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                              Heuschnupfen bei Kindern

                              Wie eine Pollenallergie entsteht, wie sie erkannt und behandelt wird und Tipps für den Alltag mit einem Kind mit Heuschnupfen.

                              Kind reibt sich die Augen
                              ©
                              GettyImages

                              Bis zu 15 Prozent der Kinder leiden unter Heuschnupfen, viele davon bereits ab dem Kindergartenalter. Babys und Kleinkinder sind hingegen selten betroffen.

                              Was ist Heuschnupfen?


                              Heuschnupfen ist eine Allergie, also eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf Pollen. Pollen enthalten das männliche Erbgut der Pflanzen. Sie werden von Blüten, Bäumen, Kräutern oder Gräsern durch Insekten oder Wind auf andere Pflanzen übertragen. 

                              Kommt ein Mensch mit einer Überempfindlichkeit gegen Pollen mit ihnen in Kontakt, reagiert der Körper darauf mit verschiedenen Symptomen. Normalerweise bildet das Immunsystem Antikörper gegen Bakterien oder Viren. Beim Heuschnupfen reagiert das Immunsystem aber auch auf Pollen so, als wären sie etwas Schädliches, das bekämpft werden müsste.

                              Weil die Pollen zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr fliegen, können die Symptome über viele Monate auftreten. Im Spätwinter und im Frühling wird Heuschnupfen durch Baumpollen (Haselnuss, Eiche, Weide, Pappel, Erle, Ulme, Birke) ausgelöst. Im Früh- und Hochsommer durch Gräser- und Getreidepollen (Roggen, Hafer, Weizen) und im Spätsommer und Herbst durch Kräuterpollen (Beifuss, Gänsefuss). 

                              Die Symptome von Heuschnupfen


                              Eine Pollenallergie bei einem Kind ist nicht immer sofort offensichtlich. Die Symptome ähneln denen einer Erkältung sehr und gerade wenn der Heuschnupfen zum ersten Mal auftritt, ist nicht sofort klar, dass es sich im Heuschnupfen handelt. Bei folgenden Symptomen – typischerweise im Frühling bis in den Sommer hinein – könnte es sich um Heuschnupfen handeln:

                              • Verstopfte Nase und dadurch vermehrte Atmung durch den Mund

                              • Laufende Nase ohne weiter Erkältungssymptome

                              • Vermehrtes Niesen 

                              • Juckende, tränende und gerötete Augen

                              • Trockener Husten, vor allem nachts

                              • Jucken im Gaumen, den Ohren und in der Nase

                              Die Symptome von Heuschnupfen verursachen bei vielen Kindern einen unruhigen oder schlechten Schlaf. Müdigkeit, Erschöpfung und auch Kopfschmerzen können deshalb ebenfalls zu den Symptomen gezählt werden.

                              So wird Heuschnupfen diagnostiziert und behandelt


                              Hilfreich für die Diagnose ist, wenn Sie für den Kinderarzt notieren, wann, wo und unter welchen Umständen (zum Beispiel nach dem Rasenmähen) die Symptome Ihres Kindes auftreten. Zusammen mit einer körperlichen Untersuchung, einer Befragung nach Allergien in der Familie und einem sogenannten Pricktest kann ermittelt werden, auf welche Pollen das Kind allergisch reagiert. Bei diesem Test werden die Allergene der Pollen in Wasser gelöst auf kleine Kratzer am Unterarm aufgetragen. Jene Stellen, die nach etwa 20 Minuten gerötet oder angeschwollen sind oder jucken, zeigen die allergieauslösenden Pollen an.

                              Bei leichten Symptomen können Nasensprays oder Nasenspülungen mit Kochsalzlösung helfen, die Pollen aus der Nase zu spülen. Und Augentropfen mit Kochsalzlösung oder der Heilpflanze Augentrost lindern juckende und tränende Augen.

                              Sind die Symptome schwerer, sollten Sie sich in der Apotheke oder von der Kinderärztin beraten lassen. Durch Antihistaminika lassen sich die allergischen Reaktionen zuverlässig unterdrücken. Allerdings wirken diese Medikamente nur kurzfristig und in vielen Fällen reagieren die Kinder darauf mit Müdigkeit.

                              Eine Allergie-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, behandelt die Ursache der Allergie. Das Immunsystem soll sich an die allergieauslösenden Pollen gewöhnen und diese nicht mehr bekämpfen. Dem Kind werden in regelmässigen Abständen und in stetig gesteigerter Dosis die Wirkstoffe der Pollen verabreicht. Im Idealfall ist es danach symptomfrei oder verspürt eine deutliche Besserung. Diese Behandlung dauert drei Jahre und kann im Alter von 5 Jahren begonnen werden.

                              Achtung!

                              Bei einem unbehandelten Heuschnupfen ist das Risiko, dass das Kind später an allergischem Asthma erkrankt, erhöht.

                              Tipps für den Alltag mit Heuschnupfen


                              Wenn bekannt ist, auf welche Pollen ihr Kind allergisch reagiert, ist es sinnvoll, den Alltag nach der Pollenflugvorhersage zu richten. Ausserdem können Sie Ihr Kind mit diesen Massnahmen vor den Pollen schützen:

                              • Im Haus bleiben und Fenster geschlossen halten.

                              • Wäsche nicht im Freien trocknen.

                              • Getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen und lagern.

                              • Vor dem Schlafengehen die Haare waschen.

                              • Im Freien eine Sonnenbrille tragen.

                              • Luftreiniger mit HEPA-Filter entfernen einen Grossteil der Pollen aus der Raumluft.

                              Übrigens: In der Stadt ist der Pollenflug morgens bis 8 Uhr am geringsten, auf dem Land abends ab 18 Uhr.

                              Was ist eine Kreuzreaktion bei Heuschnupfen?


                              Als Begleiterscheinung einer Pollenallergie können Kinder auch auf verschiedenen Nahrungsmitteln eine allergische Reaktion zeigen. Das Immunsystem verwechselt sozusagen das Allergen des Nahrungsmittels mit demjenigen, welches beim Heuschnupfen die Reaktion auslöst. Das liegt daran, dass die Allergene der Pollen ähnliche Eiweissstrukturen haben wie diejenigen einiger Lebensmittel. Das Kind ist also nicht direkt auf das Nahrungsmittel allergisch, sondern nur im Zusammenhang mit dem Heuschnupfen.

                              Oft kommt es bei einer Kreuzreaktion zu einem Jucken auf den Lippen, im Mund und Gaumen. Typische Kreuzreaktionen sind zum Beispiel:

                              • Baumpollen: Äpfeln, Birnen, Aprikosen, Kirschen, Pfirsichen, Pflaumen, Tomaten, Erdnüssen, Haselnüssen, Mandeln, Walnüsse

                              • Gräser- und Getreidepollen: Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja, Erdnüssen, Getreidekörnern, Mehl

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                              Letzte Aktualisierung: 22.04.2024, BH/KM