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                              Vergiftungen bei Kindern

                              Die häufigsten Ursachen, wie Sie vorbeugen sollten und wie Sie richtig reagieren, wenn Ihr Kind eine giftige Substanz zu sich genommen hat.

                              Kind hält Medikamente in der Hand
                              ©
                              GettyImages

                              Tox Info Suisse, die offizielle Informationsstelle der Schweiz für alle Fragen rund um Vergiftungen, berät jährlich in 16'000 Fällen von Vergiftungen bei Kindern bis 10 Jahre. Ungefähr drei Viertel davon sind unter 5 Jahre alt.

                              ❗️Das Wichtigste in Kürze

                              • Verstauen Sie Medikamente, Haushaltsprodukte und Kosmetikartikel an einem abgeschlossenen und für Ihr Kind unerreichbaren Ort. 
                              • Hat Ihr Kind eine giftige Substanz eingenommen, rufen Sie als erstes Tox Info Suisse (Telefonnummer 145) an.
                              • Provozieren Sie nie ein Erbrechen!
                              • Hat Ihr Kind eine Knopfbatterie verschluckt, muss es unverzüglich ins Spital gebracht werden.

                              Vergiftung durch Medikamente 


                              Medikamente sind die häufigste Ursache für Vergiftungen bei Kindern. Tabletten, die aussehen wie Bonbons oder Säfte und Tropfen in interessanten kleinen Flaschen, sind für Kinder verlockend. Bei Kindern kann bereits die Einnahme von einer oder zwei Tabletten bestimmter Medikamenten tödlich sein.

                              So beugen Sie einer Medikamentenvergiftung vor:

                              • Bewahren Sie sämtliche Medikamente in allen Formen (Tabletten, Säfte, Salben etc) an einem abgeschlossenen und für Ihr Kind unerreichbaren Ort auf. Denken Sie auch daran, keine Medikamente auf oder in Ihrem Nachttisch zu verstauen.

                              • Wenn Sie Ihrem Kind Medikamente verabreichen, nennen Sie diese Medizin und nicht Sirup oder Bonbon.

                              • Wenn Sie selber Medikamente einnehmen müssen, tun Sie dies nicht vor den Augen von Kleinkindern. Dadurch können Sie verhindern, dass sie es nachahmen.

                              Vergiftung durch Haushaltsprodukte und Kosmetika


                              An zweiter Stelle der häufigsten Vergiftungsursachen sind die Haushaltsprodukte (Putz- und Waschmittel), weitere häufige Ursachen sind Kosmetikartikel (Seife, Shampoo, Bodylotion). Besonders gefährlich sind Knopfbatterien: Sie bleiben häufig in der Speiseröhre stecken, wodurch ein Stromfluss zwischen Schleimhaut und Batterie entsteht, der die Speiseröhre schwer schädigen kann. 

                              So beugen Sie einer Vergiftung durch Haushaltsprodukte und Kosmetika vor: 

                              • Bewahren Sie Haushaltsprodukte wie Putz-, Waschmittel und Chemikalien an einem abgeschlossenen und für Ihr Kind unerreichbaren Ort auf. 

                              • Denken Sie auch an die Garage oder den Garten und verstauen Sie Motorenöl oder Pflanzendünger an einem sicheren Ort.

                              • Auch Kosmetikartikel müssen im Badezimmer so verstaut sein, dass Kinder sie nicht erreichen können. Denken Sie dabei auch an Ihre Handtasche und die Wickeltasche.

                              • Flüssige Haushaltsprodukte sollten Sie nie umfüllen, vor allem nicht in Getränkeflaschen, die Verwechslungsgefahr ist zu gross. Wasserkocher- oder -krüge, die mit Entkalkerflüssigkeit gefüllt sind, sollten Sie nicht unbeaufsichtigt lassen.

