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                              Brech­durch­fäl­le beim Baby durch Ro­ta­vi­rus-In­fek­ti­on

                              Baby liegt im Arm der Mutter und weint
                              ©
                              GettyImages

                              Nicht nur in Ent­wick­lungs­län­dern kön­nen die Brech­durch­fäl­le bei Ba­bys sehr rasch zu ei­nem be­droh­li­chen Was­ser- und Mi­ne­ral­stoff­man­gel füh­ren. Auch in der Schweiz lei­det je­des zwei­te Kind in den ers­ten zwei bis drei Le­bens­jah­ren min­des­tens ein­mal an ei­nem wäss­ri­gen Durch­fall, meist be­gin­nend mit hef­ti­gem Er­bre­chen und be­glei­tet von star­ken Bauch­schmer­zen. Oft kom­men auch noch Hals­schmer­zen und Schnup­fen dazu. Am häu­figs­ten sind Ro­ta­vi­ren die Aus­lö­ser.

                              Ro­ta­vi­ren sind hoch­an­ste­ckend, be­reits zehn Vi­rus­par­ti­kel ge­nü­gen für eine In­fek­ti­on. Sie wer­den von dem Er­krank­ten über 1 bis 2 Wo­chen mit dem Stuhl aus­ge­schie­den, wor­auf­hin der Er­re­ger dann noch bis zu drei Wo­chen lang über ver­schmut­ze Hän­de und Ge­gen­stän­de, z.B. Spiel­zeug oder Ge­schirr, über­tra­gen wird. Eine wei­te­re Ge­fah­ren­quel­le sind Swim­ming­pools, z.B. beim Ba­by­schwim­men. Die Vi­ren kön­nen aber auch als Tröpf­chen­in­fek­ti­on über den Spei­chel wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Des­halb ist es bei al­len Durch­fall­erkran­kun­gen be­son­ders wich­tig, die üb­li­chen Hy­gie­ne­re­geln wie Hän­de wa­schen nach dem Stuhl­gang oder dem Win­del­wech­seln ein­zu­hal­ten. Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 1-3 Tage, der Durch­fall selbst dau­ert bis zu neun Ta­gen an. Schwe­re Ver­läu­fe tre­ten meist bei Kin­dern un­ter zwei Jah­ren auf. Der gros­se Flüs­sig­keits­ver­lust kann zu be­droh­li­chem "Aus­trock­nen" und Kreis­lauf­pro­ble­men füh­ren.

                              Die Be­hand­lung ei­ner Ro­ta­vi­rus-In­fek­ti­on be­steht des­halb wie bei je­der Durch­fall­erkran­kung im ra­schen Er­satz von Flüs­sig­keit und Mi­ne­ral­stof­fen. Ide­al ge­eig­net ist da­für eine ge­nau an den Ver­lust an­ge­pass­te Trink­lö­sung, die aus ei­nem Pul­ver mit nor­ma­lem Was­ser an­ge­rührt wird. Da sol­che Trink­lö­sun­gen Mi­ne­ral­sal­ze ent­hal­ten müs­sen, wer­den sie von man­chen Kin­dern we­gen des sal­zi­gen Ge­schmacks ab­ge­lehnt. Sie soll­ten trotz­dem nicht mit an­de­ren Ge­trän­ken (Coca-Cola, Frucht­säf­te oder Si­rup) oder Le­bens­mit­teln kom­bi­niert wer­den, um das er­for­der­li­che Ver­hält­nis von Na­tri­um und Glu­co­se nicht zu ver­än­dern. Oft hilft es, die Lö­sung kalt an­zu­bie­ten. Die zu­sätz­li­che Gabe der pro­bio­ti­schen Lak­toba­zil­len (z.B. in Jo­ghurt) kann die Krank­heits­dau­er ver­rin­gern. An­ti­bio­ti­ka sind bei die­ser Vi­rus­in­fek­ti­on un­wirk­sam.

                              Mög­lichst bald soll­te auch wie­der Nah­rung ge­ge­ben wer­den. Äp­fel, Ba­na­nen, Quit­ten und Reis sind wirk­sam und bei den klei­nen Pa­ti­en­ten be­liebt.

