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                              Spei­chel für die Ers­te Hil­fe?

                              Aus der For­schung

                              Mutter küsst schmerzendes Bein
                              ©
                              GettyImages

                              Ein­mal drauf ge­spuckt, schon wird al­les bes­ser. Spu­cke als All­heil­mit­tel – das ver­mit­telt je­der, der ei­nem ge­stürz­ten Kind ein we­nig Spei­chel auf die Wun­de reibt. Hat Spei­chel me­di­zi­ni­sche „Zau­ber­kraft“? Dass dies tat­säch­lich so ist, ha­ben nie­der­län­di­sche Wis­sen­schaft­ler her­aus­ge­fun­den.

                              Ein For­scher­team um Men­no Oud­hoff vom Ams­ter­da­mer Uni­ver­si­täts­zahn­kli­ni­kum un­ter­such­te mensch­li­che Zell­kul­tu­ren, die der Wan­gen­in­nen­sei­te ent­stamm­ten. Die Wis­sen­schaft­ler füg­ten den Zel­len die­ser Kul­tu­ren klei­ne Ver­let­zun­gen zu und über­schich­te­ten die Zell­kul­tu­ren ent­we­der mit ei­ner iso­to­ni­schen Lö­sung oder mit mensch­li­chem Spei­chel. 16 Stun­den spä­ter zeig­te sich, dass die Wun­den der mit Spei­chel be­deck­ten Zel­len mehr oder we­ni­ger voll­stän­dig ver­heilt wa­ren. Bei den an­de­ren Zell­kul­tu­ren wa­ren die Wun­den da­ge­gen zu gros­sen Tei­len noch un­ver­heilt.

                              Es muss­te sich also im Spei­chel eine Sub­stanz be­fin­den, wel­che für die be­schleu­nig­te Wund­hei­lung ver­ant­wort­lich war. Der Spei­chel wur­de da­her in sei­ne Be­stand­tei­le zer­legt und das Pro­te­in Hista­tin als Wund­hei­lungs­fak­tor iden­ti­fi­ziert. Von Tei­len die­ses Pro­te­ins wuss­te man bis­her nur, dass sie eine pilz­ab­tö­ten­de Wir­kung be­sit­zen.

                              Die Stu­die könn­te er­klä­ren, wes­halb Tie­re ihre Wun­den le­cken, so die For­scher. Hista­tin kommt im Spei­chel von Na­ge­tie­ren etwa in 100.000 fach grös­se­rer Kon­zen­tra­ti­on vor als im mensch­li­chen Spei­chel. Die Er­geb­nis­se er­klä­ren auch, wes­halb Wun­den im Mund­raum deut­lich schnel­ler hei­len als etwa an­de­re Haut­wun­den.

                              Zwar soll­te man be­den­ken, dass sich in der Mund­flo­ra und da­mit im Spei­chel ge­ge­be­nen­falls auch Bak­te­ri­en be­fin­den, die der Ge­sund­heit eher ab­träg­lich sind. Ob dann die Spu­cke im­mer so güns­tig ist, ist also nicht grund­sätz­lich ge­sagt. Die Wis­sen­schaft­ler er­hof­fen sich je­doch auf der Ba­sis von Hista­tin neue Me­di­ka­men­te zur Be­hand­lung von chro­ni­schen Wun­den, wie sie zum Bei­spiel im Rah­men von Dia­be­tes mel­li­tus auf­tre­ten kön­nen. Und auch bei der Be­hand­lung von Ver­bren­nungs­wun­den oder ge­ne­rell von Ver­let­zun­gen könn­te die Sub­stanz zum Ein­satz kom­men.

                              Aus der For­schung: Oud­hoff, M.J. et al.: The FASEB Jour­nal, On­line-Pu­bli­ka­ti­on (23.07.2008)

                              Letzte Aktualisierung: 19.04.2021, BH

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