Erneuter Anstieg von Masernfällen in Europa
Im Vergleich zu 2023 zeigt sich ein deutlicher Anstieg der gemeldeten Masernfälle in der Europäischen Union (EU) und im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Dies meldet das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Der Anstieg deute darauf hin, dass das Virus in der Region zirkuliere und dass die Zahl der Fälle im Frühling 2025 zunehmen werde.
Während im Jahr 2023 in der EU und im EWR 3'973 Masernfälle gemeldet worden waren, waren es zwischen dem 1. Februar 2024 und dem 31. Januar 2025 insgesamt 32'265. Rumänien (27'568), Italien (1'097), Deutschland (637), Belgien (551) und Österreich (542) meldeten die meisten Fälle. Rumänien verzeichnete 18 Todesfälle, die Masern zugeschrieben wurden.
Die anhaltende Übertragung deute auf Impflücken bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hin, heisst es in einer Mitteilung des ECDC. Acht von zehn Personen, bei denen im letzten Jahr Masern diagnostiziert worden seien, seien nicht geimpft gewesen. Um Masernausbrüche zu verhindern, müssen mindestens 95 Prozent der impffähigen Bevölkerung zwei Dosen des MMR-Impfstoffs erhalten. Gemäss Angaben des ECDC ist dies in der EU und im EWR einzig in Ungarn, Malta, Portugal und der Slowakei der Fall.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet einen sprunghaften Anstieg von Masernfällen in Europa und Zentralasien. Die Region habe 2024 insgesamt 127'350 Fälle verzeichnet - doppelt so viele wie 2023. Eine so hohe Zahl an Masernfällen war seit 1997 nicht mehr festgestellt worden.