Stil­len - Mit Pa­pas Hil­fe geht es bes­ser

Familie mit Neugeborenem am Frühstückstisch
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Das Baby will alle ein bis zwei Stun­den an die Brust, bei der Mut­ter dreht sich al­les nur noch um die Fra­ge, ob das Kind auch wirk­lich satt wird und oft ist sie nach den Mahl­zei­ten so müde, dass die bei­den gleich zu­sam­men ein­dö­sen. Manch ein Va­ter hat sich in die­ser Si­tua­ti­on schon ge­fragt, ob er über­haupt noch wich­tig ist. Di­ver­se Stu­di­en, zum Bei­spiel die Swiss In­fant Fee­ding Stu­dy aus dem Jahr 2014, be­le­gen klar, dass dem Va­ter in der Still­zeit eine tra­gen­de Rol­le zu­kommt. Ob und wie lan­ge eine Mut­ter stillt, hängt un­ter an­de­rem näm­lich stark da­von ab, wie der Va­ter dem Stil­len ge­gen­über ein­ge­stellt ist und ob er sei­ne Part­ne­rin un­ter­stützt. Die Wege, wie Sie als Va­ter zu ei­ner ge­lun­ge­nen Still­zeit bei­tra­gen kön­nen, sind viel­fäl­tig.

In­for­mie­ren Sie sich gut

Ma­chen Sie sich wenn mög­lich schon vor der Ge­burt mit den vie­len Vor­zü­gen der Stil­lens ver­traut und in­for­mie­ren Sie sich über die ver­schie­de­nen Pro­ble­me, die auf­tre­ten kön­nen. Wenn Sie wis­sen, was ein Milch­stau ist und eine Ah­nung da­von ha­ben, was man da­ge­gen tun kann, kön­nen Sie Ihre Part­ne­rin nicht nur zum Durch­hal­ten er­mu­ti­gen, son­dern ihr auch mit den rich­ti­gen Haus­mit­teln hel­fen, dass sie sich bald wie­der bes­ser fühlt. Er­kun­di­gen Sie sich aus­ser­dem, wo Sie in Ih­rer Nähe Hil­fe bei Still­pro­ble­men be­kom­men, da­mit Ihre Part­ne­rin pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zung hat, wenn nicht al­les so rund läuft wie er­war­tet. 

Las­sen Sie kei­nen Stress auf­kom­men

Stil­len­de Müt­ter kön­nen kei­nen Stress ge­brau­chen, denn Stress­hor­mo­ne ver­zö­gern und re­du­zie­ren die Aus­schüt­tung von Still­hor­mo­nen. Der Milch­fluss ge­rät in Sto­cken, ein Milch­stau kann die Fol­ge sein. Als Va­ter kön­nen Sie viel dazu bei­tra­gen, dass es nicht zu stres­si­gen Si­tua­tio­nen kommt, zum Bei­spiel, in­dem Sie in den ers­ten Wo­chen da­für sor­gen, dass die Fa­mi­lie nicht von Be­su­chern über­rannt wird, in­dem Sie mehr Haus­ar­bei­ten über­neh­men und in­dem Sie Ih­rer Part­ne­rin Er­ho­lungs­pau­sen ver­schaf­fen. Auch Span­nun­gen in der Be­zie­hung füh­ren zu Stress. Su­chen Sie des­halb im­mer wie­der nach Ge­le­gen­hei­ten, in de­nen Sie sich in Ruhe mit Ih­rer Part­ne­rin aus­tau­schen kön­nen, da­mit es nicht zu be­las­ten­den Kon­flik­ten kommt.

Um­sor­gen Sie Ihre Part­ne­rin

Stil­len ist zwar schön, geht aber auch an die Sub­stanz. Es macht durs­tig, also wird Ihre Part­ne­rin dank­bar sein, wenn Sie ihr ein Ge­tränk be­reit­stel­len. Es macht hung­rig, folg­lich sind ge­sun­de Snacks und ab und zu ein Stück Scho­ko­la­de stets will­kom­men. Das lan­ge Sit­zen kann zu Ver­span­nun­gen füh­ren, also wird sie froh sein, wenn Sie ihr ei­nen be­que­men Ort zum Stil­len ein­rich­ten, ihr das Still­kis­sen zu­recht­rü­cken, oder den Rü­cken mas­sie­ren. 

Küm­mern Sie sich um Ihr Baby

Vä­ter kön­nen nicht stil­len, aber sie kön­nen das Be­dürf­nis des Ba­bys nach Nähe und Zu­wen­dung be­frie­di­gen. Ba­den, wi­ckeln, spie­len, mas­sie­ren, in den Schlaf wie­gen - all dies stärkt die Bin­dung zwi­schen Va­ter und Kind. Wenn das Stil­len erst ein­mal rich­tig ein­ge­spielt ist, kön­nen Sie dem Baby auch mal ein Fläsch­chen mit ab­ge­pump­ter Mut­ter­milch ge­ben. So wird nicht nur die Mut­ter ent­las­tet, Sie sel­ber wer­den da­durch auch zu ei­ner wich­ti­gen Be­zugs­per­son für Ihr Kind.  

Das Stil­len zum The­ma ma­chen

Eine Still­mahl­zeit dau­ert in den ers­ten Wo­chen gut und ger­ne zwan­zig bis vier­zig Mi­nu­ten und das acht bis zwölf Mal in 24 Stun­den. Viel Zeit also, in der al­les an­de­re still steht. Nut­zen Sie im­mer mal wie­der die­se Ge­le­gen­heit, um sich mit Ih­rer Part­ne­rin über das Stil­len zu un­ter­hal­ten. Wel­che Art von Un­ter­stüt­zung wünscht sie sich? Möch­te sie wäh­rend der Still­mahl­zei­ten ihre Ruhe ha­ben, oder wür­de sie sich freu­en, wenn Sie die­se Zeit so oft als mög­lich ge­mein­sam ver­brin­gen? Wie geht es ihr? Wie geht es Ih­nen? 

Las­sen Sie sich nicht ver­un­si­chern

Die Schwie­ger­mut­ter be­haup­tet, in der Fa­mi­lie Ih­rer Part­ne­rin habe noch kei­ne Frau er­folg­reich stil­len kön­nen, das sei ge­ne­tisch be­dingt. Ihr Ar­beits­kol­le­ge sagt, so­lan­ge das Baby die Brust ganz für sich habe, sei an Sex nicht zu den­ken. Die Nach­ba­rin er­zählt, ihr Baby be­kom­me abends vor dem Ein­schla­fen stets ei­nen Schop­pen, weil Mut­ter­milch nicht aus­rei­chend sät­ti­ge. Im Ver­lau­fe der Still­zeit wer­den El­tern im­mer wie­der mit Am­men­mär­chen kon­fron­tiert, die für Ver­un­si­che­rung sor­gen. Auch wenn sich das Stil­len ein­mal ein­ge­spielt hat, bleibt es also wich­tig, sich um ver­läss­li­che In­for­ma­tio­nen zu küm­mern und sich bei Pro­ble­men be­ra­ten zu las­sen. 

Letzte Aktualisierung: 05.05.2020, TV

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