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                              Das "Nein" in der Er­zie­hung

                              Mutter zeigt tadelnd mit dem Finger auf ihre Tochter
                              ©
                              iStock

                              Viel Lie­be und das Ge­fühl der Ge­bor­gen­heit sind die wich­tigs­ten Vor­aus­set­zun­gen, dass ein Kind sich wohl fühlt und Er­zie­hungs­ar­beit ge­lin­gen kann. Im all­täg­li­chen Zu­sam­men­le­ben mit den Klei­nen sind El­tern aber sehr oft mit Si­tua­tio­nen kon­fron­tiert, die be­wuss­tes und kon­se­quen­tes Ver­hal­ten er­for­dern. Ein kon­se­quen­ter Er­zie­hungs­stil ist der Mit­tel­weg zwi­schen Stren­ge und au­to­ri­tä­rem Ver­hal­ten ei­ner­seits und der nach­ge­ben­den und ver­wöh­nen­den Er­zie­hung an­de­rer­seits.

                              Für Kin­der ein­deu­ti­ge und nach­voll­zieh­ba­re Ver­hal­tens­wei­sen zu zei­gen, die sich nicht von heu­te auf mor­gen än­dern und nach Lust und Lau­ne und Ta­ges­form so oder an­ders aus­fal­len; kon­kre­te, ver­ständ­li­che Re­geln und For­de­run­gen, die ein­ge­hal­ten wer­den müs­sen; Gren­zen zu set­zen, die klar be­nannt wer­den:  das al­les zeich­net die el­ter­li­che Kon­se­quenz im Um­gang mit ih­ren Kin­dern aus. Et­was, was heu­te ver­bo­ten ist, soll­te nicht mor­gen er­laubt sein und um­ge­kehrt, nur weil es ge­ra­de be­quem ist und Mut­ter und Va­ter ihre Ruhe wol­len.

                              Eine kon­se­quen­te Er­zie­hung fängt nicht erst im Kin­des­al­ter an. Schon krab­beln­den Ba­bys, die alle Ecken des Hau­ses er­kun­den,  sich über­all hoch­zie­hen, al­les in den Mund ste­cken und al­les Mög­li­che aus­räu­men, brau­chen Gren­zen, wel­che ih­nen als Ori­en­tie­rungs­hil­fe im Le­ben dient.

                              Ein nicht er­laub­tes Be­neh­men soll­te Kon­se­quen­zen ha­ben, die dem Kind mit­ge­teilt wer­den und die dann auch an­ge­wen­det wer­den. Wenn in Aus­sicht ge­stellt wird, dass es al­lei­ne in der Kü­che es­sen muss, wenn es wei­ter­hin am Fa­mi­li­en­tisch stört, so wer­den die El­tern es hin­aus schi­cken, soll­te es sein Ver­hal­ten nicht än­dern. Hat ein Kind sich nicht an die Re­geln ge­hal­ten und Ver­bo­te miss­ach­tet, muss es die Kon­se­quen­zen spü­ren und mer­ken, dass es für sein Ver­hal­ten die Ver­ant­wor­tung über­neh­men muss. Im­mer wie­der zu dro­hen und dann doch nicht zu han­deln, wird Kin­der zu­erst ver­un­si­chern und dann dazu ver­lei­ten, Ver­bo­te­nes trotz­dem zu tun.

                              In­dem man auch schon ganz klei­nen Kin­der kon­se­quent sei­ne Gren­zen auf­zeigt, schrän­ken Sie es nicht in ih­rer Mög­lich­keit ein, die Welt zu er­kun­den, son­dern ge­ben ihm si­che­re Leit­plan­ken für sei­ne Er­kun­dungs­tour. Wenn ein Baby z.B. nicht an die Ka­bel hin­ter dem Fern­se­her darf, oder kei­ne Hy­dro­bäll­chen in den Mund ste­cken darf, soll­te es dort kon­se­quent weg­ge­holt wer­den, und zwar ver­läss­lich und wenn es sein muss im­mer wie­der. Zei­gen Sie ih­rem Kind aber, was es statt­des­sen tun darf.