                              Stil­len hat auch bei Durch­fall­ba­bys meh­re­re Vor­tei­le: Das An­ste­ckungs­ri­si­ko wird ver­min­dert und die Über­tra­gung von müt­ter­li­chen An­ti­kör­pern schützt. Eine zu­sätz­li­che Re­hy­dra­ta­ti­ons-Lö­sung im Schop­pen ist oft sinn­voll. Stil­len­de Müt­ter soll­ten sehr dar­auf ach­ten, dass sie selbst sehr viel mehr trin­ken, um dem ge­stei­ger­ten Durst des Säug­lings ent­ge­gen zu kom­men.

                              Eine Im­mu­ni­tät nach der ers­ten In­fek­ti­on gibt es nicht. Ein Baby kann meh­re­re Male, auch kurz hin­ter­ein­an­der, durch Ro­ta­vi­ren er­kran­ken. Al­ler­dings ver­lau­fen die ers­ten bei­den In­fek­tio­nen am schwers­ten. Bis zum Al­ter von 5 Jah­ren hat fast je­des Kind ein­mal eine Ro­ta­vi­rus-In­fek­ti­on durch­ge­macht. Erst spä­ter ent­wi­ckelt das Im­mun­sys­tem eine ge­wis­se Ab­wehr da­ge­gen. Äl­te­re Kin­der und Er­wach­se­ne in­fi­zie­ren sich zwar auch mit Ro­ta­vi­ren, aber sie blei­ben meist sym­ptom­los oder ganz leicht.

                              Seit ei­ni­gen Jah­ren gibt es je­doch eine Schluck­imp­fung ge­gen Ro­ta­vi­ren, mit der man be­reits jun­ge Ba­bys ab 6 Wo­chen imp­fen kann. Die Impf­stof­fe wur­den in gross an­ge­leg­ten Stu­di­en auf Wirk­sam­keit und Si­cher­heit über­prüft. Ge­mein­sam mit Wis­sen­schaft­lern aus Finn­land, der Tsche­chi­schen Re­pu­blik, Frank­reich, Ita­li­en und Spa­ni­en konn­te Pro­fes­sor Vol­ker Schus­ter (Leip­zi­ger Uni­ver­si­täts- und Po­li­kli­nik für Kin­der und Ju­gend­li­che) in ei­ner Stu­die nach­wei­sen, dass eine Schluck­imp­fung zu 96 Pro­zent die schwers­ten Ro­ta­vi­rus-Er­kran­kun­gen und zu 100 Pro­zent ei­nen sta­tio­nä­ren Kran­ken­haus­auf­ent­halt ver­hin­dert. Bis eine Schutz­wir­kung auf­ge­baut ist, sind je nach Impf­stoff 2 oder 3 Impf­do­sen im Ab­stand von vier Wo­chen er­for­der­lich. Die Imp­fung muss bis zum Al­ter von 24 bzw. 32 Wo­chen ab­ge­schlos­sen sein. 

                              Da Ro­ta­vi­rus (RV)-Impf­stof­fe Sac­cha­ro­se ent­hal­ten, soll­te bei meh­re­ren Imp­fun­gen an ei­nem Ter­min eine ge­plan­te RV-Imp­fung zu­erst ge­ge­ben wer­den. Und Vor­sicht: Auf Stil­len vor und wäh­rend der Imp­fung soll­te ver­zich­tet wer­den, weil dann die Wir­kung der RV-Schluck­imp­fung ver­min­dert sein kann. Klein­kin­der soll­ten mög­lichst auf dem Arm oder dem Schoss ei­nes El­tern­teils ge­hal­ten wer­den.

                              FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

                              Ro­ta­vi­ren sind für Schwan­ge­re re­la­tiv un­ge­fähr­lich. An­ge­bo­re­nen Schä­den beim Baby sind auf­grund von Ro­ta­vi­rus-In­fek­tio­nen nicht be­kannt. Es soll­te je­doch - wie bei al­len Ma­gen-Darm-In­fek­tio­nen mit Er­bre­chen und/oder Durch­fall - auf eine aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­auf­nah­me ge­ach­tet wer­den. …
                              Letzte Aktualisierung: 16.02.2022, BH

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                              9/13/2023
                              Weltstillwoche 2023

                              Weltstill­wo­che 2023: "Stil­len muss mög­lich sein!"

                              "Stil­len muss mög­lich sein!" - un­ter die­sem Mot­to steht die Kam­pa­gne zur Weltstill­wo­che, die in der Schweiz vom 16. …

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