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                              An­ge­bo­re­ne Hüft­ge­lenks­fehl­bil­dung

                              Untersuchung der Hüfte bei einem Säugling
                              ©
                              iStock

                              Rei­fungs­stö­run­gen am Hüft­ge­lenk ge­hö­ren zu den häu­figs­ten an­ge­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen. Ei­nes von 25 Kin­dern ist von ei­ner leich­ten Ver­än­de­rung im Hüft­ge­lenk be­trof­fen, Mäd­chen sind fünf­mal häu­fi­ger be­trof­fen als Jun­gen.

                              Ein be­son­ders ho­hes Ri­si­ko ha­ben Kin­der, de­ren Ge­schwis­ter oder El­tern schon be­trof­fen wa­ren, denn es be­steht eine ge­wis­se erb­li­che Ver­an­la­gung. Häu­fi­ger be­trof­fen sind aber auch Kin­der, die in Be­cken­end­la­ge ge­bo­ren sind oder sehr be­eng­te Ver­hält­nis­se im Mut­ter­leib hat­ten, z.B. Zwil­lin­ge.  

                              War­um sind die Hüft­ge­len­ke so häu­fig ver­än­dert?


                              Die Ur­sa­che ist meist eine Rei­fungs­ver­zö­ge­rung. Rund 30 Pro­zent der Neu­ge­bo­re­nen ha­ben ein noch un­rei­fes Hüft­ge­lenk, das heisst der Kopf des Ober­schen­kel­kno­chens steht noch nicht im rich­ti­gen Win­kel in der Hüft­pfan­ne.

                              In den meis­ten Fäl­len löst sich das Pro­blem in den ers­ten Le­bens­wo­chen von al­lei­ne. Hilf­reich ist es,  wenn die El­tern ih­ren Nach­wuchs mit ei­nem Mol­ton­tuch oder ei­ner zwei­ten Win­del breit wi­ckeln. Die­ses „brei­te Wi­ckeln“ hilft je­doch nur bei sehr leich­ten Fäl­len. Vie­le Or­tho­pä­den emp­feh­len zu­dem ein Tra­ge­tuch oder ei­nen Tra­ge­sack,  weil die Beu­ge-Spreiz-Hal­tung das Rei­fen der Hüft­ge­lenk­pfan­nen för­dert.

                              Hüft­ge­lenks­dys­pla­sie


                              Bei etwa ei­nem bis zwei von hun­dert Kin­dern bleibt aber eine mehr oder we­ni­ger aus­ge­präg­te Fehl­stel­lung und Stö­rung der Kno­chen­rei­fung be­stehen, die manch­mal so stark ist, dass der Hüft­kopf aus der Pfan­ne sprin­gen kann. Denn wenn das Be­cken­ge­we­be zu weich bleibt und die knor­pe­li­ge Hüft­pfan­ne nicht recht­zei­tig ver­knö­chert, kann sie den Hüft­kopf nicht fest­hal­ten: Der Ober­schen­kel rutscht aus sei­nem na­tür­li­chen La­ger her­aus.

                              Hüft­ge­lenks­lu­xa­ti­on


                              Springt der Hüft­kopf gänz­lich aus der Pfan­ne, spre­chen Me­di­zi­nier von ei­ner "Hüft­ge­lenks­lu­xa­ti­on" - das Ge­lenk ist aus­ge­renkt. Schon in jun­gen Le­bens­jah­ren kann sich ein Ge­lenk­ver­schleiss aus­bil­den. Die Fol­gen (vor­zei­ti­ge Ar­thro­se und schwe­re Be­hin­de­run­gen beim Ge­hen) sieht man oft erst im spä­te­ren Le­ben, sie sind dann aber viel schwie­ri­ger zu kor­ri­gie­ren. Mit­un­ter hilft dann nur der frü­he künst­li­che Hüft­ge­lenks­er­satz.

                              Wie er­kennt man die un­rei­fe Hüf­te?


                              Äus­ser­lich ist eine Hüft­ge­lenks­fehl­bil­dung oft schon durch die et­was un­ter­schied­li­che Bein­län­ge und die auf bei­den Sei­ten un­ter­schied­lich aus­ge­präg­ten Po­fal­ten zu er­ken­nen, bei äl­te­ren Kin­dern durch den Wat­schel­gang und ein aus­ge­präg­tes Hohl­kreuz.

