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                              Hysterektomie – Die Entfernung der Gebärmutter

                              Warum eine Gebärmutter entfernt werden muss, wie das geschieht und warum eine Hysterektomie manchmal direkt nach der Geburt notwendig ist.

                              Gebärmutter
                              ©
                              GettyImages

                              Hysterektomie bezeichnet die operative Entfernung der Gebärmutter (Uterus). Ungefähr die Hälfte der Operationen betrifft Frauen zwischen 40 und 49 Jahren.

                              Verschiedene Möglichkeiten einer Hysterektomie


                              Je nach dem, welche Erkrankung eine Gebärmutterentfernung notwendig macht, wir der Uterus ganz oder nur teilweise – mit Erhaltung des Gebärmutterhalses – entfernt.

                              Bei bösartigen Erkrankungen ist in manchen Fällen eine radikale Hysterektomie notwendig. Dabei wird die Gebärmutter, der angrenzende Abschnitt der Scheide, Teile des Bindegewebes, das für den Halt im Becken verantwortlich ist, die dazugehörigen Lymphknoten und in gewissen Fällen auch die Eileiter und die Eierstöcke entfernt.

                              Gründe für eine Hysterektomie


                              In den meisten Fällen wird die Gebärmutter aufgrund gutartiger Erkrankungen entfernt. Mögliche Gründe dafür sind:

                              • Eine durch sehr grosse Myome stark vergrösserte Gebärmutter (Uterus myomatosus)

                              • Endometriose in der Gebärmutterwand (Adenomyose)

                              • Gebärmuttersenkung, Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps)

                              • Starke Menstruationsblutungen, die mit Hormonen und anderen Methoden nicht zu beheben sind

                              Seltener sind bösartige oder akute Krankheiten der Grund für eine Hysterektomie:

                              • Krebserkrankungen der Gebärmutter, des Gebärmutterhalses, der Gebärmutterschleimhaut oder der Eierstöcke

                              • Schwere Verletzungen oder Entzündungen

                              • Unstillbare Blutungen nach der Geburt

                              • Eingewachsene Plazenta

                              So wird eine Gebärmutterentfernung durchgeführt


                              Für eine Hysterektomie sind drei Operationsmethoden möglich. Die Wahl des Verfahrens richtet sich nach der Ursache für die Entfernung.

                              Die laparoskopische Hysterektomie ist heute die häufigste Methode. Sie benötigt kleine Schnitte in der Bauchdecke. Dadurch werden die Instrumente, eine Lichtquelle und eine Kamera in den Bauchraum eingeführt und dieser für eine besser Sicht mit Kohlensäuregas gefüllt.  Nachdem die Gebärmutter oder ein Teil davon mit den Instrumenten vom umliegenden Gewebe getrennt wurde, wird sie in der Regel durch die Scheide entfernt. Dieser Eingriff wird unter Narkose durchgeführt.

                              Bei gutartigen Erkrankungen wird oft auch eine vaginale Hysterektomie durchgeführt. Dabei wird die Gebärmutter ganz oder in mehreren Teilen durch die Scheide entfernt. Bei dieser Methode ist es nicht möglich, den Gebärmutterhals zu erhalten. Der Eingriff kann in Narkose oder Rückenmarksanästhesie durchgeführt werden.

                              Die abdominale Hysterektomie ist die klassische Operation mit einem Bauchschnitt. Oft wird dieses Verfahren bei bösartigen Erkrankungen angewendet, da damit die Operation erweitert werden könnte, wenn dies nötig ist. Auch bei einer sehr grossen Gebärmutter oder wenn sie stark verwachsen ist, kann diese Methode notwendig sein. Diese Operation bedingt meistens eine Narkose.

                              Mögliche Komplikationen einer Gebärmutterentfernung


                              Blutungen während oder nach der Operation gehören zu den häufigsten Komplikationen. Selten kommt es – vor allem bei starken Verwachsungen – zu Verletzungen der Nachbarorgane oder der Bildung von Fisteln, beispielsweise der Harnblase oder der Harnleiter. Wie bei jeder Operation gehören Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Thrombosen zu den Risiken.

