Rauchen schadet dem Kind schon vor der Schwangerschaft
Das Rauchen von ein bis zwei Zigaretten pro Tag vor oder während der Schwangerschaft hat bereits negative Gesundheitsfolgen für das Neugeborene. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Journal of Epidemiology and Community Health veröffentlicht worden ist.
Um zu untersuchen, ob der Zeitpunkt und die Intensität des mütterlichen Zigarettenkonsums eine Auswirkung auf das Kind haben, analysierte das Forschungsteam Daten aus dem US-amerikanischen National Vital Statistics System (NVSS). Nach Ausschluss von Mehrlingsgeburten, Frauen, die vor der Schwangerschaft an Bluthochdruck oder Diabetes litten oder von denen keine Angaben zum Zigarettenkonsum vor und während der Schwangerschaft vorlagen, standen für die Datenanalyse 12'150'535 Mutter-Kind-Paare zur Verfügung. Von den Müttern hatten 9 % angegeben, vor der Schwangerschaft geraucht zu haben, 7 % rauchten im ersten Trimenon, 6 % auch noch im zweiten und knapp 6 % im dritten.
Der Zigarettenkonsum sowohl vor als auch während der Schwangerschaft war mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende Gesundheitsprobleme beim Kind verbunden. Dazu zählten Überweisungen auf die Neugeborenen-Intensivstation, Bedarf an assistierter Beatmung und Surfactant-Ersatztherapien, Krampfanfälle, neurologische Probleme sowie Verdacht auf Sepsis. Das Risiko für mehr als ein gravierendes Gesundheitsproblem beim Neugeborenen war um 27 % höher, wenn die Mutter vor der Schwangerschaft geraucht hatte. Rauchte sie zu irgend einem Zeitpunkt während der Schwangerschaft, war es um 31 bis 32 % erhöht. Selbst ein relativ geringer Zigarettenkonsum erhöhte das Risiko für gesundheitliche Probleme beim Neugeborenen: Bei Müttern, die vor der Schwangerschaft ein bis zwei Zigaretten geraucht hatten, lag es bei 16 %; bei 20 oder mehr Zigaretten pro Tag stieg es auf 31 %.
Da es sich bei der Arbeit um eine Beobachtungsstudie handelte, können keine abschliessenden Aussagen über Ursachen und Wirkung gemacht werden. Zudem wurde in den ausgewerteten Daten nicht unterschieden, ob die Frauen in den drei Monaten vor der Schwangerschaft gelegentlich oder durchgehend geraucht hatten und ob sie Passivrauch ausgesetzt waren. Dennoch kommt das Forschungsteam zu dem Schluss, dass es keinen sicheren Zeitraum und keine sichere Intensität von Tabakkonsum kurz vor oder während einer Schwangerschaft gibt. Es sei deshalb wichtig, bei Raucherinnen die Raucherentwöhnung und bei Nichtraucherinnen die Prävention zu fördern.
Quelle: medicalexpress.com