Job-Stress-Index 2022
Emotionale Erschöpfung steigt weiter an, Stress auf hohem Niveau stabil
Der Stress am Arbeitsplatz, gemessen mit dem Job-Stress-Index, bleibt in der Schweiz hoch. Der Anteil der Erwerbstätigen, die sich emotional erschöpft fühlen, überschreitet erstmals die 30 %-Marke. Dies zeigt eine repräsentative Befragung von 3022 Erwerbstätigen zwischen 16 und 65 Jahren, die jährlich von Gesundheitsförderung Schweiz in Zusammenarbeit mit der Universität Bern und der ZHAW durchgeführt wird. Die Befragten berichteten über deutlich mehr Zeitdruck und Konflikte am Arbeitsplatz bei weniger Handlungsspielraum oder allgemeiner Wertschätzung. Auch pandemiebezogene Belastungen tragen dazu bei, z.B. die Sorge, dass man selbst oder jemand aus dem engsten Umfeld ernsthaft an Covid-19 erkranken könnte, die empfundene soziale Isolation und die erhöhte arbeitsbezogene Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien.
Das kommt Unternehmen teuer zu stehen. Denn Stress kann dazu führen, dass die Produktivität von Erwerbstätigen reduziert ist, entweder durch Abwesenheit aufgrund von Krankheit (Absentismus) oder durch Anwesenheit trotz eingeschränkter Leistungsfähigkeit (Präsentismus). Dies verursacht Produktivitätsverluste von durchschnittlich 14.9 % der Arbeitszeit. Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz, ist der Überzeugung: «Mitarbeitende sind das wichtigste Gut eines Unternehmens, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Unternehmen sollten Sorge zu ihnen tragen.»