Mundrose (Periorale Dermatitis)

Mundrose, Akne im Gesicht

Die Symptome der Mundrose sind ca. 2 mm grosse, symmetrisch verteilte, rote Papeln (Knötchen) und Pusteln (Knötchen mit Bläschen, die bei bakterieller Infektion auch eitrig sein können - es handelt sich aber nicht um Mitesser!) auf ebenfalls geröteter Haut. Sie zeigen sich ausschliesslich im Gesicht und hier meist um den Mund herum (perioral). Charakteristisch ist ein freier Rand um das Lippenrot. Gleichzeitig können auch Unterlid (periokulär) oder Nase  (perinasal) betroffen sein, selten Stirn, Wangen und Kinn. Es besteht ein brennendes Spannungsgefühl, evtl. geringer Juckreiz.

Eine Schwangerschaft kann den Verlauf der perioralen Dermatitis günstig beeinflussen. Leider kann jedoch auch das genaue Gegenteil eintreten. Es ist möglich, dass eine periorale Dermatitis erstmals während einer Schwangerschaft auftritt und besonders ausgeprägt ist.

Die sogenannte “Nulltherapie”, d.h. das Weglassen jeglicher Cremes und Kosmetika für mindestens sechs Wochen, ist während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit die beste Lösung.

Leider kommt man bei schwereren Verläufen manchmal nicht um eine medikamentöse Behandlung herum. Allerdings ist bei der Auswahl Vorsicht geboten:

  • Das Antibiotikum Erythromycin (z.B. Aknemycin) hat ein breites Wirkspektrum und wird zur Behandlung der perioralen Dermatitis topisch und systemisch eingesetzt. Es ist bei einer Schwangerschaft sowohl in Tabletten-  als auch in Cremeform das Mittel der ersten Wahl. Studien haben keinerlei teratogene Wirkung im ersten Drittel der Schwangerschaft gezeigt. Auch in der Stillzeit stellt Erythromycin kein Problem dar, da die Konzentrationen in der Muttermilch sehr gering sind.

  • Tetracyclin ruft dagegen während der Schwangerschaft und Stillzeit Knochen- und Zahnschäden beim Kind hervor, die auch nach Absetzen des Medikamentes nicht wieder rückgängig gemacht werden können.

  • Auch unter Azelainsäure erhöht sich das Missbildungsrisiko für das Ungeborene.

  • Metronidazol darf nur lokal angewendet werden.

  • Besonders gefährlich für das Kind ist die Gabe von Vitamin A (z.B. Isotretinoin in Roaccutan) in der Schwangerschaft. Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden, bevor mit einer Isotretinoin-Behandlung begonnen werden darf. Auch nach Beendigung der Anwendung ist es erforderlich, eine Schwangerschaft für weitere vier Wochen sicher zu vermeiden. Während der Stillzeit ist von einer Vitamin A-Einnahme ebenfalls abzuraten.

Weitere Informationen finden Sie unter www.periorale-dermatitis.de.

Letzte Aktualisierung: 14.01.2020, BH