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                              Kopfläuse bei Kindern

                              Wie Sie Läuse erkennen, was vorbeugend gegen diese kleinen Plagegeister hilft und wie einen Befall behandeln.

                              Mädchen werden wegen Läusen die Haare gekämmt
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                              GettyImages

                              Läuse sind in Schulen, Kindergärten und Kitas immer wieder ein Thema. Dort ist der Körperkontakt der Kinder besonders eng und Läuse können relativ einfach von Kopf zu Kopf wechseln.

                              Läuse erkennen


                              Lebende Läuse sieht man selten, sie sehen aus wie kleine Fruchtfliegen ohne Flügel. Die Eier oder Nissen hingegen sind auffällig sichtbar und von Schuppen leicht dadurch zu unterscheiden, dass sie sich nicht abstreifen lassen. Die eiförmigen Nissen (Eihüllen) haften fest an den Haaren. Sie sind länglich und oval, ca. 0.8 mm lang und haben einen Durchmesser von ca. 0.3 mm. Anfangs sehen sie bräunlich aus und werden dann weiss, wenn die Läuse ausschlüpfen. Die Eier werden vom Weibchen mit einem stark haftenden, wasserunlöslichen Kitt am Kopfhaar festgemacht. Darum können sie mit einer einfachen Haarwäsche nicht entfernt werden. Meist werden sie in der Nähe des Kopfbodens abgelegt, ein Ei über dem anderen wie eine Perlenschnur. 

                              • Kontrollieren Sie den Kopf Ihres Kindes regelmässig bei gutem Licht und eventuell mit einer Lupe. Suchen Sie besonders den behaarten Kopf, den Bereich hinter den Ohren und die Augenbrauen nach ab.

                              • Beobachten Sie, ob sich Ihr Kind immer wieder am Kopf kratzt. Juckreiz ist aber kein verlässliches Zeichen für einen Lausbefall, viele Kinder merken davon nichts.

                              • Haben Sie bei Ihrem Kind Läuse entdeckt, müssen Sie die Betreuungseinrichtung, den Kindergarten oder die Schule informieren. Die Einrichtungen leiten dann diese Information an die Eltern der anderen Kinder weiter. Bis sich betroffene Kinder einer Lausbehandlung unterzogen haben, sollten sie zu Hause bleiben.

                              • Viele Schulen führen, vor allem nach den Ferien, regelmässig Lauskontrollen durch. 

                              Nissen der Kopflaus im Haar
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                              iStock

                              Lausbehandlung 


                              Läuse werden Sie mit zwei Massnahmen wieder los:

                              1. Läuse mit einem Lausmittel abtöten

                              2. Nissen mit einem Nissenkamm entfernen

                              Für das Abtöten der Läuse erhalten Sie im Fachhandel spezielle Lausmittel. Damit werden Läuse abgetötet oder erstickt. Halten Sie sich genau an die Packungsbeilage, verwenden Sie eine ausreichende Menge und beachten Sie vor allem die Einwirkzeit des Mittels.

                              Da es sich um chemische Mittel handelt, sollten Sie Gummihandschuhe tragen und darauf achten, dass der Raum gut belüftet ist. Als Vorsichtsmassnahme decken Sie die Augen des Kindes mit einem Lappen ab.

                              Nach 8 bis 10 Tagen sollte die Behandlung wiederholt werden, damit auch diejenigen Läuse, die nach der Behandlung aus den Nissen geschlüpft sind, sicher beseitigt sind. Dieser Aufwand lohnt sich, um einen erneuten Befall zu vermeiden.

                              Nach der Anwendung des Lausmittels müssen die Nissen, welche fest an den Haaren haften, mit einem Nissenkamm (aus Metall, da diese Zinken starr sind und die Nissen bei biegsamen Kunststoffzinken durchrutschen könnten) entfernt werden. Am besten gelingt dies mit feuchtem Haar. Kämmen Sie das Haar Strähne für Strähne mit einem Läusekamm, indem Sie sie etwas spannen und den Kamm vom Haaransatz bis zu den Spitzen  vorsichtig durchziehen. Wischen Sie den Kamm immer wieder an einem Taschentuch oder Küchenpapier gründlich ab und wiederholen Sie dies so lange, bis Sie keine Läuse oder Nissen mehr entdecken. Dann stecken Sie die Strähne mit einer Spange zur Seite und nehmen sich die nächste vor. 

                              Gerade bei langem und kräftigem Haar ist das Auskämmen eine langwierige Prozedur, welche vom Kind viel Geduld verlangt. Damit es nicht zu sehr ziept, können Sie eine Pflegespülung ins feuchte Haar auftragen, diese macht das Haar leichter kämmbar.

                              Kämmen Sie die Haare mindestens zweimal pro Woche, besser täglich, mit einem Läusekamm Strähne für Strähne, um allenfalls noch vorhandene Nissen oder Eier zu entfernen. 

                              Diese Mittel helfen gegen Kopfläuse


                              Pyrethroide (z. Bsp. Permethrin) ist ein Insektizid und starkes Muskel- und Nervengift für Parasiten. Lei­der kön­nen sol­che Mit­tel an Wirk­sam­keit ver­lie­ren, da die Laus re­sis­tent wird. Für Menschen ist der Wirkstoff nicht giftig und da er kaum über die Haut aufgenommen wird, muss auch nicht mit Nebenwirkungen gerechnet werden, die den gesamten Organismus betreffen.

                              Alternativen zu Permethrin sind beispielsweise Dimeticon-Präparate (Cyclometicon). Diese Silikonöle blockieren die Atemöffnungen der Läuse und führen zur Erstickung.

