• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Gestillte Frühchen gehen früher heim

                              Aus der Forschung

                              Frühchen
                              ©
                              iStock

                              Stillen ab der Geburt ist für zu früh geborene Kinder nicht nur unbedenklich, sondern sogar zu empfehlen. Das berichteten Neonatologen der Universität Oxford in der Fachzeitschrift "Pediatrics". In der grössten bisher durchgeführten Studie ihrer Art zeigten die Forscher, dass es mit Muttermilch früher als durch rein intravenöse Versorgung gelingt, die volle Ernährung zu erreichen. Ganz besonders kommt das Stillen jenen Frühchen zugute, die zu klein für ihr Alter sind und deshalb zur Hochrisiko-Gruppe gehören.

                              Bei Babys, die lange vor dem regulären Geburtstermin und zu klein zur Welt kommen, ist die Ernährung auf der Intensivstation eine hohe Herausforderung: Wachstum ist für sie überlebensnotwendig, doch sind die meisten Körperorgane wie etwa der Darm noch nicht voll ausgereift. "Frühgeborene kommen mit Milch oft nicht zurecht und können Darmentzündungen entwickeln", berichtet Studienleiterin Alison Leaf. Man wartet deshalb mit dem Stillen oft noch ab und versorgt die Babys nur intravenös, also durch Infusionen in die Venen - was jedoch wiederum Infektionen oder Leberentzündungen begünstigt.

                              Da also beide Optionen mit Gefahren verbunden sind, überprüften die Forscher nun, welche Methode - ein früher oder ein später Milchbeginn - vorteilhafter ist. Untersucht wurden 400 Babys an 54 Spitälern Englands und Irlands, die in der 35. Schwangerschaftswoche oder früher geboren und zudem zu klein für ihr Alter waren. Rund die Hälfte von ihnen musste künstlich beatmet werden. Teils wurden sie bereits ab den ersten 24 bis 48 Stunden, teils erst ab dem sechsten Tag gestillt. Dann beobachtete man, wie sich die kleinen Testpersonen weiter entwickelten.

                              In beiden Gruppen kam es gleich oft zu Darmproblemen. Beim Erreichen der vollen Ernährung hatten die Babys mit frühem Stillbeginn jedoch eindeutig die Nase vorne: Sie kamen im Schnitt drei Tage vor der Vergleichsgruppe ohne intravenöser Versorgung aus. Alles spricht somit für ein Umdenken hin zum Stillen von Anfang an, betont Leaf: "Frühgeborene Babys können auf diese Weise die Intensivstationen früher verlassen, was für die Eltern-Kind-Bindung vorteilhaft ist, aber natürlich auch die Spitalkosten verringert."

                              Aus der Forschung: Leaf, A. et al.: Pediatrics online, April 9, 2012 (doi: 10.1542/peds.2011-2379)

                              Letzte Aktualisierung: 20.02.2021, BH