Ultraschallmesswerte (Biometrie) in der Schwangerschaft

Welche Körperteile beim Ungeborenen ausgemessen werden können und was damit beurteilt werden kann.

Ultraschallbild eines Fötus
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Biometrie bezeichnet die Messung körperlicher Merkmale und die Auswertung der gemessenen Werte. Durch die Vermessung des Kindes mit Hilfe des Ultraschalls kann der Frauenarzt also die Entwicklung und das Wachstum des Kindes verfolgen und beurteilen.

Die Masse des Babys werden verglichen


Die erfassten Werte des Babys werden mit Normkurven verglichen, die aus tausenden von Messungen statistisch erstellt wurden. Die Einzelmesswerte Ihres Kindes sind dabei nicht einmal so aussagekräftig: Der Verlauf der Wachstumskurve zeigt deutlich besser, wie sich Ihr Baby körperlich entwickelt.

Was wird im Ultraschall beim Baby gemessen?


Im Rahmen der zwei normalen Ultraschall-Screening-Untersuchungen wird folgendes gemessen:

  • Fruchtsack (FS oder GS): In der Frühschwangerschaft, also in der 5. bis 8. Schwangerschaftswoche, kann per Ultraschall die Entwicklung der Fruchtblase (Amnionhöhle) beurteilt werden. Bei regelrechter Lage in der Gebärmutter ist eine Schwangerschaft ausserhalb der Gebärmutter, zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft, ausgeschlossen.

  • Scheitel-Steiss-Länge (SSL oder CRL): Da die exakte Länge des Kindes aufgrund der gebeugten Haltung des Rumpfes und der Beine in der Gebärmutter nicht ausgemessen werden kann, wird die Scheitel-Steiss-Länge als Hilfsgrösse benutzt. Sie bezeichnet die Distanz vom höchsten Punkt des Kopfes bis zum Steissbein und wird zur Beurteilung der kindlichen Entwicklung und somit des Schwangerschaftsalters und des ungefähren Geburtstermins genutzt. Die meisten Fachleute verwenden die Scheitel-Steiss-Länge aber nur bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels. Danach ist der Biparietale Durchmesser des Köpfchens (BIP) besser zur Beurteilung des kindlichen Wachstums geeignet.

  • Biparietaler Kopfdurchmesser (BIP): Damit wird der Abstand zwischen den beiden Scheitelknochen (von Ohr zu Ohr) bezeichnet, das ist der grösste Querdurchmesser des kindlichen Schädels. Damit kann in vielen Fällen eine Entwicklungsstörung des Gehirns erkannt werden. 

  • Kopfumfang (KU): Er entspricht dem Umfang des kindlichen Köpfchens an seiner dicksten Stelle.

  • Thoraxquerdurchmesser (THD) oder Abdominotransversaler Durchmesser (ATD): Dieser Messwert bezeichnet den queren Bauch- oder Brustkorbdurchmesser.

  • Femurlänge (FL): Dabei wird die Länge des Oberschenkelknochens gemessen, allerdings erst in den letzten beiden Dritteln der Schwangerschaft.

Häufige Fragen zum Thema

Das fetale Gewicht kann nicht direkt gemessen werden, sondern muss nach unterschiedlichen Methoden und Masstabellen aus einzelnen Ultraschallmesswerten geschätzt werden. So kann man je nach Methode den Kopfdurchmesser (BIP oder BPD) und den mittleren Bauchumfang (AU), den BIP und den …
In der Frühschwangerschaft, d.h. bis zur ca. 14. SSW, wird die Länge des Feten als sog. Scheitel-Steiss-Länge gemessen. Danach ist Ihr Baby schon zu gross. Das gleichmässige Wachstum des Kindes wird im zweiten und dritten Trimenon hauptsächlich durch Messung des Kopfdurchmessers (BPD oder BIP) …
In den meisten Fällen liegt eine harmlose Abweichung vom statistischen Durchschnitt vor. Wenn die Eltern einen eher kleinen Kopfumfang haben, kann man annehmen, dass auch der Kopf ihres Kind nicht überdurchschnittlich gross sein wird. Hinzu kommt, dass bei bestimmten Kopfformen, z.B. einem …

Aus der Forschung


Letzte Aktualisierung: 27.11.2023, BH