige die Gefahr einer Überdosierung. 

Der vzbv fordert die Festlegung von verbindlichen Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln. Um gesundheitliche Risiken für Kinder zu vermeiden, müssten diese nach Altersgruppen differenziert sein. Der Gesetzgeber müsse zudem untersagen, dass Anbieter den Eindruck vermitteln, ihre Produkte seien harmlos sowie förderlich für die Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit, Intelligenz und Lernleistung der Kinder.