11 Gol­de­ne TV-Re­geln für die Fuss­ball-WM

Famile, Fussball und Fernsehen
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Kin­der und TV - 11 Gol­de­ne Re­geln für die Fuss­ball-WM


Ob WM oder EM: Der sport­li­che Wett­kampf fas­zi­niert Kin­der und Er­wach­se­ne glei­cher­mas­sen. Im Kreis der gan­zen Fa­mi­lie kann das sport­li­che Er­eig­nis am Fern­se­her zum Fa­mi­li­en­er­leb­nis wer­den. Das stellt vie­le El­tern vor Her­aus­for­de­run­gen: Wie lan­ge und wie oft darf der Nach­wuchs mit­schau­en – und was ist mit spät star­ten­den Spie­len?

Nächt­li­che Ru­he­pau­sen, die fest ein­ge­hal­ten wer­den, sind für Kin­der je­den Al­ters wich­tig. Fern­se­hen vor dem Zu­bett­ge­hen kann sie am Ein­schla­fen hin­dern, da sie noch emo­tio­nal auf­ge­wühlt sind, ge­ra­de wenn sie ein be­son­ders span­nen­des Spiel ge­se­hen ha­ben. Bei der Ent­schei­dung spielt eine gros­se Rol­le, was am nächs­ten Tag an­steht, etwa eine Klas­sen­ar­beit. Als Faust­re­gel für al­ters­ge­mäs­se Fern­seh­zei­ten gilt:

  • Kin­der bis fünf Jah­re nicht län­ger als 30 Mi­nu­ten

  • Kin­der bis neun Jah­re nicht län­ger als eine Stun­de 

  • Ab zehn Jah­ren kön­nen die Kin­der sich ein Wo­chen­kon­tin­gent von etwa neun Stun­den zu­neh­mend selbst ein­tei­len.

  • Ist die­ses Bud­get ver­braucht, soll­ten die Kin­der da­für in den nächs­ten Ta­gen eine Fern­seh­pau­se ein­le­gen. So ler­nen Kin­der, Me­di­en be­wusst zu nut­zen.

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Wich­tig ist, dass El­tern lang­fris­tig ge­mein­sam mit ih­rem Kind pla­nen, wel­che Spie­le sie an­schau­en dür­fen, die Wün­sche der Kin­der ein­be­zie­hen und Kom­pro­mis­se su­chen. So kann man ver­ein­ba­ren, dass sie Spie­le abends nur se­hen dür­fen, wenn die Lieb­lings-Mann­schaft da­bei ist.

Am bes­ten spre­chen sich El­tern mit Leh­rern und an­de­ren El­tern im Klas­sen­ver­bund ab, da­mit auf ähn­li­che Wei­se ver­fah­ren wird. Das er­leich­tert dann auch die per­sön­li­che Ent­schei­dung.

Ist die Über­tra­gung zu spät für das Kind (spä­tes­ter Spiel­be­ginn bei die­ser WM ist 20 Uhr), sind El­tern ge­for­dert, kon­se­quent zu blei­ben und ih­ren Kin­dern zu er­klä­ren, dass Schlaf­man­gel zu schlech­ter Lau­ne und Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che führt und die Schu­le am nächs­ten Tag noch an­stren­gen­der macht. Span­nen­de Spiel­sze­nen las­sen sich am nächs­ten Tag auch in der Me­dia­thek nach­schau­en – so sind die Kin­der beim Schul­hof­the­ma Num­mer 1 auf der Höhe des Ge­sche­hens.

11 Gol­de­ne Re­geln für die Me­di­en­nut­zung bei der Fuss­ball WM


1. Sie sind Schieds­rich­ter

Ver­ein­ba­ren Sie mit Ih­rem Kind, wel­che Spie­le im Fern­se­hen an­ge­schaut wer­den und wel­che nicht. Spre­chen Sie da­bei nicht nur über Fern­seh­zei­ten, son­dern be­rück­sich­ti­gen Sie auch die Zeit für an­de­re TV-Sen­dun­gen und elek­tro­ni­sche Spie­le. Den­ken Sie dar­an: Sie sind der Schieds­rich­ter, der die Re­geln macht und durch­setzt.

2. Ab­spra­chen tref­fen

Wenn der Fern­se­her zu Hau­se aus bleibt, kann es ver­lo­ckend sein, Freun­de zu be­su­chen und dort wei­ter zu schau­en. Spre­chen Sie sich mit den an­de­ren El­tern ab und klä­ren Sie, was die Kin­der se­hen sol­len und was nicht.

3. Fuss­ball ist Mann­schafts­sport

Fuss­ball macht ge­mein­sam mehr Spass. Schau­en Sie sich die Spie­le so oft es geht ge­mein­sam mit Ih­rem Kind an und ver­ab­re­den Sie sich zu den Spie­len. Er­mu­ti­gen Sie Ihr Kind, Freun­de ein­zu­la­den oder be­su­chen Sie eine Pu­blic Viewing Ver­an­stal­tung. Ma­chen Sie die WM zu ei­nem ge­mein­sa­men Fa­mi­li­en­er­eig­nis!

4. Der Sport steht im Mit­tel­punkt

Die Zei­ten vor und nach den Spie­len sind be­gehr­te Wer­be­zei­ten. Ach­ten Sie dar­auf, dass wirk­lich nur der Sport im Mit­tel­punkt steht und nicht die Wer­bung oder lan­ge Nach­be­rich­te. Nach den Spie­len kann der Fern­se­her wie­der aus­ge­schal­tet wer­den.

