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                              Reiswaffeln: Gesund oder gefährlich?

                              Kind isst eine Reiswaffel
                              ©
                              GettyImages

                              Wer kennt sie nicht, die runden Reiswaffeln. Mal geschmacksneutral, mal mit Schoggi Glasur, mal mit Apfel- oder Himbeeraroma. Die handlichen Reiswaffeln sind vor allem bei Eltern von Kleinkindern sehr beliebt, denn sie sind schnell griffbereit, die Kinder mögen sie und sie kleckern und krümeln kaum. Aber ist der beliebte Snack nun gesund oder sogar gefährlich?

                              Die Herstellung von Reiswaffeln


                              Reiswaffeln werden aus Puffreis hergestellt. Dazu werden Reiskörner unter Druck mit Dampf erhitzt und das im Korn enthaltene Wasser verdampft. Das Reiskorn bläht sich auf und die Stärke verkleistert. Man könnte also sagen: Reiswaffeln enthalten 100 % Reis, dem sein Wasser entzogen wurde. Und das muss doch eigentlich gesund sein.

                              Der Glykämische Index von Reis


                              So einfach ist das aber nicht. Reiswaffeln liefern einen hohen Anteil an Kohlenhydraten und nur wenig Ballaststoffe. Ihr glykämischer Index (GI) liegt bei der stolzen Ziffer 85. Was bedeutet das? Der GI ist ein Mass zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel. Purer Traubenzucker (Glukose) liefert einen Referenzwert GI von 100. Grob unterteilt könnte man sagen: ein niedriger GI ist unter 50, ein mittlerer GI ist zwischen 50-70, ein hoher GI ist über 70. Je höher der GI, umso schneller steigt der Blutzuckerspiegel an. Darauf reagiert der Körper - bzw. die Bauchspeicheldrüse - mit der Ausschüttung von Insulin. Dieses Hormon bewirkt, dass der Blutzucker wieder sinkt.

                              Die Reiswaffel hat einen Glykämischen Index von 85. Das ist relativ hoch und bedeutet, dass die Bauchspeicheldrüse jedes Mal beim Essen einer Reiswaffel eine grössere Menge Insulin in kurzer Zeit bereitstellen muss, um den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Und die Sättigung hält nicht lange an, weil die Reiswaffel kaum Ballaststoffe liefert. Ein rascher Anstieg des Blutzuckers ohne lange Sättigung ist auf die Dauer hinaus gesehen eher ungünstig.

                              Arsengehalt in Reisprodukten


                              Zudem ist in den Medien in letzter Zeit oft der Arsengehalt im Reis angesprochen worden. Da Reis in stehenden Gewässern kultiviert wird, ist die Arsenbelastung stark von der Qualität des Grundwassers und der eingesetzten arsenhaltigen Pestizide abhängig. Die Reispflanze nimmt im Wasser deutlich mehr Arsen auf als andere Getreidesorten. Seit einigen Jahren gelten die vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ausgegebenen Höchstwerte für die Arsenbelastung in Lebensmitteln. Fazit: Eine direkte Arsenvergiftung ist beinahe unmöglich, denn eine derart hohe Menge an anorganischem Arsen kann ein Mensch auf einmal kaum zu sich nehmen. Trotzdem sollte man sich der Arsenbelastung, vor allem im Reis, bewusst sein.

                              Reis - ein wertvolles Lebensmittel


                              Andererseits ist Reis aber auch ein gesundes Lebensmittel mit wertvollen Nährstoffen. Wie bei allen Lebensmitteln, ist die Summe entscheidend. Reiswaffeln oder Reisflocken dürfen durchaus ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Und Abwechslung ist wichtig: Einmal Risotto, dann wieder Polenta, einmal Linsen, ein anderes Mal Couscous. Die Vielfalt an Lebensmitteln ist gegeben, sie muss nur ausgekostet werden.

                              Alternativen für Reiswaffeln


                              Vor allem sollten Eltern nicht nur Fertigprodukte anbieten, und dazu gehören alle handlich verpackten und verzehrbereiten Produkte wie Cracker, Reis- und Maiswaffeln oder Riegel. Natürlich sind diese im Elternalltag sehr praktisch. Frische Früchte, selbstgemachtes Apfelmus oder knackiges Gemüse muss zuerst gewaschen, geschnitten und zubereitet werden, und es kann tropfen oder Kleckse geben. Aber für eine gesunde Ernährung der Kinder sind diese Lebensmittel unabdingbar. Und es lohnt sich, immer mal wieder das Praktische dem Gesünderen unterzuordnen.

                              Im Babyalter bieten sich als Knabbervarianten auch Vollkornknäckebrot oder Vollkornbrot an. Kohlenhydratärmere Snackvarianten sind z.B. weiche getrocknete Apfelringe (GI 30), getrocknete Aprikosen (GI 30) oder getrocknete Pflaumen (GI 40). Für Kleinkinder sind rohe oder knackig gedämpfte Gemüsesticks eine tolle Snackvariante (GI zwischen 15-30). Dazu passt ein Humus-, Avocado- oder Joghurtdip. Auch Nüsse sind eine gesunde Knabberei. Mandeln haben einen sehr tiefen glykämischen Index von 15, ebenso Walnüsse. Wegen der Gefahr des Verschluckens aber bitte erst nach dem ersten Lebensjahr! Im Wechsel mit den oben genannten Crackern, Reis- und Maiswaffeln und Riegeln in Mass  (d.h. ein- bis zweimal pro Woche) ergibt sich eine gesunde und ausgewogene Zwischenmahlzeit.

                              Letzte Aktualisierung: 27.04.2021, swissmom-Redaktion