                              • Achten Sie darauf, dass bei Geräten oder Spielsachen mit Knopfbatterien das Batteriefach gut – am besten mit einer Schraube – gesichert ist.

                              Giftige Pflanzen und Pilze für Kinder


                              Pflanzen – auch Zimmerpflanzen – sind die dritthäufigste Ursache für Vergiftungen bei Kindern. Bunte Blüten, Beeren oder Pilze sind für die Kleinsten verlockend und meist auch für krabbelnde Kinder erreichbar. Bei einigen Pflanzen kann auch der Kontakt mit Haut oder Schleimhaut zu Symptomen führen.

                              Besonders giftig sind zum Beispiel Tollkirsche, Engelstrompete, Herbstzeitlose, Goldregen oder Eibe. Denken Sie aber auch daran, dass rohe Bohnen giftig sind und Maiglöckchen oder Herbstzeitlose häufig mit Bärlauch verwechselt werden.

                              Bei den Pilzen sind neben dem bekannten grünen Knollenblätterpilz auch einige Schirmlinge und Häublinge giftig. Diese Pilze wachsen für Kinder leicht zugänglich an Wegrändern oder vereinzelt im Rasen. 

                              Symptome einer Vergiftung bei Kindern


                              Die häufigsten Symptome, die nach einer Vergiftung auftreten, sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. In schweren Fällen kommt es zu Bewusstlosigkeit.

                              Erste Hilfe bei Vergiftungen


                              Ist das Kind wach und ansprechbar, rufen Sie Tox Info Suisse (Telefonnummer 145) an. Wichtig ist, dass Sie Auskunft darüber geben können, wann und auf welchem Weg Ihr Kind wie viel von welcher Substanz zu sich genommen hat. Sie werden dann bezüglich weiterem Vorgehen beraten.

                              Grundsätzlich gelten bei Vergiftungen diese Regeln:

                              • Führen Sie kein Erbrechen herbei.

                              • Lassen Sie das Kind den Mund ausspülen.

                              • Hat das Kind eine Knopfbatterie verschluckt, fahren Sie sofort mit ihm ins Spital.

                              • Bei Substanzen, die nicht schäumen, geben Sie Ihrem Kind 1 bis 2 Deziliter Wasser, Sirup oder Tee, die es möglichst schnell trinken soll.

                              • Bei schäumenden Substanzen, zum Beispiel Seife, Shampoo, Wasch- oder Putzmittel, soll Ihr Kind nur einen Schluck trinken.

                              • Bei Hautkontakt mit giftiger Substanz, zum Beispiel einer Pflanze: Die Haut unter fliessendem und lauwarmem Wasser gründlich abwaschen.

                              • Ist die giftige Substanz ins Auge gespritzt: Das Auge während 10 bis 15 Minuten mit sauberem und lauwarmem Wasser spülen.

                              Ist das Kind bewusstlos und atmet, rufen Sie den Rettungsdienst und lagern Sie es in die stabile Seitenlage. Provozieren Sie auf keinen Fall ein Erbrechen! Atmet es nicht, beginnen Sie sofort mit der Wiederbelebung.

                              Wiederbelebung bei Kindern

                              Ist keine Atmung vorhanden:

                              • Mit 5 Mund-zu-Mund-Atemspenden beginnen.
                              • Atmet das Kind danach immer noch nicht: Mit der Herzdruckmassage beginnen.

                              Ist kein Puls vorhanden:

                              • Mit 5 Mund-zu-Mund-Atemspenden beginnen.
                              • 15-mal Herzdruckmassage mit einer Frequenz von 100 bis 120 pro Minute.
                              • Anschliessend 2 Beatmungen im Wechsel mit 15 Herzdruckmassagen fortsetzen.

                              Bei der Wiederbelegung eines Kindes können Sie nichts falsch machen. Nur keine Massnahmen zu ergreifen, wäre ein Fehler.

                              Aus der Forschung


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                              Letzte Aktualisierung: 21.02.2024, KM