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                              Darf man Babys im ersten Lebensjahr schon Honig geben?

                              Immer wieder hört man Empfehlungen, Getränke für Babys mit Honig zu süssen oder die Brustwarzen vor dem Stillen mit Honig zu bestreichen. Davor muss jedoch strengstens gewarnt werden!

                              Unverarbeiteter Honig kann bestimmte Bakterien (Clostridium botulinum) und Sporen enthalten, die den Magen-Darm-Trakt des Säuglings infizieren und im sauerstofffreien Milieu des Verdauungstrakts ideale Bedingungen zur Vermehrung vorfinden. Die Botulismus-Bakterien bilden ein Gift, das über die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen wird. Die Folgen dieser "Säuglingsbotulismus" genannten Lebensmittelvergiftung sind unter anderem Lähmungen der Atem- und Schluckmuskulatur, die zum Tod führen können.

                              Während des ersten Lebensjahres befindet sich die Darmflora noch im Entwicklungsstadium. Deswegen haben es krankmachende Keime wie Clostridien besonders leicht, sich anzusiedeln und schädliche Wirkungen auszuüben.

                              Aus diesen Gründen sollte Honig in reiner, unbearbeiteter Form Säuglingen während der ersten zwölf Lebensmonate nicht gegeben werden. Ältere Kinder und Erwachsene brauchen dank ihrer stabileren Darmflora keine Angst vor Krankheitskeimen in unbehandeltem Honig zu haben.

                              Industriell hergestellte Beikost, z.B. Brei, enthält manchmal Honig, der aber bearbeitet, d.h. auf über 100-120°C erhitzt wurde. Diese Temperaturen überleben die Botulismusbakterien und -sporen nicht. Hier besteht daher kein Grund zur Sorge.

                              Letzte Aktualisierung: 28.11.2019, MR

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