5. Ge­mein­sa­me Spiel­ana­ly­se

Ein span­nen­des Fuss­ball­spiel kann sehr auf­wüh­lend sein. Hel­fen Sie Ih­ren Kin­dern, die er­leb­te Span­nung zu ver­ar­bei­ten und spre­chen Sie mit ih­nen über das Er­leb­te. Oder neh­men Sie ei­nen Fuss­ball und spie­len Sie mit Ih­rem Kind im Frei­en selbst eine Run­de.

6. Spiel­freie Tage müs­sen sein

Fern­se­hen soll­te auch wäh­rend der WM oder der EM nicht die ein­zi­ge Frei­zeit­be­schäf­ti­gung Ih­rer Kin­der sein. Sor­gen Sie für spiel­freie Tage. Ma­chen Sie Vor­schlä­ge, was Ihre Kin­der an die­sen Ta­gen un­ter­neh­men kön­nen und bie­ten Sie auch Din­ge an, die Ihre Kin­der zur Ruhe kom­men las­sen, z.B. ge­mein­sa­mes Vor­le­sen.

7. Die Pflicht kommt vor der Kür

Auch wäh­rend des Fuss­ball­tur­niers gibt es Pflich­ten, die er­le­digt wer­den müs­sen. Dazu ge­hö­ren die Haus­auf­ga­ben als auch Zim­mer auf­räu­men oder an­de­re Ver­pflich­tun­gen im Haus­halt. Ach­ten Sie dar­auf, dass die­se Pflich­ten vor den Spie­len er­le­digt wer­den. Und auch jetzt gilt na­tür­lich: Schu­le geht vor!

8. Ein Herz für Fans

Ha­ben sich Kin­der mal ent­schie­den, Fan ei­ner Mann­schaft zu sein, er­le­ben sie Sieg oder Nie­der­la­ge oft sehr viel in­ten­si­ver als Er­wach­se­ne. Ak­zep­tie­ren Sie die Ge­füh­le, die Ihre Kin­der in die­sen Ta­gen durch­le­ben. Trös­ten Sie sie, wenn sie bei ei­ner Nie­der­la­ge ih­rer Mann­schaft lei­den und freu­en Sie sich mit ih­nen über ei­nen Sieg. Stem­peln Sie die Ge­füh­le nicht als un­wich­tig ab und ma­chen Sie sich nicht dar­über lus­tig. Er­wach­se­ne soll­ten sich auch im­mer ih­rer Vor­bild­funk­ti­on be­wusst sein und etwa auf die Wort­wahl ach­ten, wenn sie ihre Wut zum Aus­druck brin­gen.

9. Sie sind der Mann­schafts­ka­pi­tän

Wie der Ka­pi­tän für die Mann­schaft, sind auch Sie für Ihre Kin­der ein Vor­bild. Kin­der neh­men sehr ge­nau wahr, wie sich El­tern ver­hal­ten und wie Sie mit dem Fern­se­hen um­ge­hen. Ge­hen Sie da­her mit gu­tem Bei­spiel vor­an und set­zen Sie die 11 Gol­de­nen Re­geln auch in Ih­rem ei­ge­nen Ver­hal­ten um.

10. Flut­licht­spiel - ech­te Aus­nah­men

Vie­le Spie­le fin­den abends statt - zu Zei­ten, zu de­nen ge­ra­de jün­ge­re Kin­der be­reits ins Bett ge­hen soll­ten. Wäh­rend ei­ner WM oder EM sind Aus­nah­men durch­aus er­laubt. Al­ler­dings soll­ten sie auch Aus­nah­men blei­ben und nicht all­täg­lich wer­den. Steht in der Schu­le am nächs­ten Mor­gen bei­spiels­wei­se eine Klas­sen­ar­beit auf dem Pro­gramm, soll­te bei jün­ge­ren Schul­kin­dern der Fern­se­her abends aus­ge­schal­tet blei­ben. Aber auch für Spie­le am Nach­mit­tag gilt: Kin­der müs­sen nicht je­des Spiel se­hen. Las­sen Sie den Fern­se­her auch mal aus­ge­schal­tet.

11. Die Nach­spiel­zeit

Ist das Tur­nier vor­bei, muss auch wie­der der All­tag ein­keh­ren und das Fern­seh­ge­rät öf­ter aus­blei­ben. Ge­mein­sa­me Ak­ti­vi­tä­ten mit der Fa­mi­lie und vor al­lem Spie­len im Frei­en soll­ten dann ganz oben auf dem Pro­gramm ste­hen.

Quel­le: „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Me­di­en macht.“ ist eine ge­mein­sa­me In­itia­ti­ve des deut­schen Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Fa­mi­lie, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend, der bei­den öf­fent­lich-recht­li­chen Sen­der Das Ers­te und ZDF so­wie der Pro­gramm­zeit­schrift TV SPIEL­FILM. Der Me­di­en­rat­ge­ber für Fa­mi­li­en un­ter­stützt seit 2003 El­tern und Er­zie­hen­de da­bei, ihre Kin­der im Um­gang mit Me­di­en zu stär­ken.

Soll ein Kind TV schau­en?

Letzte Aktualisierung: 17.03.2020, BH

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