                              Wich­tig ist un­ein­ge­schränk­tes Ge­hor­sam vor al­lem dort, wo an­dern­falls die Ge­sund­heit der Klei­nen ge­fähr­det wäre, z.B. im Stras­sen­ver­kehr. Auch auf die Be­dürf­nis­se der El­tern und an­de­rer Fa­mi­li­en­mit­glie­der muss ein Kind ler­nen, Rück­sicht zu neh­men.

                              Ri­tua­le hel­fen vor al­lem den Klei­nen, be­stimm­te Ver­hal­tens­wei­sen ein­zu­üben: re­gel­mäs­si­ge Zei­ten und ein be­stimm­ter Ab­lauf beim Zu­bett­ge­hen, ge­mein­sa­me Mahl­zei­ten, bei de­nen gute Tisch­sit­ten vor­ge­lebt und ge­for­dert wer­den sind z.B. Ge­le­gen­hei­ten, Kon­stanz und Ruhe in den All­tag zu brin­gen.

                              Ein Kind braucht ver­läss­li­che El­tern, de­nen es ver­trau­en kann, doch häu­fig wech­seln­de Re­ak­tio­nen er­schüt­tern die­ses Ver­trau­en und Kin­der wis­sen nach ei­ni­ger Zeit gar nicht mehr, wor­an sie sind. Sie sind ver­wirrt und es fehlt ih­nen der ver­läss­li­che Rah­men, an dem sie sich ori­en­tie­ren kön­nen. So kann es dazu kom­men, dass sie die Wün­sche und For­de­run­gen der El­tern bald nicht mehr ernst neh­men und kaum dar­auf re­agie­ren. Das Ein­hal­ten von Re­geln und Ver­bo­ten, die die El­tern als wich­tig und rich­tig er­kannt ha­ben, soll­te mög­lichst durch ru­hi­ges, aber be­stimm­tes Ver­hal­ten durch­ge­setzt wer­den.

                              El­tern ha­ben nicht nur das Recht, son­dern die  Pflicht zur Er­zie­hung  und sie er­wei­sen der ge­sun­den Ent­wick­lung ih­res Kin­des kei­nen Ge­fal­len, wenn sie 

                              • alle Wün­sche er­fül­len

                              • sich schlech­tes und re­spekt­lo­ses Be­neh­men ge­fal­len las­sen

                              • den Kin­dern nicht bei­brin­gen, auf Be­dürf­nis­se an­de­rer Rück­sicht zu neh­men

                              • heu­te nach­ge­ben und mor­gen in ähn­li­cher Si­tua­ti­on wü­tend wer­den

                              • häu­fig ag­gres­siv und un­be­herrscht re­agie­ren

                              • un­si­che­res Ver­hal­ten zei­gen und sich oft auf end­lo­se De­bat­ten ein­las­sen

                              • Kin­der mit Dro­hun­gen ver­un­si­chern und un­ter Druck set­zen

                              • zu enge, un­an­ge­brach­te  und nicht al­ters­ge­mäs­se Gren­zen set­zen

                              • von Kin­dern ein be­stimm­tes Ver­hal­ten for­dern, das sie selbst nicht vor­le­ben. 

                              El­tern, die sinn­vol­le Re­geln auf­ge­stellt ha­ben

                              • er­klä­ren ih­ren Kin­dern, war­um sie sich dar­an zu hal­ten ha­ben

                              • las­sen  sich auch nicht durch Ge­schrei und Quen­geln vom er­war­te­ten Ge­hor­sam ab­brin­gen

                              • er­war­ten Re­spekt, re­spek­tie­ren aber auch die Per­sön­lich­keit des Kin­des

                              • ge­ben kla­re, aber nicht ag­gres­si­ve An­wei­sun­gen

                              • ha­ben kei­ne Angst vor Kon­flik­ten

                              • sind trotz al­ler Fes­tig­keit in der Lage, Fle­xi­bi­li­tät und Aus­nah­men zu­zu­las­sen, wenn es die Si­tua­ti­on er­for­dert

                              • ha­ben den Mut, Gren­zen und Re­geln an­zu­pas­sen und zu ver­han­deln, wenn die Kin­der äl­ter wer­den

                              • lo­ben oder be­loh­nen po­si­ti­ves Ver­hal­ten

                              • zei­gen dem Kind im­mer wie­der Zu­nei­gung und Wär­me.

