Lange Bildschirmzeit erhöht das Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen
Kinder und Jugendliche, die viel Zeit an Bildschirmen verbringen, haben ein erhöhtes Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen. Am ausgeprägtesten ist der Zusammenhang zwischen Bildschirmzeit und den Gesundheitsrisiken bei Jugendlichen, die wenig schlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine dänische Studie, die im Journal of the American Heart Association veröffentlicht wurde.
Das Forschungsteam analysierte Gesundheitsdaten von mehr als 1000 Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren und Jugendlichen unter 18 Jahren. Die Bildschirmzeit wurde anhand von Angaben der Eltern oder der Jugendlichen erfasst. Aus den Komponenten Taillenumfang, Blutdruck, HDL-Cholesterin, Triglyceriden und Blutzuckerspiegel wurde ein kardiometabolischer Risikowert berechnet. Dieser spiegelte das Gesamtrisiko einzelner Teilnehmer im Verhältnis zum Durchschnitt der Studiengruppe wieder. Faktoren wie Schlafdauer und körperliche Aktivität wurden während 14 Tagen mithilfe von Sensoren gemessen.
Es zeigte sich, dass jede zusätzliche Stunde, die Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm verbringen, das Risiko für Herz- und Stoffwechselerkrankungen erhöht. Die Untersuchung ergab ausserdem, dass sowohl eine kürzere Schlafdauer als auch ein spätes Einschlafen den Zusammenhang zwischen der Bildschirmzeit und den gesundheitlichen Risiken verstärkten. Kinder und Jugendliche, die weniger schliefen, wiesen bei gleicher Bildschirmzeit ein deutlich höheres Risiko auf.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelte, spiegeln die Studienergebnisse Zusammenhänge wider, belegen jedoch keine Ursache und Wirkung. Da die Bildschirmzeit mithilfe von Fragebögen ermittelt wurde, konnte zudem nicht die tatsächliche Zeit erfasst werden, die Kinder und Jugendliche vor dem Bildschirm verbracht hatten. Die Studie unterstreicht jedoch gemäss dem Forschungsteam, wie wichtig es ist, bei der Bewertung von Risikofaktoren für die kardiometabolische und die kardiovaskuläre Gesundheit in der frühen Kindheit sowohl die Bildschirmzeit als auch die Schlafgewohnheiten zu berücksichtigen.