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                              Das Lanugohaar - vor und nach der Geburt

                              Frühchen mit Haarflaum im Inkubator
                              ©
                              iStock

                              Als Lanugo-Behaarung oder Wollhaar (v. lat.: lana „Wolle“) bezeichnet man den zarten Haarflaum, der den Körper des Fetus bedeckt. Beim Menschen ist das Lanugohaar ein genetisches Überbleibsel und auf unsere Abstammung vom Affen zurückzuführen. 

                              In der 13. bis 16. Schwangerschaftswoche entsteht die Lanugo beim ungeborenen Kind als Schutzhülle im Fruchtwasser. Zu jedem Haarbalg gehört eine Talgdrüse, die eine wassserundurchlässige, fettige Substanz, die Vernix caseosa (Käseschmiere), produziert. Die Lanugo sorgt dafür, dass die Käseschmiere besser haftet, bietet eine gute Wärmeisolierung, Schutz vor Vibrationen, Schall und Druck und verhindert das Aufweichen der zarten Babyhaut im Fruchtwasser.

                              Etwa in der 30. bis. 32. Schwangerschaftswoche beginnt der Ausfall der Lanugohaare und erst dann können die eigentlichen Körperhaare wachsen. Bei manchen Babys ist auch noch nach der Geburt das Lanugohaar vorhanden – es sollte aber in den ersten Lebenswochen verschwinden.

                              Man vermutet, dass der Fötus die ausgefallenen Haare noch im Mutterleib verschluckt und diese durch die enthaltenen Keratine die Darmfunktion anregen. Verschluckte Lanugo und Käseschmiere werden zusammen mit Darmzellen und Gallenflüssigkeit innerhalb der ersten Lebenstage als Kindspech (Mekonium) wieder ausgeschieden.

                              Genauso wie die Käseschmiere zählt die Lanugobehaarung als ein Kriterium zur Beurteilung des Reifegrades des Neugeborenen. Je weniger Babyflaum bei der Geburt noch vorhanden ist, desto reifer wird das Kind eingeschätzt. Frühgeborene haben meist noch deutlich mehr Lanugo, was ihnen bei der Regulation der Körperwärme hilft.

                              Im späteren Leben kann es zu Lanugobehaarung am Rücken, an den Armen und im Gesicht bei Menschen mit einen sehr niedrigem Körpergewicht (z. B. bei Magersucht oder bösartigen Tumoren)  kommen. Wahrscheinlich ist sie dann ein Schutzmechanismus des Körpers gegen Hitze und Kälte, wenn die Haut allein diese Isolierfunktion aufgrund ihres zu geringen Fettgewebes nicht mehr leisten kann. Auch bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung eine verstärkte Lanugobehaarung (Hypertrichose) verursachen.

                              Letzte Aktualisierung: 04.11.2019, BH