Ihr Baby im neunten Monat
Sitzen, alles selber greifen und halten, viel plaudern und die Liebe zur Musik entdecken.
Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis Sie Ihrem Kind ständig hinterher sind.
Langsam gehts los
Viele Babys beginnen nun zu krabbeln oder robben. Wenn sie zwar vorwärtskommen möchten, es aber koordinativ noch nicht ganz schaffen, wippen viele Kinder auf den Knien hin und her. An den Händen gehalten können sie ungefähr eine halbe Minute lang gerade stehen, wobei die Fusssohlen voll belastet werden. Ihr Kind weiss nun wahrscheinlich auch, wie es seine Knie beugen muss und sich vom Stehen wieder hinsetzen kann.
Ihr Baby kann schon mehr als eine Minute frei sitzen bleiben, denn die Rumpfmuskulatur ist nun so stark, dass es das Gleichgewicht halten kann. Es beugt sich dabei nach vorne, ohne das Gleichgewicht zu verlieren und stützt sich mit einer oder beiden Händen ab. Sitzend bekommt Ihr Kind natürlich viel besser mit, was rundherum alles geschieht.
Gezielt zugreifen
Bereits seit einigen Monaten ist Ihr Kind stark mit seinen Händen beschäftigt und lernt, wie sie funktionieren. Gegenstände werden mit Daumen und Zeigefinger im sogenannten Scherengriff genommen. Es untersucht nicht mehr alles mit dem Mund, sondern dreht und wendet die Dinge mit den Händen. Um die Beschaffenheit zu erkennen, schlägt es die Spielsachen möglicherweise auch auf den Tisch oder Boden.
Wenn Sie Ihr Baby aus der Tasse trinken lassen, wird es Ihnen helfen, diese zu halten. Aber nicht nur Bälle, Kuscheltiere und Spielsachen werden ergriffen. Längst hat Ihr Kind auch erkannt, dass es sich damit auch etwas zu essen schnappen kann.
Gespräche führen
Am Anfang hatte Ihr Kind nur eine Tonlage, je nach Kraft und Energie wurde das Schreien und Weinen mal leiser, mal lauter. Mittlerweile aber hat Ihr Baby gelernt, dass es seine Stimme in verschiedenen Tonlagen einsetzen kann. Diese Fähigkeit wird nicht nur bei der Kommunikation mit den Eltern benutzt, es plaudert auch mit sich selbst in unterschiedlichen Stärken und wechselt von laut auf leise. Das Plappern wird immer abwechslungsreicher und das Kind kann Silben aneinanderreihen und mit Ihnen ein Gespräch führen, indem es etwas "sagt", dann wartet, bis Sie geantwortet haben und daraufhin wieder zu plaudern beginnt. Freuen Sie sich darüber, denn ein Baby brabbelt nur, wenn es zufrieden ist.
Die Sprachentwicklung eines Kindes ist auch davon abhängig, wie viele Worte es pro Tag zu hören bekommt. Dabei kommt es aber nur die direkte, auf das Kind gerichtete Kommunikation an; Fernseher, Radio oder Hörbücher zählen nicht dazu. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich die Fingerreime aus Ihrer Kindheit in Erinnerung zu rufen.
Musik macht Kinder glücklich
Fast alle Kinder lieben Musik. Je rhythmischer sie ist, umso intensiver wird Ihr Baby darauf reagieren. Das kann Salsa, Rock´n Roll oder ein Walzer sein, Ihr Kind macht da noch keine so grossen Unterschiede. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, indem Sie es im Rhythmus der Musik wiegen und mit seinen Händen dazu klatschen.
Leider gilt bezüglich Baby und Musik ein ungeschriebenes Gesetze: Das lauteste Geräusch macht Ihr Kind am glücklichsten.
Ihr Baby wird im ersten Lebensjahr auf unterschiedlichste Art seine Welt entdecken, Erfahrungen sammeln und die Sinne trainieren. Es wird immer kräftiger, mobiler und geschickter. Dies aber auf seine ganz eigene Weise und mit individueller Geschwindigkeit. Unsere Informationen basieren auf Durchschnittswerten. Entwickelt sich Ihr Kind langsamer, ist das in einem bestimmten Rahmen völlig normal und sollte Sie als Eltern nicht beunruhigen. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin kann bei der nächsten Kontrolluntersuchung einordnen, ob eine gezielte Förderung sinnvoll ist.