Wasserperlen - Bastelmaterial mit Sicherheitsrisiko
Wasserperlen, auch bekannt unter der Bezeichnung "Aquabeads" oder "Waterbeads", haben in letzter Zeit für Schlagzeilen gesorgt, da sie ein Sicherheitsrisiko für Babys und Kleinkinder darstellen. Die bunten Kügelchen werden ähnlich verwendet wie Bügelperlen. Sie werden jedoch mit Wasser fixiert und nicht mit einem heissen Bügeleisen. Deshalb gelten sie als sichere Alternative.
Die Perlen können jedoch um das 50 - bis 100-fache ihrer ursprünglichen Grösse anwachsen, wenn sie verschluckt werden. Von der Grösse eines Stecknadelkopfs wachsen manche dieser Produkte auf die Grösse einer Murmel an. Verschluckt ein Kind eine solche Perle unbemerkt, kann sie sich im Körper weiter ausdehnen. Deshalb besteht eine erhebliche Erstickungs- und Verletzungsgefahr.
Zwar ist auf den Produkten in der Regel angegeben, sie seien erst für Kinder ab 5 Jahren geeignet und es bestehe eine Erstickungsgefahr. Dass sie nach dem Verschlucken weiterhin Flüssigkeit aufnehmen und grösser werden können, ist vielen Eltern jedoch nicht bewusst. Ausserdem werden die Perlen aufgrund ihrer geringen Grösse im trockenen Zustand beim Aufräumen leicht übersehen. So gelangen sie schnell einmal unbemerkt in die Hände von Kindern, die noch zu klein sind, um das Sicherheitsrisiko zu verstehen.
Gemäss Angaben der amerikanischen Consumer Product Safety Commission (CPSC) mussten in den USA zwischen 2016 und 2022 rund 7800 Kinder wegen Vorfällen mit Wasserperlen auf der Notfallstation behandelt werden. Zudem ist aus diesem Zeitraum mindestens ein Todesfall bekannt. Zwar haben sowohl in den USA als auch in der Schweiz manche Händler das Sicherheitsrisiko erkannt und den Verkauf der Perlen gestoppt. Zahlreiche Spielwarenhändler führen sie jedoch weiterhin in ihrem Sortiment.
Die CPSC empfiehlt, die Wasserperlen komplett aus der Umgebung von Kleinkindern unter drei Jahren zu entfernen. Falls grössere Kinder damit spielen, sollten sie dies nur unter Aufsicht von Erwachsenen tun. Die Waterbeads sollten zudem in fest verschlossenen Behältern kindersicher verstaut werden. Eine absolute Sicherheit sei jedoch nur gegeben, wenn man ganz darauf verzichte.