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                              Neurodermitis (atopische Dermatitis)

                              Baby mit Auschlag
                              ©
                              GettyImages

                              Die stark juckende allergische Hautkrankheit Neurodermitis oder atopische Dermatitis tritt bei 10 bis 25 Prozent aller Kinder und meist schon im Säuglingsalter bis 3-jährig auf. 

                              Was auf eine Neurodermitis hindeutet


                              Das erste Symptom bei Babys kann Milchschorf auf dem behaarten Kopf und im Gesicht sein. Bei der Hälfte der Kinder heilt der Milchschorf aber folgenlos aus und sie bekommen keine Neurodermitis. Eine ärztliche Beurteilung ist trotzdem angebracht, um eine sichere Diagnose möglichst früh zu stellen und wirksam zu behandeln.

                              Die übrige Haut ist trocken und rau und an den tieferen Hautfalten (Gesäss, Knie und Ellenbogen) gerötet und schuppig, sie kann aber auch nässen. Während die Ekzeme bei Babys vor allem im Gesicht, an den Ohren und an anderen Stellen am Kopf auftreten, finden sich bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr eher trockene, stark juckende Hautbereiche an den Beugeseiten der Arme und Beine, Gesäss und Oberschenkel, Fussrücken und Händen, am Hals und im Nackenbereich (Beugeekzeme). Auch das Gesicht (inkl. Augenlider und Lippen) und der Daumen von kleinen Daumenlutschern ist oft betroffen.

                              Schubweiser Verlauf


                              Später verläuft die Krankheit oft in Schüben, ausgelöst vor allem durch Stresssituationen. Wegen dieser seelischen Beteiligung nennt man die Neurodermitis auch „endogenes Ekzem“.

                              Aber auch bestimmte Nahrungsmittel, Allergene in der Luft, Tierwolle, Seifen oder Bekleidungsstoffe können eine Verschlechterung auslösen.

                              Die Neurodermitis verschwindet in vielen Fällen erst nach der Pubertät. Leider wird sie häufig durch Heuschnupfen und Bronchial-Asthma ersetzt.

                              Wie behandelt man eine atopische Dermatitis?


                              Wundermittel gegen die Neurodermitis gibt es leider noch nicht. Von den Eltern wird viel Geduld verlangt, denn die Kinder können durch den quälenden Juckreiz nicht schlafen, sind müde und gereizt. Die Behandlung wird von hautärztlicher und kinderärztlicher Seite eng begleitet, denn oft muss die Therapie neu angepasst werden.

                              Wie ist das mit der Vererbung?


                              Neurodermitis – oder zumindest die Anlage zu einer allergischen Erkrankung (Atopie) – wird zu einem grossen Teil vererbt. Zwei Drittel aller Kinder mit atopischer Dermatitis haben Eltern mit Allergien.

                              Vorbeugende Massnahmen in den ersten Lebensjahren des Kindes, wie zum Beispiel Stillen, können dieses Risiko deutlich senken. Aber Achtung: Wenn beim Säugling bereits eine Neurodermitis als Diagnose feststeht, kann es sein, dass die Muttermilch mehr schadet als nützt. Dann sollte als erster Schritt durch Allergietests herausgefunden werden, ob es bestimmte Bestandteile in der mütterlichen Nahrung sind, auf die das Kind reagiert. Diese sollten vermieden werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte nach Meinung von Experten besser abgestillt und auf therapeutische hypoallergene Säuglingsnahrung (sog. semielementare Spezialmilch aus der Apotheke, da normale HA-Nahrung noch zuviele Restallergene enthält) umgestellt werden.

                              Kann man etwas zur Vorbeugung tun?


                              Verschiedene Massnahmen können familiär vorbelasteten Kindern ihr Risiko für atopische Erkrankungen (wie Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien oder allergisches Asthma) vermindern - zumindest weiss man, dass umgekehrt das Risiko höher wird, wenn diese Massnahmen nicht berücksichtight werden.

                              • Eine rauchfreie Umgebung schützt ein Kind schon während der Schwangerschaft und natürlich auch nach der Geburt.

                              • Volles Stillen über mindestens vier Monate. Alternativ kann Risikokindern eine hypoallergene Säuglingsnahrung gegeben werden.

                              • Die Beikost sollte schon im 1. Lebensjahr Fisch enthalten (wertvolle Fettsäuren).

                              Die Impfung gegen Windpocken (wilde Blattern) gehört in der Schweiz seit 1.1.2023 zum offiziellen Impfplan für Säuglinge und Kleinkinder. Sie wird auch Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen, wenn die Windpocken noch nicht durchgemacht wurden. Eine frühe Impfung ist sehr sinnvoll bei Kindern mit Neurodermitis, deren Haut besonders empfindlich ist und für die juckende Bläschen eine zusätzliche Qual bedeuten würden.

                              Das Schweizerische Zentrum für Allergie, Haut und Asthma (aha!) hat diverses Informationsmaterial für Eltern von Neurodermitis-Kindern und bietet seit drei Jahren auch Elternschulungen in Aarau, Basel, Bern Luzern und Zürich an.

                              Aus der Forschung


                              Häufige Fragen zum Thema

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                              Newsticker

                              kurz&bündig
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                              Letzte Aktualisierung: 10.11.2020, BH