Allergie schützt ein wenig vor Corona
Asthmatiker und Allergiker stecken sich seltener mit Sars-CoV-2 an
Die Forschung zu Sars-CoV-2 bietet immer wieder Überraschungen: Menschen mit allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, allergisches Asthma und Neurodermitis stecken sich offenbar nicht so leicht mit dem Coronavirus an. Wissenschaftler der Queen Mary University in London haben Daten von mehr als 15.000 Personen in Grossbritannien ausgewertet. Von Mai 2020 bis Februar 2021 wurden sie mit einem Onlinefragebogen ausführlich zu Lebensumständen und gesundheitlichen Aspekten befragt. 446 von ihnen infizierten sich in diesem Zeitraum nachweislich mit dem Coronavirus, 32 mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Fazit: Das Ansteckungsrisiko lag für Menschen mit atopischen Erkrankungen um 23 Prozent niedriger als bei Nichtallergikern. Für Menschen mit allergischem Asthma war dieses Risiko sogar um 38 Prozent reduziert und dies auch bei Asthmatikern, die mit Kortison behandelt wurden. Dieses Medikament setzt die Immunabwehr herab, verhindert andererseits aber auch eine überschiessende Entzündungsreaktion und Komplikationen bei einer SARS-CoV-2-Infektion. Die Forscher können noch nicht sagen, warum das so ist. Möglicherweise liegt es daran, dass Allergiker weniger ACE-2-Rezeptoren besitzen. Diese dienen als Andockstelle für Sars-CoV-2. Die Viren haben so geringere Chancen, in die Körperzellen einzudringen.