34 Prozent der Geburten in der Schweiz sind Schnittentbindungen
Gemäss Angaben des Bundesamts für Statistik (BFS) erfolgten 2023 in der Schweiz insgesamt 79'200 Entbindungen - davon 14'626 mit geplantem Kaiserschnitt und 21'342 mit Geburtseinleitung. Der Anteil der Kaiserschnitte ist seit 2019 leicht gestiegen und lag im Jahr 2023 bei 34 Prozent. Damit gehört die Schweiz neben Italien zu den europäischen Ländern, die am häufigsten Kaiserschnitte vornehmen.
Kantonal gibt es grosse Unterschiede. Im Kanton Schaffhausen erfolgten 41 Prozent der Entbindungen per Kaiserschnitt, in den Kantonen Zürich und Zug je 40 Prozent. In den Kantonen Thurgau und Appenzell Ausserrhoden sowie in allen Westschweizer Kantonen lag der Kaiserschnittanteil unter 29 Prozent. Im Kanton Waadt ging er in den letzten Jahren um 6,1 Prozentpunkte auf 27 Prozent und im Kanton Genf um 4,2 Prozentpunkte auf 29 Prozent zurück.
Gestiegen ist die Zahl der Geburten, die künstlich eingeleitet werden: Bei den 64'573 Geburten ohne geplanten Kaiserschnitt wurde die Geburt in 33 Prozent der Fälle eingeleitet. Zehn Jahre zuvor waren es 26 Prozent. Je grösser eine Entbindungsstation ist, desto höher ist der Anteil der Geburtseinleitungen. In Spitälern mit Grundversorgung lag er bei 30 Prozent, in Spitälern mit Zentrumsversorgung bei 32 Prozent und in Universitätsspitälern bei 42 Prozent. In den Westschweizer Kantonen und im Tessin waren Entbindungen mit Geburtseinleitung am häufigsten. Den höchsten Anteil wies der Kanton Genf mit 50 Prozent auf. Am anderen Ende der Rangliste liegen die Zentralschweizer Kantone Nidwalden, Obwalden und Schwyz sowie Graubünden, wo weniger als 22 Prozent der Geburten künstlich eingeleitet wurden.
Auch die Zahl der Entbindungen unter Periduralanästhesie (PDA) ist gestiegen. 2023 waren es 50 Prozent, während es im Jahr 2014 noch 38 Prozent gewesen waren. Bei Geburtseinleitungen wurde in 66 Prozent der Fälle eine PDA durchgeführt, bei natürlichen Geburten in 43 Prozent der Fälle. Die Zahl der Dammschnitte, mit der schwere Dammrisse verhindert werden sollen, nimmt weiter ab. Sie wurden 2023 nur noch bei neun von hundert vaginalen Geburten vorgenommen. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der leichten Dammrisse auf 56 Prozent. Die Zahl der schweren Dammrisse hingegen blieb unverändert bei weniger als 3 Prozent.
Quelle: Bundesamt für Statistik