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                              Schlangenbisse

                              Welche Giftschlangen in der Schweiz leben, welche Symptome nach einem Biss auftreten können und wie Sie dann Erste Hilfe leisten.

                              Giftschlangen
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                              iStock

                              2021 wurden in der Schweiz 43 Schlangenbisse von einheimischen Giftschlangen registriert. 13 davon betrafen Kinder unter 16 Jahren.

                              Welche Giftschlangen leben in der Schweiz und wo?


                              In der Schweiz leben sechs verschiedenen Arten der ungiftigen Natter und zwei Giftschlangenarten: Die Aspisviper und die Kreuzotter, die zur Familie der Vipern gehört.

                              So unterscheiden sich Giftschlangen von den ungiftigen Schlangen:

                              • Giftige Vipern haben vertikale Spaltpupillen, sind kleiner und ihr Körper ist gedrungener. Vipern werden maximal 70 Zentimeter lang. 

                              • Ungiftige Nattern weisen runde Pupillen auf und sind in der Regel länger: Eine Schlange, die länger als 90 Zentimeter ist, ist sie mit Sicherheit ungiftig.

                              Das Verbreitungsgebiet der Aspisviper in der Schweiz umfasst die Alpensüdseite (Tessin und südliche Bündner Täler), die Alpen, westlichen Voralpen (VS, VD, FR, BE), den Südwesten des Landes (Rhone Tal, Genferseegebiet) sowie die Jurakette (von Genf bis auf die Höhe von Brugg am linken Aare Ufer).

                              Kreuzottern kommen hauptsächlich nördlich der Alpen vor, mehrheitlich in den östlichen Regionen. Weit verbreitet sind sie in den Kantonen Schwyz, Uri, St. Gallen und vor allem in den Kantonen Glarus und Graubünden. Im Juramassiv ist die Kreuzotter sehr selten, wenn überhaupt in dem der Romandie zugehörigen Gebiet. Im Mittelland findet man Kreuzottern nur im Kanton Zürich.

                              Aspisviper und Kreuzotter


                              Vipern flüchten, sobald sich ein Mensch ihnen nähert. Sie sind nicht aggressiv und beissen nur, wenn sie sich angegriffen fühlen. Kreuzotter und Aspisviper besitzen einen hoch entwickelten Giftapparat. Die beiden frontalen Giftzähne sind beweglich und stellen sich beim Biss auf. Das Gift tritt durch eine Öffnung an deren Spitze aus.

                              Schlangen reagieren auf Bewegungen, sie haben keine Ohröffnungen und sind taub. Sie sind scheue Tiere und schlüpfen zum Schutz vor Feinden in Ritzen, unter Steine, Blech-, Stein- und Eternitplatten, unter Holz und in Bruchsteinmauern. Wenn sich eine Schlange einem Menschen nähert, dann nur, weil sie diesen nicht bemerkt hat. Dies kommt häufig zur Paarungszeit vor. Schlangen sind meist bei feuchtwarmem Wetter unterwegs – etwa Mitte Februar bis Mitte Oktober. 

                              Die Aspisviper ist eine Schlangenart mit vielseitigem Aussehen. Es gibt beträchtliche Unterschiede in der Färbung (grau, braun oder schwarz) und der Beschuppung. Unterschiede existieren nicht nur regional, sondern auch unter den einzelnen Tieren. Typischerweise sind auf dem Rücken zahlreiche schwarze Flecken sichtbar, einzeln oder in der Form einer Zickzacklinie.

                               Aspis Viper
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                              Aspisviper

                              Die Kreuzotter ist weniger vielfältig und zeigt auf dem Rücken eine regelmässige Zickzacklinie und eine Reihe dunkler Flecken entlang beider Seiten. In den Bergregionen beträgt die Länge durchschnittlich 50 bis 55 Zentimeter, Exemplare in den Ebenen sind ungefähr 10 Zentimeter länger.

                              Kreuzotter
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                              Kreuzotter

                              Symptome nach einem Schlangenbiss


                              Nicht immer tritt bei einem Schlangenbiss Gift aus den Zähnen. Es kann durchaus sein, dass nach einem sogenannten "Trockenbiss" nur die Bissmarken sichtbar sind. Zeigen sich innerhalb der ersten sechs Stunden keine Symptome, können Sie davon ausgehen, dass keine relevanten Giftmengen in den Körper gelangt sind.

                              In ungefähr 42 Prozent aller Giftschlangenbisse kommt es zu einer Schwellung um den Biss herum. 40 Prozent aller Opfer von Schlangenbissen reagieren mit einer grösseren Schwellung, Erbrechen, Durchfall und einem tiefen Blutdruck. Bei 10 Prozent kommt es zu einer ausgeprägten Schwellung am ganzen Körper sowie einem Kreislaufschock und Gerinnungsstörung.

                              Erste Hilfe bei Schlangenbissen


                              Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, denn das Gift entfaltet erst nach mehreren Stunden seine volle Wirkung. Es bleibt genügend Zeit, um medizinische Hilfe zu holen.

                              • Stellen Sie die betroffene Gliedmasse ruhig, so verzögern Sie die Verbreitung des Giftes im Körper. Bei einem Biss in die Hand legen Sie den Arm in eine Schlinge und entfernen Sie Ringe und Armbänder. Bei einem Biss in Bein oder Fuss versuchen Sie, diese mit Hilfsmitteln zu schienen.

                              • Desinfizieren Sie die Bisswunde

                              • Bei Bewusstlosigkeit: Lagern Sie den Patienten in die stabile Seitenlage.


                              • Bei Kreislaufschock: Schocklagerung mit erhöhten Beinen

                              • Verständigen Sie den Rettungsdienst.

                              Nach einem Schlangenbiss müssen die Betroffenen immer während 24 Stunden im Spital überwacht werden. Bei Kindern und älteren Menschen kann ein Giftschlangenbiss heftigere Symptome auslösen als bei einem gesunden Erwachsenen. Auch auf Insektengift allergische Menschen reagieren in der Regel stärker.

                              Ein Schlangengegengift (Antivenin) wird verabreicht, wenn sich die Schwellung schnell ausbreitet und sich die Symptome auf den ganzen Körper beziehen. Bisse von einheimischen Giftschlangen gehen oft mit leichten bis mittelschweren Symptomen einher, Todesfälle gabe es in der Schweiz seit 1960 keine mehr.

                              Was Sie bei Schlangenbissen auf keinen Fall tun sollten


                              • Druck- und Stauverbände: Das Abbinden der Gliedmassen kann zu Durchblutungsstörungen und darum schweren Schäden führen.

                              • Ausser einer guten Desinfektion sollten Manipulationen an der Bisswunde wie Kühlen, Aussaugen der Bissstelle oder Einschneiden unbedingt unterlassen werden.

                              Letzte Aktualisierung: 07.05.2024, AS