Erste Hilfe für Ihr Baby - schnell und richtig handeln!
Ein Kind, das die Welt entdeckt, können Sie kaum vor allen Gefahren schützen. Viele können Sie zwar vorbeugend beseitigen, wenn aber trotzdem einmal etwas passiert, sollten Sie wissen, wie Sie richtig handeln.
Wundversorgung bei Schnitt-, Kratz- und Schürfwunden
Kleine Wunden sind oft harmlos, müssen jedoch gut gereinigt werden, damit sie sich nicht infizieren, schnell heilen und keine unschönen Narben hinterlassen.
Entfernen Sie Fremdkörper und reinigen Sie die Wunde von grobem Schmutz unter fliessendem Trinkwasser. Vor der Desinfektion können Sie die Wunde mit einer sauberen Kompresse etwas trockentupfen.
Desinfizieren Sie die Wunde und lassen Sie das Desinfektionsmittel trocknen.
Decken Sie die Wunde entweder mit einem Wundgel und einem Pflaster oder mit einem speziellen Hydrokolloidpflaster ab.
Überprüfen Sie den Tetanus-Impfschutz.
Grosse Wunden, die stark bluten, tief sind und auseinanderklaffen, müssen ärztlich versorgt werden!
Kurs Notfälle bei Kleinkindern
In einem Kurs in Ihrer Nähe erlernen Sie sicheres Handeln im Umgang mit Kindern in Notfallsituationen.
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Kleinere Verbrennungen bei Kindern
Entfernen Sie die verbrannte oder durchnässte Kleidung, denn sie speichern die Hitze. Befreien Sie das betroffene Hautareal aber nur dann, wenn die Kleider nicht verschmolzen sind und an der Haut kleben.
Kühlen Sie die Brandwunde so schnell als möglich während maximal 10 Minuten unter fliessendem Wasser. Verwenden Sie dazu Wasser mit einer Temperatur von 15 bis 20 °C. Nach 10 Minuten können Sie die Kühlung mit nasskalten Umschlägen (saubere, nasse Handtücher) fortsetzen. Wird dem Kind kalt, stoppen Sie die Kühlung.
Kleinere Verbrennungen ohne Blasenbildung heilen in der Regel folgenlos innerhalb von drei bis zehn Tagen ohne Behandlung ab. Verwenden Sie keine Hausmittel wie Salben, Puder, Gels, Öle oder Desinfektionsmittel.
Sind bei Kindern unter vier Jahren mehr als 8 Prozent und bei Kindern über vier Jahren mehr als 10 Prozent der Hautoberfläche verbrannt, muss es in einem Krankenhaus behandelt werden. Das gilt übrigens auch für alle Verbrennungen der Hände oder Füsse, über Gelenken, im Gesicht und an den Genitalien.
- Verwenden Sie zum Kühlen kein eiskaltes Wasser, Cool-Packs oder Eiswürfel. Sie sind zu kalt und können zu einer Unterkühlung führen.
- Neugeborene und Säugling dürfen wegen der Unterkühlungsgefahr auf keinen Fall gekühlt werden.
- Kühlen Sie bei Kindern grundsätzlich nur, wenn weniger als 15 Prozent der Hautoberfläche verbrannt ist und auch niemals am Rumpf. Der Grund dafür ist, dass Kinder bei grossen Brandverletzungen oder bei Kühlung am Rumpf schneller auskühlen.
- Die Handfläche inklusive Finger des Kindes entspricht etwa einem Prozent seiner Körperoberfläche.
Vergiftungen bei Kindern
Kontaktieren Sie als erstes Tox Info Suisse: Tel. 145, www.toxi.ch. Dort erfahren Sie je nach Art der Vergiftung, welche Massnahmen Sie ergreifen müssen.
Ist das Kind bewusstlos, bringen Sie es in die stabile Seitenlage und alarmieren Sie den Rettungsdienst (Tel: 144).
Verätzung bei Kindern
Alarmieren Sie den Rettungsdienst (Tel: 144).
Verätzungen der Haut spülen Sie während 10 Minuten unter fliessendem Trinkwasser.
Augenverätzungen sollten Sie während 15 Minuten unter fliessendem Trinkwasser ausspülen.
Blutungen bei Kindern
Wenn möglich, tragen Sie zum Eigenschutz Handschuhe.
Lagern Sie das Kind flach, bei einer starker Blutung üben Sie mit einem Kleidungsstück, einem Tuch oder etwas ähnlichem Druck auf die Wunde aus oder legen Sie einen Druckverband an.
Wenn die Blutung pulsiert oder nicht innerhalb von 5 Minuten gestillt werden kann, alarmieren Sie den Rettungsdienst.
Innere Blutungen sind sehr gefährlich, weil sie meist erst erkannt werden, wenn der Kreislauf zusammenbricht. Blutungen im Bauch- und Brustraum, im Oberschenkel und am Gehirn sind besonders ernst. In einem solchen Fall ist der schnellstmögliche Transport in ein Spital durch den Rettungsdienst notwendig.
Verschlucken und Einatmen von Fremdkörpern
Legen Sie das Baby mit dem Gesicht nach unten auf Ihren Oberschenkel oder Unterarm, sodass sein Kopf tiefer liegt als der Brustkorb.
Verabreichen Sie fünf Schläge mit der flachen Hand auf den Rücken zwischen die Schulterblätter. Der Oberkörper sollte dabei nach vorne gebeugt sein.
Drehen Sie das Kind um und drücken Sie - immer noch in Kopftieflage - mit zwei Fingern fünf Mal in die Brustkorbmitte, knapp unter der Brustwarzenlinie.
Wiederholen sie diesen Vorgang, bis der Fremdkörper ausgestossen wird oder das Kind hörbar weint.
Achtung: Ein Baby niemals schütteln!
Notfallnummern in der Schweiz:
117 - Polizei
118 - Feuerwehr
144 - Rettungsdienst
145 - Tox Info Suisse
1414 - Rega
112 - Notruf
Damit Sie im Notfall rasch und richtig reagieren können - das Info-Büchlein der Schweizerischen Samariter.
Informationen geprüft durch den Schweizerischen Samariterbund www.samariter.ch