Unterstützung der Nachwehen

Junge Mutter mit ihrem Neugeborenen gleich nach der Geburt,Mutter mit ihrem Neugeborenen gleich nach der Geburt

Normalerweise verliert man bei einer Entbindung ungefähr 300 bis 500 ml Blut. Das meiste davon verliert die Gebärende während der Nachgeburtsperiode. Der Grund: In der ausgeweiteten Gebärmutter hat sich eine grosse Menge Blut angesammelt, die nach der Entbindung in den Blutstrom der Mutter zurückgepresst wird. Dadurch soll der Blutverlust bei der Entbindung des Babys und bei der Lösung der Plazenta von der Gebärmutterwand ausgeglichen werden. Ein stärkerer Blutverlust kann für die Gebärende sehr gefährlich werden.

Die Blutungen sollten also mit dem Zusammenziehen der Gebärmutter rasch aufhören. In einigen Spitälern wird Ihnen in der Nachgeburtsphase entweder in den Oberschenkelmuskel oder intravenös eine Spritze gegeben. Diese Injektion fördert die Gebärmutterkontraktionen und verhindert somit schwere Blutungen. Am häufigsten wird eine Kombination von synthetischem Oxytozin (z.B. Syntocinon) und Methylergometrin (z.B. Methergin) verabreicht. Sie wird injiziert, wenn sich der Kopf zeigt, oder während der Geburt des Körpers des Kindes. Die Auswahl an solchen Medikamenten ist gross, und auch die Art und Weise der Injektion ist je nach Spital verschieden. Eine mögliche Nebenwirkung von Methergin ist Erbrechen, weshalb in manchen Krankenhäusern nur Syntocinon verabreicht wird, das jedoch keine so effektiven Kontraktionen der Gebärmutter bewirkt wie Methergin.

Diese Substanzen beschleunigen das Ausstossen der Nachgeburt und verringern das Risiko einer zumeist schweren postpartalen (nachgeburtlichen) Blutung, da bei einer fest zusammengezogenen Gebärmutter die Blutgefässe enger gestellt sind, die Blutgerinnung besser funktionieren kann und Blutungen weniger wahrscheinlich sind. Bei der Verabreichung dieser Präparate spricht man auch von einer „medizinisch kontrollierten Nachgeburt“.

Letzte Aktualisierung: 03.03.2020, BH