• Newsletter

  • Kinderwunsch
    • Schwangerschaft
      • Geburt
        • Wochenbett
          • Baby
            • Kind

              • Stillen
                • Krankheiten
                  • Familie
                    • Frauengesundheit
                      • Erziehung
                        • Vater werden
                          • Gesund Leben
                            • Arbeit, Recht und Finanzen

                              Gerstenkorn beim Kind

                              Wie kommt es zu dieser runden, harten Schwellung am Augenlid, die sowohl Babys und Kinder als auch Erwachsene treffen kann? Und was kann man dagegen tun?

                              Gerstenkorn
                              ©
                              GettyImages

                              Ein Gerstenkorn (auch Urseli oder Grittli genannt) ist oft Folge einer Lidrandentzündung, tritt aber auch ohne diese auf. Dabei handelt es sich um eine akute, eitrige Entzündung einer kleinen Drüse am Augenlidrand (Haarwurzeldrüse oder Haarbalg einer Wimper). Das Zentrum der Entzündung liegt innen oder aussen. Der direkte Kontakt mit dem eitrigen Sekret ist ansteckend.

                              Wie entsteht ein Gerstenkorn am Auge?


                              Die Entzündung einer der Drüsen am Lidrand wird durch Bakterien (v.a. Staphylokokken, seltener Streptokokken) hervorgerufen, die ganz normal unsere Haut und Schleimhäute besiedeln. Sie gelangen beispielsweise durch das Reiben der Augen mit ungewaschenen Händen an die Lidränder.

                              Es entsteht eine kleine Eiteransammlung (Abzess) an einer Talgdrüse (Zeisdrüse) oder Schweissdrüse (Molldrüse) aussen (Hordeolum Externum) oder einer Talgdrüse (Meibomdrüse) innen (Hordeolum Internum).

                              Wie viele Staphylokokken-Infektionen treten Gerstenkörner vermehrt bei Menschen auf, deren Immunsystem noch unerfahren oder nicht stark genug ist, um die Erreger sofort beim Kontakt mit dem Körper zu bekämpfen. Deshalb kommen Gerstenkörner auch sehr oft bei Kindern vor. Wenn Gerstenkörner wiederholt auftreten oder mehrere gleichzeitig vorhanden sind, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dann ist das Immunsystem womöglich aufgrund einer anderen Erkrankung geschwächt. Nicht selten steckt in solchen Fällen ein Diabetes mellitus als Ursache dahinter.

                              Welche Symptome verursacht ein Gerstenkorn?


                              Die Entzündung ist schmerzhaft, aber harmlos. Zuerst tut das das Auge beim Schliessen weh, dann kann sich das Augenlid röten und anschwellen. Im Bereich der Bindehaut bzw. des Lidrandes bildet sich zunächst eine Eiterpustel, die etwas juckt und drückt. Das eigentliche Gerstenkorn ist oft erst beim Umklappen des Lids zu sehen. Im weiteren Verlauf zieht sich die Entzündung wie ein Korn auf die befallene Drüse zurück und bildet einen kleinen, als weisses Knötchen erkennbaren Eiterherd, der „reift“ und sich nach einiger Zeit selbst öffnet und seinen eitrigen Inhalt entleert. Dadurch lässt auch der Schmerz nach. Das Ganze heilt dann innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.

                              Wann ist eine ärztliche Untersuchung angebracht?


                              Bei Babys und kleinen Kindern kann eine vorsorgliche ärztliche Beurteilung niemals verkehrt sein, vor allem wenn die Schwellung am Auge stärker wird oder das Kind Fieber entwickelt. Das Risiko der Infektionsausbreitung auf den Tränensack, die Tränendrüsen oder gar den Augapfel (Orbitalphlegmone) und in die Blutbahn (Sepsis) ist bei Kindern wesentlich höher als bei Erwachsenen. Manchmal ist auch die Bindehaut aufgrund der Lidinfektion entzündet und muss mitbehandelt werden.  

                              Bei Fieber, allgemeinem Krankheitsgefühl oder geschwollenen Lymphknoten, wenn ein Gerstenkorn am Auge länger als eine Woche dauert oder der Schmerz zunimmt, sollten Sie auf jeden Fall sofort zum Arzt gehen. Es kann notwendig sein, dass der Knoten durch einen kleinen Schnitt eröffnet werden muss, damit der Eiter abfliessen kann. Dies darf nur vom Arzt durchgeführt werden! Versuchen Sie niemals, das Gerstenkorn mit einem spitzen Instrument aufzustechen oder auszudrücken. Die Entzündung könnte sich ausbreiten!

                              Wie wird ein Gerstenkorn behandelt?


                              Das Gerstenkorn heilt fast immer von selbst. Unterstützen lässt sich die Heilung durch trockene Wärme, z.B. Rotlicht und Heizkissen. Manchmal verordnet der Arzt eine Antibiotika-haltige Augensalbe oder Augentropfen.

                              Welche Hausmittel helfen bei einem Gerstenkorn?


                              • Warme, trockene Lid-Kompressen beschleunigen die Heilung und das Aufbrechen des Gerstenkorns. Wärmen Sie einen sauberen Waschlappen auf einem Pfannendeckel über einer Pfanne mit heissem Wasser.

                              • Warme, feuchte Kompressen auf dem Augenlid sehen Fachleute skeptisch, weil sie das Risiko einer Keimverschleppung und somit einer Ausbreitung der Infektion erhöhen. Geeignet sein soll überbrühter Tee aus Augentrostkraut, Ringelblumenblüten und Hamamelisblättern. Den Tee 5 Minuten ziehen lassen, dann etwas abkühlen lassen und mit einem frischen, ausgedrücktem Wattebausch auf das Lid legen. Für Kamillenumschläge gilt dasselbe.

                              • Aus der Homöopathie können Apis D12, Staphysagria D12. Und Spagyrik (Augentrost und Walnussbaum) helfen.

                              • Bei starken Schmerzen wirken kühle Augenkompressen lindernd.

                              • Hygiene ist angesagt, denn die Übertragung erfolgt durch eine Schmierinfektion vom betroffenen Auge auf das gesunde: Regelmässiges Händewaschen, Handtücher täglich wechseln und Schorf und Sekret aus den Augen mit Papiertüchern wegwischen.

                              • Kontaktlinsen sind bei einem Gerstenkorn am Augenlid ungünstig. Sie sollten lieber eine Brille tragen, solange die Infektion anhält. Nach überstandener Infektion müssen die Kontaktlinsen sorgfältig gereinigt werden, bevor sie wieder eingesetzt werden.

                              Letzte Aktualisierung: 30.03.2022, BH