Fast dreimal mehr Meldungen zu pädokriminellen Inhalten im Netz
Bei der Online-Meldestelle clickandstop.ch sind zwischen April 2023 und März 2024 fast 1100 Meldungen von Webseiten mit pädokriminellen Inhalten eingegangen. Diese wurden den Strafverfolgungsbehörden zur Löschung weitergeleitet. Im Vergleich zum Vorjahr, als es noch 411 Meldungen waren, stellt der Anstieg beinahe eine Verdreifachung dar. Auch die Nutzung des Beratungsangebots nahm um 50 Prozent zu. Stark zugenommen haben insbesondere die Anfragen zum Thema Sextortion. Diese Form der Erpressung mit echten oder künstlich generierten Nacktbildern war fast in der Hälfte aller Fälle Gegenstand der Beratung.
Heute gebe jedes zweite Kind an, im Netz schon einmal sexuell belästigt worden zu sein, heisst es in der Mitteilung der Meldestelle. Im Durchschnitt dauere es drei Minuten, bis ein Kind in Chat- oder Gameforen eindeutig sexuelle Avancen über sich ergehen lassen müsse. Durch die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz sei es zudem einfach möglich, Abbildungen und Videos von sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu erstellen. Die Täterschaft müsse dazu weder ihre Opfer kennen noch technisch begabt sein.
Der Anstieg der Meldungen und Anfragen verdeutliche die Dringlichkeit von Schutzstrategien im digitalen Raum, heisst es in der Mitteilung weiter. Nicht nur Fachleute, sondern auch Eltern und Bezugspersonen fühlten sich dieser Problematik oft hilflos ausgeliefert. Als niederschwellige Anlaufstelle will clickandstop.ch dem entgegenwirken. Die Online-Meldestelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen wurde 2022 von Kinderschutz Schweiz und der Guido-Fluri-Stiftung gegründet. Sie nimmt Meldungen zu pädokriminellen Inhalten anonym entgegen, berät betroffene Kinder und Jugendliche sowie Eltern und Fachpersonen und vermittelt Präventionsangebote.
Quelle: clickandstop.ch