Zweite Landessprache an der Primarschule soll Pflicht bleiben
Die Kantone sollen verpflichtet werden, weiterhin eine zweite Landessprache auf Primarstufe zu unterrichten. Der Bundesrat hat das Eidgenössische Departement des Inneren (EDI) beauftragt, dazu eine Vernehmlassungsvorlage in zwei Varianten auszuarbeiten. Die erste ist die Festschreibung der geltenden HarmoS-Lösung, also das Erlernen von zwei Fremdsprachen ab der Primarstufe: einer Landessprache und Englisch. In der zweiten Variante müsste der Unterricht in einer zweiten Landessprache ab der Primarschule bis zum Ende der Sekundarstufe I erfolgen. Diese Minimalvorgabe würde den Kantonen mehr Spielraum lassen. Mit der Ergänzung des Sprachengesetzes will der Bundesrat die Mehrsprachigkeit in der obligatorischen Schule erhalten.
Der Bundesrat reagiert damit auf die Bestrebungen einiger deutschschweizer Kantonen, das Frühfranzösisch abzuschaffen. Mit diesem Schritt wolle er darauf vorbereitet sein für den Fall, dass die beschlossene Harmonisierung des Sprachenunterrichts scheitere, heisst es in einer Mitteilung des Bundesrats. Blieben die Kantone bei der 2004 vereinbarten Sprachenstrategie oder gelinge es ihnen, die Strategie anzupassen, ohne die Landessprachen zu schwächen, erübrige sich eine Änderung des Sprachengesetzes.
Quelle: admin.ch