                              Der Körper nach einer Hysterektomie


                              Nach der Entfernung der Gebärmutter ist eine Schwangerschaft nicht mehr möglich und es kommt zu keiner Menstruation mehr. Wurde der Gebärmutterhals nicht entfernt, kann es weiterhin zu leichten Monatsblutungen kommen.

                              Bei Frauen, welche sich noch nicht in der Menopause befinden und bei denen die funktionstüchtigen Eierstöcke mitentfernt wurden, beginnen nach der Operation die Wechseljahre. Die Produktion von Östrogen und Progesteron fällt ohne Eierstöcke aus und dies kann zu Beschwerden führen. Mit einer Hormonersatztherapie ist es möglich, die Symptome zu behandeln.

                              Der Platz, der durch die fehlende Gebärmutter entstanden ist, wird durch den Darm ausgefüllt.

                              Bei allen drei Operationsmethoden ist Geschlechtsverkehr weiterhin möglich, sobald die Narben verheilt sind.

                              Hysterektomie nach der Geburt


                              Wenn direkt nach einer Geburt die Gebärmutter entfernt werden muss, geschieht dies aufgrund von nicht anders stillbaren Blutungen oder wegen einer eingewachsenen Plazenta.

                              Die häufigste Ursache für einen sehr hohen Blutverlust ist eine Uterusatonie. Das bedeutete, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt nicht zusammenzieht und die Blutung der Gefässe, die durch die Ablösung der Plazenta entsteht, dadurch nicht gestillt wird. Bevor in einem solchen Fall die Gebärmutter als letzte Möglichkeit entfernt wird, wird mit verschiedenen Möglichkeiten intensiv versucht, die Blutung zu stoppen.

                              Ist eine Hysterektomie unumgänglich, ist dies eine Notoperation, welche der betroffenen Frau keine Wahl lässt und gerade bei noch nicht abgeschlossenem Kinderwunsch zusammen mit der lebensbedrohlichen Situation eine grosse psychische Belastung darstellt.

                              Eine weitere Ursache für die Entfernung der Gebärmutter nach der Geburt ist das abnorme Einwachsen der Plazenta in die Gebärmutterwand. Am häufigsten kommt dies bei Frauen vor, welche ein oder mehrere Kaiserschnitte in vorgängigen Schwangerschaften hatten; dabei wächst die Plazenta im Bereich der Kaiserschnittnarbe in die Gebärmutterwand.

                              • Placenta accreta: Die Plazenta oder Teile davon und die dazugehörenden Blutgfässe durchdringen die Gebärmutterschleimhaut und wachsen in daruntergelegene Gewebeschichten bis an die Muskelschicht.

                              • Placenta increta: Die Plazenta gelangt bis in die Muskelschicht der Gebärmutter.

                              • Placenta percreta: Die Plazenta durchdringt die ganze Gebärmutterwand und durchbricht die äussere Gebärmutterhülle.

                              Werden die Verwachsungen der Plazenta vor der Geburt erkannt, muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Bei einer leichten Form der Placenta accreta kann versucht werden, diese von der Gebärmutterwand zu lösen oder mit einer Curettage zu entfernen. Bei einer Placenta increta und percreta kann eine Hysterektomie üblicherweise nicht verhindert werden. In vielen Fällen ist dies eine grosse Operation, die darum mit einer längeren Erholungsphase verbunden ist.

                              Bei einem solchen Einwachsen der Plazenta weiss die Schwangere bereits vor der Geburt, dass die Hysterektomie notwendig ist und kann sich darauf vorbereiten. 

                              Abgesehen von der grossen körperlichen Belastung der Operation ist es für die betroffenen Frauen schmerzvoll, nicht selber entscheiden zu können, ob sie ihre Gebärmutter entfernen lassen möchten. Damit wird ihnen auch die Entscheidung über eine zukünftige Schwangerschaft genommen. Zusammen mit dem meist zu früh geborenen Baby, der Hormonumstellung nach der Geburt und dem Alltag mit einem Neugeborenen ist die emotionale Belastung für die Mutter sehr gross. Genauso wie für die Angehörigen, welche in dieser Zeit sehr viel Unterstützung leisten.

                              Letzte Aktualisierung: 29.05.2024, KM