Psychische Probleme des Vaters können sich ungünstig auf das Kind auswirken
Psychische Belastungen des Vaters während der Schwangerschaft und im ersten Jahr nach der Geburt wirken sich negativ auf die allgemeine Entwicklung des Kindes aus. Dies zeigt eine systematische Übersichtsarbeit mit Meta-Analyse, die von einem Forschungsteam der australischen Deakin University durchgeführt und in Jama Pediatrics veröffentlich wurde.
Die Untersuchung umfasste 9'572 Studien. Von diesen erfüllten 84 Langzeitstudien aus Australien, Europa, Asien und Nordamerika die Kriterien für die Meta-Analyse. In die Analyse wurden alle Studien einbezogen, in denen ein Zusammenhang zwischen perinataler Depression, Angst oder Stress bei biologischen Vätern und Adoptivvätern und der Entwicklung des Kindes gemessen wurde. Dazu gehörten soziale und emotionale Fähigkeiten, Denken und Problemlösung, Sprache, körperliche Entwicklung und motorische Fähigkeiten.
Es zeigte sich, dass psychische Belastungen der Väter während der Schwangerschaft und nach der Geburt durchwegs mit einer schlechteren Entwicklung der Kinder verbunden war. Dazu gehörten insbesondere schlechtere Bewertungen der sozialen, emotionalen, kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten, wie die Fähigkeit, mit anderen zu interagieren, Gefühle zu verstehen, Informationen zu verarbeiten und zu kommunizieren. Die psychischen Belastungen des Vaters wirkten sich auch auf die körperliche Gesundheit aus, z. B. auf das Körpergewicht, den Schlaf und das Essverhalten.
Eine zweite wichtige Erkenntnis war, dass diese Zusammenhänge vom Säuglingsalter bis ins frühe Teenageralter offensichtlich blieben. Schliesslich zeigte sich auch, dass die psychische Verfassung des Vaters nach der Geburt einen stärkeren Einfluss hatte als sein Befinden während der Schwangerschaft.
Die psychische Gesundheit von Vätern sei ein wichtiges Ziel für Prävention und Frühintervention, um ihr eigenes Wohlergehen und das der nächsten Generation zu fördern, schreibt das Forschungsteam. Die Studienergebnisse zeigten, wie bedeutend es sei, die väterliche psychische Gesundheit während des Übergangs zur Elternschaft zu unterstützen.
Quelle: jamanetwork.com