Elterlicher Perfektionismus führt zu Burn-out
Eltern, die unter dem Druck stehen, perfekt sein zu müssen, sind gefährdet, ein Burn-out zu erleiden. Der Perfektionismus wirkt sich aber auch negativ auf die psychische Gesundheit der Kinder aus. Dies geht aus einer Elternbefragung hervor, die von einem Forschungsteam des Ohio State University College of Nursing durchgeführt wurde. US-weit wurden dazu mehr als 700 Eltern befragt. Die Auswertung der Daten führte zu vier Haupterkenntnissen:
1. 57 Prozent der befragten Eltern gaben an, ausgebrannt zu sein.
2. Ein elterliches Burn-out steht in einem engen Zusammenhang mit inneren und äusseren Erwartungen. Eine Rolle spielt dabei z. B., ob man sich selber für einen guten Elternteil hält, wie viel Zeit man hat, um mit den Kindern zu spielen, wie die Beziehung zum Ehepartner ist und wie sauber das Haus ist. Ins Gewicht fällt auch die wahrgenommene Beurteilung durch andere.
3. Je mehr freie Spielzeit die Eltern mit ihren Kindern verbringen und je geringer die Belastung durch strukturierte ausserschulische Aktivitäten ist, desto weniger psychische Probleme treten bei den Kindern auf.
4. Die psychische Gesundheit und das Verhalten der Eltern wirken sich stark auf die psychische Gesundheit der Kinder aus. Elterliches Burn-out und strenge Erziehungsmassnahmen wurden mit mehr psychischen Problemen bei den Kindern in Verbindung gebracht. Eltern von Kindern mit einer psychischen Störung gaben vermehrt an, ausgebrannt zu sein. Ausserdem war die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie ihre Kinder beleidigen, kritisieren, anschreien oder körperlich verletzen.
Die Studienautorinnen Kate Gawlik und Bernadette Melnyk haben einen 10-Punkte-Fragebogen entwickelt, der es berufstätigen Eltern ermöglicht, ihr Burn-out zu messen und evidenzbasierte Lösungen zur Hilfe zu nutzen. Ihr Bericht beinhaltet zudem Anleitungen für positive Erziehungsstrategien und Tipps, die dabei helfen, eine tiefere Beziehung zu den eigenen Kindern aufzubauen.