Kuscheln für das Mikrobiom
Warum Hautkontakt und Stillen nach einem Kaiserschnitt besonders wichtig sind
Vaginal geborene Babys bekommen ihre ersten wertvollen Bakterien schon während der Geburt von ihrer Mutter über das Darm- und Vaginalsekret. Sie siedeln sich im Darm des Babys an und werden Teil des Mikrobioms. Der menschliche Körper ist auf solche „guten“ Bakterien angewiesen, weil sie bei der Verdauung helfen und das Immunsystem prägen. Kaiserschnittbabys haben ein ärmeres Mikrobiom, was ein Grund für ihr leicht erhöhtes Risiken für Asthma oder Übergewicht sein kann.
Eine Studie aus den Niederlanden zeigte jetzt, dass sich dieser Nachteil auf anderem Wege ausgleichen lässt. Denn auch die Muttermilch und intensiver Hautkontakt übertragen die wichtigen Mikroorganismen. Durch viel Kuscheln und Stillen kann das fehlende erste Mikrobiom des Geburtskanals kompensiert werden. Das sogenannte „Vaginal Seeding“, wobei dem Neugeborenen mit einem vaginalsekretgetränkten Tuch durch das Gesicht gewischt wird, scheint dann gar nicht notwendig zu sein.