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                              Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten

                              Neugeborenes mit Lippenspalte
                              ©
                              iStock

                              Eines von ca. 500 Kindern in Europa wird mit einer Spaltbildung im Kieferbereich geboren. Die früher im Volksmund üblichen Begriffe „Wolfsrachen“ und „Hasenscharte“ sind diskriminierend und sollten heute nicht mehr gebraucht werden.

                              Die Spaltbildung kann in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich sein. Sie tritt meist als Oberlippenspalte, Gaumenspalte (mit der Unterscheidung „unvollständig“ oder „vollständig“) oder als Kombination von beiden auf, entweder einseitig oder beidseitig. Während Lippenspalten häufiger bei Knaben vorkommen, findet man Gaumenspalten etwas häufiger bei Mädchen. Eine komplette Spaltbildung wird als Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (LKG) bezeichnet.

                              Linktipp

                              www.aski.ch

                              Arbeitsgemeinschaft Spaltkinder

                              Meist ist die Spalte isoliert, d.h. eine zufällige Fehlbildung bei einem ansonsten gesunden Kind, dessen geistige und körperliche Entwicklung dadurch überhaupt nicht eingeschränkt sein wird. Sie kann aber auch seltener Teil eines komplexen Fehlbildungssyndroms mit vielen anderen körperlichen Merkmalen sein, bei dem es den Babys oft sehr schlecht geht. Wird bei einer vorgeburtlichen Ultraschalluntersuchung eine Gesichtsspalte entdeckt, sollte daher sehr sorgfältig weiter gesucht werden, um die weitere Prognose für das Kind abschätzen zu können.

                              Junge Säuglinge mit einer Gesichtsspalte müssen speziell betreut werden, weil vor allem die Ernährung zunächst Probleme bereitet. Aber sogar erfolgreiches Stillen ist mit der entsprechenden Anleitung möglich.

                              Als Ursache für die Spaltentstehung nimmt man negative Umwelteinflüsse an, z.B. Durchblutungsstörungen der Gebärmutter, Medikamente, Strahlungen, Infektionen usw., die dann in der sensiblen Phase beim Embryo, gegen Ende des zweiten bzw. zu Beginn des dritten Schwangerschaftsmonats, zur Verwachsungsstörung führen. Eine genetisch bedingte erhöhte Anfälligkeit kann diesen Mechanismus fördern. Heute weiss man allerdings, dass sich mit Vitamin B (v.a. Folsäure), hochdosiert vom Beginn des Kinderwunsches bis hin zum Ende des dritten Schwangerschaftsmonats verabreicht, die Wahrscheinlichkeit einer Spaltbildung deutlich absenken lässt.

                              Hat ein Elternteil selbst eine angeborene Spaltbildung gehabt oder ist schon ein betroffenes Kind geboren worden, ist das Wiederholungsrisiko in zukünftigen Schwangerschaften leicht erhöht. Neuere Forschungen haben genetische Veränderungen auf dem Chromosom 8 gefunden, was ein wiederholtes Auftreten in einzelnen Familien erklären könnte. Eine humangenetische Beratung kann in solchen Fällen eine genauere Einschätzung geben.

                              In der Schweiz gibt es eine aktive "Vereinigung der Eltern von Spaltkindern". Mehr Infos unter: www.lkg-spalte.ch

                              Letzte Aktualisierung: 31.05.2023, BH