                              Schwangere und Stillende, Säuglinge, Kleinkinder oder Personen, die an Epilepsie oder anderen vorbestehenden Krankheiten leiden, müssen vor der Anwendung den Arzt oder Apotheker konsultieren. Für diese Patientengruppen empfiehlt sich ein Produkt mit Dimethicon.

                              So können Sie einem erneuten Befall vorbeugen


                              • Mit Weidenrindenshampoo, Shampoo mit Kokosöl, Eukalyptus- und Thymianöl oder auch einige Tropfen Lavendelöl im Nacken können Sie bei Kindern im Kindergartenalter (oder bei Kindern ab 2 bis 3 Jahren mit langem, dichten Haar) versuchen, einen Lausbefall zu vermeiden.

                              • Es ist sinnvoll, lange Haare zusammenzubinden, damit der Wechsel von Kopf zu Kopf für die Laus nicht ganz so einfach ist.

                              • Wenden Sie auf keinen Fall vorbeugend chemische Mittel an, denn so werden Resistenzen erzeugt.

                              • Nichtbetroffene Familienmitglieder sollen genauso sorgfältig kontrolliert werden wie betroffene. Eine Übertragung von Kopf zu Kopf ist um ein Vielfaches wahrscheinlicher als über Gegenstände.

                              Lausbefall ist keine Frage von Körperhygiene


                              Eltern ist es oft peinlich, wenn ihre Kinder Läuse haben, aber die Parasiten schrecken auch vor einer gepflegten Haarpracht nicht zurück. Läusebefall ist daher keine Schande und hat nichts mit Hygiene zu tun. Häufiges Haarewaschen, Bürsten und Kämmen und auch das Wechseln von Kopf- und Halsbedeckung können einen Lausbefall nicht verhindern. Lange Haare bieten günstige Bedingungen für das Einnisten von Kopfläusen, aber die Haarlänge hat wenig Einfluss darauf, ob jemand mit Läusen angesteckt wird.

                              Die Übertragung erfolgt praktisch immer durch direkten Kontakt von Kopf zu Kopf, oder noch genauer: durch einen Haar-zu-Haar-Kontakt. Nur erwachsene Läuse wechseln den Wirt, die Jungläuse sind dazu nicht in der Lage. Diese sind in den ersten Lebenstagen damit beschäftigt, Blut zu saugen und darum kaum ansteckend.

                              Läuse springen also weder von den Bäumen, noch können sie von einem Haustier übertragen werden. Sie sitzen auch nicht in der Spielecke des Kindergartens und warten, bis die Kinder morgens endlich kommen. Sie verbringen ihr ganzes Leben im Kopfhaar und benötigen Blut zum Überleben. Darum ist es nicht notwendig, Bettwäsche, Mützen, Schals oder Kuscheltiere zu waschen und Polstersessel oder Autositze zu saugen. Bei einem starken Lausbefall ist es manchmal beruhigend, die Bettwäsche zu waschen. Die Läuse sterben jedoch während des Waschprozesses nicht ab.

                              Kopflaus
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                              Wissenswertes über Läuse


                              Kopfläuse sind flügellose Insekten, die nur beim Menschen als Parasit vorkommen. Sie ernähren sich ausschliesslich von Blut. Sie sind ungefähr 3 mm lang und besitzen drei kräftige Beinpaare, die alle mit Klammern versehen sind. Läuse können einer 2000-fachen Zugkraft ihres Körpergewichtes standhalten. Ihr Körper ist äusserst stark gebaut. Kopfläuse lassen sich also nicht einfach zerdrücken. Um eine Laus zu zerstören, muss man schon gezielte Druckkraft mit den Fingernägeln aufwenden.

                              Etwa jede zweite Stunde saugt die Laus Blut, ungefähr 10 bis 30 Minuten lang. Ohne Menschenblut überlebt sie kaum länger als 48 Stunden. Von Zeit zu Zeit scheidet die Laus Fäkalien aus. Diese können beim Wirt zu einer Sensibilisierung und zu allergischen Reaktionen führen. Die gerinnungshemmende Substanz im Speichel der Laus und die Fäkalien können Juckreiz verursachen. Durch Kratzen entstehen Infektionen und durch die allergische Reaktion können sich Ekzeme bilden.

                              Ein Weibchen kann bis zu 300 Eier legen. Innerhalb von acht Tagen schlüpfen die Larven. Nach weiteren acht Tagen sind die Läuse geschlechtsreif, ein bis zwei Tage später legen sie die ersten Eier. Je wärmer und feuchter, desto schneller geht die Entwicklung voran.

                              Es gibt drei Lausarten, die den Menschen als Wirt benutzen: die Kopf-, die Kleider- und die Filzlaus. Sie gehören mit der Krätzmilbe, der Haarbalgmilbe und den Bettwanzen zu den ständigen Hautparasiten des Menschen. Läuse sind streng artspezifisch, das bedeutet, sie haben immer nur einen Wirt. Eine Katzenlaus lebt nur auf Katzen und die Menschenlaus wechselt höchstens von Mensch zu Mensch. In den Kopfhaaren findet man nur Kopfläuse, die Kleiderlaus findet man nur auf unbehaarten Stellen am Körper und auf Innenseiten von Kleidern, die Filzlaus bleibt in den Schamhaaren, den Achselhaaren, auf Wimpern und Augenbrauen.

                              Warum Kopfläuse seit den 60er Jahren wieder vermehrt auftreten, ist unbekannt. Eins ist zumindest klar: Läuse stellen heute kein Gesundheitsproblem dar, da durch sie übertragbare Krankheiten nicht mehr aufgetreten sind. Das Wohl­be­fin­den kann je­doch bei ei­nem Laus­be­fall durch den star­ken Juck­reiz be­trächt­lich leiden.

                              Letzte Aktualisierung: 01.03.2022, BH / AS