Die Messung der Nackenfalte

Warum die Nackenfalte gemessen wird und was die Ergebnisse aussagen.

Ultraschall Bild vom Fötus
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Beim ungeborenen Baby kann mit Ultraschall gemessen werden, wie dick die Hautfalte im Nacken ist. Diese Messung wird auch Nackentransparenzmessung, Nackendichtemessung oder NT-Test genannt.

Was bedeutet Nackentransparenz und wie wird sie gemessen?


Das Lymphsystem und die Nieren des Embryos sind bis zur 14. Schwangerschaftswochen noch nicht vollständig ausgebildet, sodass sich Flüssigkeit unter der Haut im Nackenbereich über der Wirbelsäule ansammelt. Dieses Ödem wird Nackentransparenz genannt. Bis zur 14. Schwangerschaftswoche nimmt die Dicke der Nackenfalte zu, danach bildet sie sich zurück, weil das Lymphsystem und die Nieren ihre Arbeit aufnehmen und die Flüssigkeit abtransportieren und ausscheiden.

Für die Messung der Nackenfalten markiert der Arzt mit Ultraschall die Nackenfalte an der breitesten Stelle. In der Regel geschieht dies im Rahmen der ersten Schwangerschaftskontrolle zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche. Die Messung der Nackentransparenz ist auch Teil des Ersttrimestertests, einer Wahrscheinlichkeitsberechnung für Chromosomenstörungen. 

Was eine zu dicke Nackenfalte bedeutet


Eine normale Nackenfalte ist 1 bis 2,5 Millimeter breit. Ab 3 Millimeter gilt sie als verdickt, ab 6 Millimeter als stark verdickt.

Ist die Messung der Nackentransparenz auffällig, kann dies ein Hinweis auf eine Fehlbildung, zum Beispiel eine Chromosomenstörung oder ein Herzfehler sein. Ein verdickter Nackenbereich kann aber auch diverse andere, harmlosere Ursachen haben. Eine verdickte Nackenfalte kann, muss aber nicht bedeuten, dass eine Fehlentwicklung vorliegt.

Mit weiteren Untersuchungen und verfeinerten Methoden kann geprüft werden, ob sich der Verdacht einer Chromosomenstörung erhärtet. Möglicherweise ist bei einer weiteren Ultraschalluntersuchung bei einem Spezialisten Genaueres erkennbar. Andernfalls können eine Chorionbiopsie oder eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) durchgeführt werden, wenn die Eltern dies möchten.

Nackenfaltenmessung plus Blutuntersuchung = Ersttrimestertest


Etwas aussagekräftiger wird das Ergebnis der Nackenfaltenmessung, wenn sie mit einer Blutuntersuchung der Mutter und weiteren Ultraschallmesswerten zum Ersttrimestertest kombiniert wird. Die Resultate des Bluttests zusammen mit der Nackentransparenz und dem Alter der Mutter ergeben die Wahrscheinlichkeit für eine Auffälligkeit.

Aber auch beim Resultat des Ersttriestertests handelt es sich nur um eine Risikoabschätzung, nicht um eine Diagnose. Die Eltern können es als Hilfestellung für weitere Entscheidungen nutzen.

Garantie Nackenfaltenmessung?


Ein unauffälliger Test schliesst nicht aus, dass Ihr Kind eine Chromosomenstörung hat und er garantiert auch nicht, dass Ihr Kind völlig gesund sein wird. Trotzdem kann ein unauffälliger Befund für die Eltern eine Beruhigung sein.

Häufige Fragen zum Thema

Viele Frauenärzte und Frauenärztinnen messen heute bei der Ultraschalluntersuchung in der 10.-14. Schwangerschaftswoche die Dicke der Haut im Nackenbereich des Embryos/Feten. Man bezeichnet die Untersuchung der Nackenfalte oder Nackentransparenz auch als NT-Test. Ist der Nackenbereich durch …
Ja, beides steht in direktem Zusammenhang. Je dicker die Nackenfalte ist, umso häufiger wird dann bei den weitergehenden Untersuchungen eine Ursache, d.h. eine Erkrankung des Kindes gefunden. Das lässt sich am Beispiel des Down Syndroms erklären: Das statistische Altersrisiko einer 30jährigen …
Eine verdickte Nackenfalte ist keine Diagnose, sondern nur ein Symptom - man kann deshalb nicht von „zuverlässig“ oder „unzuverlässig“, von „falsch“ oder „richtig“ sprechen. Zusätzliche Blutwerte machen das Testergebnis allerdings aussagekräftiger. Trotzdem kann immer nur eine Risikoabschätzung …
Letzte Aktualisierung: 29.02.2024, BH/KM