                              Es ist enorm wich­tig, die­se Fehl­ent­wick­lung schon früh zu dia­gnos­ti­zie­ren. Frü­her muss­te dies bei der Un­ter­su­chung des Säug­lings durch Be­we­gen des Hüft­ge­lenks ge­sche­hen, was für das Kind schmerz­haft sein kann. Dar­an schloss sich häu­fig eine Rönt­gen­un­ter­su­chung des Be­ckens an. Da­ge­gen ist die heu­te üb­li­che Ul­tra­schall­un­ter­su­chung der Hüf­ten im Rah­men der Kon­troll­un­ter­su­chun­gen beim Neu­ge­bo­re­nen bzw.  bis spä­tes­tens in der sechs­ten Le­bens­wo­che  nicht schmerz­haft und ab­so­lut strah­len­frei. Ri­si­ko­kin­der, z.B.  wenn es in der Fa­mi­lie be­reits Hüft­fehl­stel­lun­gen gab, nach ei­ner Be­cken­end­la­gen- oder Mehr­lings­ge­burt, wenn be­stimm­te Fehl­bil­dun­gen oder ein Man­gel an Frucht­was­ser vor­lie­gen, wer­den auch schon un­ver­züg­lich nach der Ge­burt ge­schallt.

                              Ge­mes­sen wird der so­ge­nann­te Al­pha-Win­kel, der das Ver­hält­nis von Hüft­kopf und -pfan­ne zu­ein­an­der be­schreibt: je klei­ner der Win­kel, des­to aus­ge­präg­ter die Fehl­stel­lung. Eine gute (rei­fe) Hüf­te ist eine vom Typ Ia oder Ib. Beim Typ IIa reicht oft noch brei­tes Wi­ckeln aus, Typ IIb, III und IV sind be­hand­lungs­be­dürf­tig. 

                              Spreiz­ho­se?


                              Je frü­her mit der Be­hand­lung be­gon­nen wird, umso kür­zer und ein­fa­cher ist sie. Es kann da­her schon in den ers­ten Le­bens­ta­gen sinn­voll sein, bei sehr un­rei­fen Hüf­ten ei­nen or­tho­pä­di­schen Ap­pa­rat, eine so­ge­nann­te Spreiz­ho­se, an­zu­le­gen. Sie wird nur zum Wi­ckeln und Ba­den ab­ge­nom­men und hält über Schie­nen bei­de Hüft­ge­len­ke ge­beugt und ge­spreizt, wo­durch die Hüf­te den Reiz be­kommt, nach­zu­rei­fen. Wich­tig ist, dass das Kind nicht an den Bei­nen hoch­ge­zo­gen und nicht auf die kran­ke Kör­per­sei­te ge­legt wird.

                              So­bald die Spreiz­schie­ne ent­fernt wird, ler­nen die Kin­der ge­nau­so, sich zu dre­hen, zu krab­beln und zu lau­fen, wie an­de­re. Mit die­ser zwar läs­ti­gen, aber ein­fa­chen Be­hand­lung kön­nen spä­te­re schmerz­haf­te Ope­ra­tio­nen ver­mie­den wer­den. Dar­an soll­ten El­tern im­mer den­ken, wenn im All­tags­le­ben mit der Spreiz­ho­se Pro­ble­me auf­tau­chen, weil das Baby z.B. nicht in den Kin­der­wa­gen oder in die Ba­by­scha­le passt und mit De­cken und Kis­sen krea­ti­ve Lö­sun­gen ge­fun­den wer­den müs­sen.

                              Oder so­gar Gips?


                              Bei der schwers­ten Form der Hüft­dys­pla­sie, der Hüft­lu­xa­ti­on steht der Hüft­kopf aus­ser­halb der Hüft­pfan­ne und muss in Nar­ko­se ein­ge­renkt wer­den, evtl. mit sta­tio­nä­rem Auf­ent­halt. In man­chen Spi­tä­lern ge­schieht dies mit der so­ge­nann­ten Over­head-Ex­ten­si­on scho­nend und schmerz­los. Das Kind liegt auf dem Rü­cken, wäh­rend sei­ne Bei­ne an Sei­len und ge­spreizt in die Luft ge­zo­gen wer­den. Beim Stram­peln rutscht der Hüft­kopf in die Pfan­ne. Da­nach wird dem Kind in Nar­ko­se ein Be­cken-Bein-Gips in Sitz-Hock-Stel­lung an­ge­legt. Da­durch kann die Hüf­te nicht mehr aus­ren­ken und in der rich­ti­gen Stel­lung so nach­rei­fen, dass sie sta­bil ist.

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