Eltern: nicht zufriedener, aber mehr Lebenssinn

Elternschaft ist mit einer geringeren Lebenszufriedenheit, aber mit einem höheren Sinn im Leben verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die am Departement für Soziologie und Sozialpsychologie der Universität zu Köln durchgeführt wurde. Die Analyse basiert auf Daten von über 43'000 Teilnehmenden aus dreissig Ländern, die im Rahmen des European Social Survey regelmässig befragt werden. Bewertet wurde unter anderen, wie zufrieden die Befragten insgesamt mit ihrem Leben waren und ob sie ihre Lebensinhalte im Allgemeinen als wertvoll und lohnend ansahen. 

Es zeigte sich, dass der Zusammenhang zwischen Elternschaft und Lebenszufriedenheit je nach sozialen Umständen und nationalem Kontext variiert. Ob Eltern oder Kinderlose zufriedener sind, unterscheidet sich nach Geschlecht und sozioökonomischem Status. Bei Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status sind diejenigen mit Kindern weniger zufrieden als diejenigen ohne Kinder in gleicher sozialer Lage. Bei Frauen mit höherem sozioökonomischem Status sowie bei Männern insgesamt sind die Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Kinder hingegen gering. Über sozioökonomische Gruppen und den nationalen Kontext hinweg zeigte sich jedoch: Wer Kinder hat, empfindet sein Leben im Schnitt als sinnvoller und wertvoller. 

Dennoch sei Elternschaft nicht zwangsläufig ein "Trade-off" zwischen weniger Zufriedenheit und mehr Sinn im Leben, heisst es in einer Mitteilung der Universität zu Köln. Das zeige der Vergleich zwischen europäischen Regionen. Unter bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel dem kulturellen und politischen Kontext der nordischen Länder, sei Elternschaft sowohl mit einer höheren Lebenszufriedenheit als auch mit Lebenssinn verbunden. 

Quelle: Universität zu Köln