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                              Behandlung der Neurodermitis (atopische Dermatitis)

                              Ekzem im Gesicht eines Säuglings
                              ©
                              Fotolia

                              Wundermittel gegen die Neurodermitis gibt es noch nicht. Von den Eltern wird viel Geduld verlangt, denn die Kinder können durch den quälenden Juckreiz nicht schlafen, sind müde und gereizt. Die Behandlung einer Neurodermitis wird von hautärztlicher und kinderärztlicher Seite eng begleitet, denn oft muss die Therapie neu angepasst werden. Je trockener die Haut ist, umso mehr muss sie eingefettet werden.

                              Allgemeine Massnahmen


                              Wichtig ist die Linderung des Juckreizes, denn er führt zu Kratzen oder Reiben und dies wiederum zu einer Entzündung der Haut und noch mehr Juckreiz.

                              • Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit, deshalb sollte nur ganz kurz und nicht zu warm gebadet werden. Besonders ungünstig ist nach einer englischen Untersuchung hartes Wasser, denn es ist reich an Kalzium und Magnesium. Möglicherweise reizen die Mineralien im Wasser die Haut oder das Trinken von hartem Wasser führt zu trockener Haut. Ebenso sei möglich, dass hartes Wasser zu einem höheren Verbrauch von Seife und Waschmittel verleitet, was wiederum die Haut angreift.

                              • Feuchte, kühle Umschläge mit zum Beispiel Schwarztee können den Juckreiz abschwächen.

                              • Auch Klimawechsel (Hochgebirge oder Meer) sind die wesentlichen Bestandteile der Neurodermitis-Behandlung.

                              • Kleidung aus Baumwolle, Viskose und Seide tragen Neurodermitispatienten am liebsten auf der Haut. Starke Nähte, Stickereien, Etiketten, Kunstfasern oder Wolle können unmittelbar Juckreiz auslösen.

                              • Auch zu viel Wärme und Schwitzen führt zu Reizung und zu vermehrtem Kratzen. Helle Kleidung im Sommer beugt einem Wärmestau vor.

                              • Raumklima: Günstig sind Temperaturen von etwa 19 bis 20 Grad Celsius im Kinderschlafzimmer.

                              • Saubere, kurz geschnittene Nägel können tiefere Wunden und eine Infektion vermeiden. Nachts können Sie dem Kind Baumwollhandschuhe anlegen, an den Handgelenken fixiert mit Heftpflaster.

                              • Neuere Studien weisen darauf hin, dass für manche Kinder auch eine Phototherapie (Blaulicht) hilfreich sein könnte.

                              Basispflege mit Salben und Cremes


                              Nachts wird der Juckreiz besonders stark. Das Eincremen vor dem Schlafen ist deshalb eine gute Routine. Angenehm ist eine kalte Lotion direkt aus dem Kühlschrank. Versuchen Sie, das Eincremen so angenehm wie möglich zu gestalten, mit einer kleinen Massage oder einer Gute-Nacht-Geschichte.

                              Für die Basispflege eignen sich Cremes und Lotionen – möglichst ohne Duftstoffe. Der Wassergehalt richtet sich nach dem Zustand der Haut. Grundsätzlich gilt: fett auf trocken, feucht auf feucht. Das Auftragen eines Pflegeprodukts auf die noch feuchte Haut nach dem Waschen verbessert die Wirkung oft.

                              Günstig sind spezielle Bäder und Hautpflegemittel bzw. Emulsionen, die z.B. Harnstoff (Urea, unter acht Prozent) und Teer enthalten. Alternativmethoden wie die Therapie mit Nachtkerzen- und Schwarzkümmelöl, Homöopathie und Akupunktur haben sich in vielen Fällen bewährt.

                              Öle, Vaseline oder Melkfett allein sollten Eltern bei Kindern mit Neurodermitis vermeiden. Sie trocknen die Haut bei längerer Anwendung eher aus.

                              Beachten Sie!

                              Interview

                              Medikamentöse Behandlung


                              Oft geht es aber nicht ohne stärkere Massnahmen. zur Juckreizstillung . Für kurze Zeiträume dazwischen müssen immer wieder Antihistaminika und eine Kortisonsalbe (Corticosteroide) eingesetzt werden. Neue Präparate, die kein Kortison enthalten und wahrscheinlich genauso gut wirken, sind bereits entwickelt und zum Teil schon im Handel, z.B. Tacrolimus und Bufexamac. Diese Produkte sind wie Cortison-haltige Cremes (ausser Präparate mit Hydrocortison) rezeptpflichtig und müssen vom Arzt verschrieben werden.

                              Neuere Studien haben gezeigt, dass topische Cannabinoidantagonisten wie N-Palmitoylethanolamin (PEA)-haltige Pflegecremen eine sehr schnelle und gute Wirkung gegen den Juckreiz gebracht haben. Die Wirkung setzt in ein bis zwei Tagen ein und hält kontinuierlich an. Quälender Juckreiz und Schlaflosigkeit wird so stark vermindert.

                              Das Schweizerische Zentrum für Allergie, Haut und Asthma (aha!) hat diverses Informationsmaterial für Eltern von Neurodermitis-Kindern und bietet seit drei Jahren auch Elternschulungen in Aarau, Basel, Bern Luzern und Zürich an.

                              Newsticker zum Thema

                              kurz&bündig
                              12/18/2022
                              Ekzem, Neurodermitis in den Kniekehlen

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                              Letzte Aktualisierung: 10.11.2020, BH