                              Gren­zen zu set­zen in der Er­zie­hung wird heu­te von Päd­ago­gen und Kin­der­psy­cho­lo­gen ganz klar ge­for­dert. Für El­tern be­deu­tet die­se For­de­rung aber zu­erst ein­mal, sich sel­ber über die­se Gren­zen im Kla­ren zu wer­den. Was wol­len wir er­rei­chen mit un­se­rer Er­zie­hung, wel­ches Ver­hal­ten un­se­res Kin­des ist uns wich­tig und wie kön­nen wir das am bes­ten durch­set­zen?  Es wird vor­kom­men, dass Mut­ter und Va­ter nicht in al­len Er­zie­hungs­be­lan­gen die glei­che Mei­nung ver­tre­ten. Oft ha­ben sie in ih­rer ei­ge­nen Kind­heit un­ter­schied­li­che Er­fah­run­gen ge­macht, sind mehr oder we­ni­ger streng er­zo­gen wor­den und wol­len be­stimm­tes Ver­hal­ten bei ih­ren ei­ge­nen Kin­dern durch­set­zen. Hier ist es un­er­läss­lich, dass die El­tern ver­su­chen, sich we­nigs­tens in we­sent­li­chen Punk­ten zu ei­ni­gen. Wenn ei­ner "nein" sagt, soll­te der an­de­re die­ses nicht vor dem Kind um­stos­sen und dem Part­ner da­mit in den Rü­cken fal­len. Manch­mal ist es nö­tig, eine an­de­re Sicht­wei­se ein­fach zu re­spek­tie­ren oder im­mer wie­der neu zu dis­ku­tie­ren.

                              Die Klar­heit ei­nes "Nein" und  ver­läss­li­che Re­geln be­deu­ten aber nicht, die Frei­räu­me für die Kin­der stän­dig ein­zu­schrän­ken und nie­mals die kleins­te Aus­nah­me zu­zu­las­sen. Das wäre un­mensch­li­che Stur­heit, die im täg­li­chen le­ben­di­gen Mit­ein­an­der auch wohl nicht wün­schens­wert sein kann. Kon­se­quen­te Er­zie­hung meint auch nicht Schimp­fen und Stra­fen, wo­durch zwar un­er­wünsch­tes Ver­hal­ten für den Mo­ment ge­stoppt wer­den kann, gleich­zei­tig das Kli­ma  und die Stim­mung in der Fa­mi­lie be­ein­träch­tigt und ver­dor­ben wird. Auch psy­chi­sche und phy­si­sche Ge­walt als Ant­wort auf Un­ge­hor­sam sind in kei­nem Fall eine an­ge­mes­se­ne Re­ak­ti­on.

                              Mensch­li­che Wär­me, lie­be­vol­le Zu­wen­dung und ein­seh­ba­re Re­geln, die mög­lichst ru­hig, aber be­stimmt durch­ge­setzt wer­den und da­bei die Per­sön­lich­keit des Kin­des und sei­ne Be­dürf­nis­se  re­spek­tie­ren, brin­gen wohl am ehes­ten glück­li­che und zu­frie­de­ne Kin­der.

                              FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

                              Wenn Ihr Baby nur nürzt, also un­zu­frie­de­ne Lau­te von sich gibt, dür­fen Sie ru­hig war­ten, bis es schreit. Es lernt so, sich selbst ein we­nig zu be­schäf­ti­gen. Und Ba­bys in ei­nem ge­wis­sen Al­ter ha­ben manch­mal auch ein­fach nur Spass am Töne ma­chen, das heisst noch nicht, dass sie ein­schrei­ten müs­sen.
                              Letzte Aktualisierung: 15.12.2020, JL

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