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                              Helfen nicht medikamentöse Methoden zur Geburtseinleitung?

                              Bildausschnitt einer schwangeren Frau, die eine Akupunkturbehandlung bekommt
                              ©
                              Shutterstock

                              Die Studienlage reicht nicht aus, um Aussagen zu treffen über den Nutzen oder den Schaden von nicht medikamentösen Methoden zur Einleitung einer Geburt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung eines interdisziplinären Teams unter der Führung mehrerer Institute der Medizinischen Fakultät und Uniklinik Köln, die im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) durchgeführt wurde. Untersucht wurde anhand von 12 Studien, ob Schwangere ab der 37. Schwangerschaftswoche von nicht medikamentösen Methoden wie Rizinusöl (als Bestandteil eines "Wehencocktails"), Nelken- und Nachtkerzenöl, Akupunktur, Akupressur, Brustwarzenstimulation sowie der Empfehlung zu Geschlechtsverkehr zur Geburtseinleitung profitieren können. 

                              Die Studienergebnisse zeigten keine gesundheitlichen Vor- oder Nachteile von Akupressur, Akupunktur und Empfehlung zu Geschlechtsverkehr gegenüber einer Scheinbehandlung, keiner Behandlung oder keiner Empfehlung, kommt die Untersuchung zum Schluss. Möglich sei, dass Frauen, die in der Vergangenheit bereits Kinder geboren hätten und zur Einleitung der aktuellen Geburt ihre Brustwarzen stimulierten, nach der Geburt weniger Blut verlören als Frauen, die dies nicht täten. Zudem deuteten die Studienergebnisse an, dass die Einnahme von Rizinusöl sowie die Stimulation der Brustwarzen die Zeit bis zum Eintritt der Wehen oder zur Geburt verkürzen könnten. Ob dies aber einen Nutzen für die Frau oder das Kind mit sich bringe oder gar schädlich sei, bleibe offen. Beim Einsatz von Nachtkerzenöl könne es sein, dass eher zusätzliche Medikamente zur Geburtseinleitung nötig seien als unter Placebo. 

                              Die Untersuchung ergab insgesamt, dass die vorliegende Evidenz nicht ausreicht, um Aussagen zum Nutzen oder insbesondere auch zum Schaden nicht medikamentöser Einleitungsverfahren zu treffen. Da zugleich gut untersuchte medikamentöse Verfahren zur Gebursteinleitung zur Verfügung stehen, stellen die nicht medikamentösen Methoden insbesondere bei medizinischer Dringlichkeit keine gute Alternative zur medikamentösen Einleitung dar. Bei Übertragung oder Terminüberschreitung könne bei Schwangeren der Wunsch bestehen, selbstbestimmt zu agieren und dabei zunächst auf medikamentöse Verfahren zu verzichten, schreibt das IQWiG in einer Mitteilung. Damit sie informiert entscheiden könnten, sei eine frühzeitige Information über die mit den nicht medikamentösen Verfahren verbundene Unsicherheit wichtig. 

                              Quelle: iqwig.de

                              Letzte Aktualisierung: 06.06.2025, swissmom-Redaktion